Oettingen in Bayern – Kleines Städtchen mit eindrucksvoller Vergangenheit
Idyllisch liegt die Residenzstadt Oettingen i. Bay. am nördlichen Rand des Geoparks Ries, im Landkreis Donau- Ries. Sie ist durch das Oettinger Bier deutschlandweit bekannt. Das besondere Stadtbild Oettingens wurde durch zwei Grafen geprägt. Bis heute stehen sich am Oettinger Marktplatz auf einzigartige Art und Weise Barock- und Fachwerkfassaden gegenüber, was auf die konfessionelle Teilung der Stadt zurückzuführen ist. Noch heute entführen zahlreiche Sehenswürdigkeiten ihre Besucher in die interessante Vergangenheit der Stadt.
Kurzer Blick ins Geschichtsbuch
Das Gebiet um Oettingen war bereits seit etwa 5000 v. Chr. besiedelt. Archäologische Funde aus der Bronzezeit bis hin zur Römerzeit zeugen von der Besiedelung in den unterschiedlichen geschichtlichen Etappen.
Im 6. und 7. Jahrhundert war das Gebiet bei Oettingen von Alamannen und Franken bewohnt. Im 9. Jahrhundert wurde Oettingen erstmals schriftlich erwähnt. Die Grafen von Oettingen sind seit 1141 urkundlich nachweisbar. Sie sorgten für die Weiterentwicklung des Burgflecken und bauten Oettingen zum Markt aus. Die bis heute in Teilen erhaltene Stadtmauer entstand im 13. Jahrhundert. Oettingen entwickelte sich zur Haupt- und Residenzstadt. Einschneidende Bedeutung hatte die Aufteilung der Stadt zwischen zwei herrschaftlichen Linien des Grafenhauses. Im Jahr 1539 kam dann noch die konfessionelle Teilung hinzu. Die besondere Stellung als bikonfessionelle Residenzstadt verlor Oettingen, als Fürstentum und Stadt 1806 zu einem Teil des bayerischen Königreiches wurden.
Sehenswürdigkeiten
Zu den eindrucksvollsten Sehenswürdigkeiten Oettingens gehört der historische Stadtkern. Die gegenüberliegenden Barock- und Fachwerkfassaden belegen anschaulich die frühere Teilung der Stadt. Der Verlauf der Stadtmauer ist weitgehend sichtbar. Zur Stadtbefestigung gehörte auch der Königsturm, der Mitte der 1990er Jahre saniert wurde. Besonders sehenswert ist auch das Rathaus aus dem 15. Jahrhundert, das zu den prächtigsten Fachwerkbauten Schwabens gehört.
Bereits Anfang des 13. Jahrhunderts war der Deutsche Orden in der Region präsent. Wo sich seinerzeit die Kommende befand, ist heute das Heimatmuseum, das zahlreiche Zeugnisse der regionalen Vergangenheit ausstellt. Eine Führung durch das Residenzschloss Oettingen mit seinem barocken Festsaal ist ein weiterer interessanter Ausflug in die Geschichte. Auch die Kirchen der Stadt sollten sich Besucher unbedingt ansehen: Die evangelische Pfarrkirche St. Jakob beherbergt zahlreiche Epitaphien und in der katholischen Pfarrkirche St. Sebastian erinnert ein Pestbild an die ursprüngliche Wallfahrtskapelle. An der Geologie Interessierte können hier, am Rande des Nationalen Geoparks Ries zahlreiche Ausflüge und Erkundungen durchführen. Im Oettinger Rathaus ist zudem ein Informationszentrum eingerichtet, das neben Wissenswertem zu den geologischen Besonderheiten der Gegend auch interessante Aspekte zur Besiedlungsgeschichte des Nordrieses präsentiert.
Ein weiteres besonderes Highlight zwischen März und September sind die Weißstörche. In Oettingen haben sich im Laufe der letzten Jahre viele dieser Art niedergelassen. Die Storchenkolonie umfasst bereits an die 20 Nester, Tendenz steigend. Hier können die Störche beim Nestbau, beim Brüten, bei den ersten Flugübungen der Jungstörche und bei den „Versammlungen“ auf den Dächern beobachtet werden.
Freizeit und Sport
Die Umgebung Oettingens bietet diverse Möglichkeiten der aktiven Freizeitgestaltung. Das Rad- und Wanderwegenetz lädt zu ausgedehnten Touren durch die wunderschöne Gegend ein. Eine herrliche Kulturlandschaft mit unzähligen Eindrücken eröffnet sich beispielsweise, wenn man entlang des Oettinger Fürstenweges wandert oder durch den ebenen Ries- Meteoritenkrater radelt. Auch der Wörnitz-Radweg eignet sich besonders gut für einen Radelausflug.
Pilger, die den Jakobsweg gehen, können auf zwei Pilgerwegen durch Oettingen kommen. Sie erhalten ihre Pilgerstempel im Rathaus und in der St. Jakobs Kirche.
In den Sommermonaten lädt das Wörnitz-Flussfreibad zum Badevergnügen ein. Es ist eines der letzten seiner Art in Bayern. Weite Liegewiesen, Sport- und Spielplätze, Minigolf, Ruderboot-Verleih und eine Kneipp- Anlage bieten Spaß und Erholung für die ganze Familie.
Veranstaltungen und Feste
Zu gemütlichen Aufenthalten in geselliger Runde laden vielfältige Veranstaltungen ein: Ob am Ostermontag das Osterbrunnenfest, Ende Juli die Jakobikirchweih mit Brillantfeuerwerk und buntem Bootskorso im Rahmen des Wasserfestes, im August das Marktplatzfest „Summer in the City“, am ersten Adventswochenende der Oettinger Christkindlesmarkt oder die zweijährig stattfindende Zeitreise ins Mittelalter beim Historischen Markt mit Gauklern, Hexen, Handwerkern und Ritterturnier.
Musikfreunde kommen bei den Oettinger Residenzkonzerten, beim zweijährig stattfindenden Internationalen Violinfestival oder bei den Oettinger Musiktagen auf ihre Kosten.
Oettingen in Bayern – Wichtige Adressen und Telefonnummern
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