Kempten

Blick auf Kempten

Kempten – Hochschulstadt im Allgäu

Die kreisfreie Stadt Kempten (rund 70.000 Einwohner) ist als größte Stadt im Allgäu das Schul-, Verwaltungs- und Handelszentrum der Wirtschafts- und Urlaubsregion Allgäu.

Die Stadt liegt in 646 m bis 915 m ü. NHN an den Ufern der Iller, etwa 35 km nördlich von Oberstdorf und 90 km südlich von Ulm. Der Mariaberg ist als Hausberg der Stadt die höchste Erhebung im Stadtgebiet und bietet einen prachtvollen Panoramablick über die Stadt bis zur Alpenkette. Seit 1977 ist Kempten Sitz der Hochschule Kempten mit rund 6.000 Studierenden und damit Standort einer der größten Fachhochschulen in Bayern.

Kempten ist über die Autobahn A 7 von Ulm nach Füssen sehr gut zu erreichen. Durch das Stadtgebiet führen die Bundesstraßen 12 von Lindau nach München und B 19 von Ulm nach Oberstdorf. Kempten liegt an der Bahnstrecke von München nach Lindau. Von Norden führt die Bahnstrecke von Neu-Ulm nach Kempten. In Kempten startet die Außerfernbahn über Pfronten nach Reutte in Tirol und weiter nach Garmisch-Partenkirchen.

Das Stadtbild wurde durch das jahrhundertelange Nebeneinander der Reichsstadt und der Fürstabtei geprägt und zeigt den besonderen Charakter Kemptens als Doppelstadt. Heute ist Kempten eine lebendige Metropole mit teilweise südländischem Flair, hervorragenden Einkaufsmöglichkeiten und einem breiten gastronomischen Angebot mit zahlreichen Cafés, Biergärten und Restaurants.

Kurzer Blick ins Geschichtsbuch

Kempten gehört mit seiner über 2000-jährigen Geschichte zu den ältesten Städten in Deutschland. Das damalige Cambodunum wurde bereits im Jahr 18 n. Chr. in einem geografischen Buch schriftlich erwähnt. Die römische Kastellsiedlung erlebte im ersten und zweiten Jahrhundert als Hauptstadt der Provinz Rätien eine Blütezeit.

Die mittelalterliche Geschichte Kemptens war seit der Gründung des Klosters im 8. Jahrhundert geprägt durch den Konflikt zwischen der Stadtherrschaft des Fürstabtes und den Bestrebungen der Bürger nach Selbständigkeit. Im 14. Jahrhundert wurde Kempten Reichsstadt. Wirtschaftliche Grundlage waren der Salzhandel sowie der Handel mit Leinenstoffen und Schmiedeerzeugnissen.

1527 wurde Kempten protestantische Freie Reichsstadt. Durch die Säkularisierung Anfang des 19. Jahrhunderts wurde das traditionell schwäbische Kempten Teil des Königreichs Bayern. Die prunkvolle Residenz der Fürstäbte wurde Verwaltungssitz der bayerischen Herrschaft.

Kempten Hofgarten Orangerie

Sehenswürdigkeiten

Das Stadtbild Kemptens wird geprägt durch verschiedene Baustile. Neben Romanik findet man auch Gotik-, Renaissance- und Barockelemente, wobei die Kirchtürme besonders auffällig gestaltet sind. Ein neuer Blickfang ist der 13-stöckige Allgäu-Tower in der Innenstadt, dessen oberstes Stockwerk einen herrlichen Fernblick bietet.

Zu den Sehenswürdigkeiten Kemptens gehören die Burghalde mit dem Allgäuer Burgenmuseum, das historische Rathaus sowie die ehemalige Fürstäbtliche Residenz mit Hofgarten und Orangerie. Die Teilnahme an einer Führung durch die prächtigen Innenräume lohnt sich.

Einen Besuch lohnt auch die katholische Stadtpfarrkirche St. Lorenz mit beeindruckender Doppelturmfassade und der mächtigen Kuppel über dem Chorraum, die 1652 an Stelle des Marienmünsters, das im 30-jährigen Krieg zerstört wurde, im Barockstil errichtet wurde.

Im reich ausgestatteten Innenraum sind die Altäre und das geschnitzte Chorgestühl mit seltenen Scaglioplatten bemerkenswert.

Neben der gotischen evangelischen Stadtpfarrkirche St. Mang mit dem Blickfang des 66 Meter hohen Turms befindet sich die Erasmuskapelle, eine mittelalterliche Friedhofskapelle, deren unterirdische Fassadenreste in einem Schauraum besichtigt werden können.

Hinter der Kirche befindet sich das 1999 renovierte Mühlberg-Ensemble, eine mittelalterliche Häusergruppe aus dem 13. bis 15. Jahrhundert.

Zu den sehenswerten Brunnen in der Stadt gehören der Rathausbrunnen und der im Jugendstil gestaltete St.-Mang-Brunnen.

Kempten Gerberstrasse Mühlrad

Museen

Im Freilichtmuseum des Archäologischen Parks Cambodunum mit Resten und Nachbauten der Römerstadt aus dem 2. Jahrhundert lernen Besucher das Leben in Kempten zur Römerzeit kennen. Neben dem Gallorömischen Tempelbezirk sind die Kleinen Thermen als Beispiel römischer Badekultur zu bewundern.

Das Alpin Museum im Marstall beherbergt die größte alpingeschichtliche Ausstellung Europas. Auf 1.500 m² zeigen spannende Exponate die Bedeutung der Alpen als Lebensraum für Pflanzen und Tiere sowie als Erholungsgebiet im Wandel der Zeiten und laden die Besucher zu einer geologischen, biologischen und kulturhistorischen Expedition in das größte innereuropäische Gebirge ein.

Das Allgäu-Museum im historischen Kornhaus führt auf sechs Etagen auf einer Zeitreise durch das Allgäu vom frühen Mittelalter bis in die Gegenwart. Zu sehen sind wertvolle Kunstwerke, historische Dokumente und Alltagsgegenstände aus früheren Zeiten.

Freizeit und Sport

Zu den Freizeiteinrichtungen in Kempten gehören das Illerstadion mit über 12.000 Zuschauerplätzen und das Eisstadion mit 4.000 Plätzen. Mit fast 18.000 Mitgliedern ist die Kemptener Sektion des Deutschen Alpenvereins der größte Verein in der Stadt. Die Freiluftkletteranlage des Vereins im Engelhaldepark wurde im Jahr 2000 eröffnet.

Das Erlebnisbad CamboMare mit Hallen- und Freibad, Rutschen und Saunalandschaft bietet zu jeder Jahreszeit perfekte Freizeiterholung.

Kempten Iller

Veranstaltungen

Zu den Höhepunkten im Veranstaltungskalender zählt die Allgäuer Festwoche im August mit Regionalmesse sowie kulturellen und sportlichen Events.

Der Kemptener Jazzfrühling, der Tag der Musik, das Kammermusikfestival „Classix Kempten“, die Musiknacht sowie die Orgel- und Chorkonzerte in den Hauptkirchen sind Bestandteile des Kemptener Konzert- und Kulturprogramms.

Der beliebte Kemptener Weihnachtsmarkt ist der größte Weihnachtsmarkt im Allgäu.

Kempten – Wichtige Adressen und Telefonnummern

Tourist Information Kempten
Rathausplatz 24
D-87435 Kempten
Tel. +49 (0)831 960955 0
info@kempten-tourismus.de

Beitragsbild: Hilarmont