Nürtingen

Stadt mit hoher Lebensqualität

Die Stadt Nürtingen (40.000 Einwohner) am Neckar liegt im Vorland der mittleren Schwäbischen Alb rund 20 km südöstlich von Stuttgart. Zur Stadt gehören die ehemals selbstständigen Gemeinden Hardt, Neckarhausen, Raidwangen, Reudern und Zizishausen.

Bewohner und Besucher schätzen die reizvolle Umgebungslandschaft mit Neckartal und Schwäbischer Alb, die kulturelle Vielfalt der Hochschulstadt und die romantische historische Altstadt samt attraktiven Einkaufsmöglichkeiten. Gäste haben die Auswahl aus gemütlichen Hotels jeder Kategorie, verschiedenen Privat zimmern und einem vielseitigen gastronomischen Angebot, das von Schwäbischer Küche bis hin zu internationalen Spezialitäten reicht.

Nürtingen verfügt über ausgezeichnete Verkehrsverbindungen durch die 5 km entfernte Bundesautobahn 8 von Stuttgart nach München und die Bundesstraßen 297 von Lorch nach Tübingen und 313 von Plochingen nach Reutlingen. Der Nürtinger Bahnhof liegt an der Strecke der Neckar-Alb- Bahn von Stuttgart nach Tübingen. Der Stuttgarter Flughafen ist nur 15 km von Nürtingen entfernt.

Neben verschiedenen Hotels, Ferienwohnungen und Privatzimmern, bietet der zentrumsnahe Reisemobilstellplatz zwölf Stellplätze für Wohnmobile.

Kurzer Blick ins Geschichtsbuch

Die Gegend von Nürtingen war bereits zur Zeit der Kelten besiedelt, wie archäologische Funde gezeigt haben. In der Römerzeit befanden sich hier ein römischer Gutshof und eine Sigillata-Töpferei, die Tafelgeschirr aus Keramik herstellte. Erstmals im Jahr 1046 urkundlich erwähnt, erhielt Nürtingen rund 300 Jahre später das Stadtrecht. Nach einem verheerenden Brand im Jahre 1750 baute der Landbaumeister Johann Adam Groß der Ältere die Stadt wieder auf.

Friedrich Hölderlin (1770-1843), der Dichter der Dichter, verbrachte seine Kindheit von 1774 bis 1784 in Nürtingen und kehrte später oft in sein Elternhaus zurück. Er gilt als der bedeutendste deutsche Lyriker.

Der Dichter Eduard Mörike (1804- 1875) war durch seine Mutter, die in Nürtingen lebte, mit der Stadt sehr vertraut und wohnte 1870/71 in Nürtingen.

Der 1933 geborene Schriftsteller Peter Härtling lebte von 1946-1954 in Nürtingen, seit 2004 ist er Ehrenbürger der Stadt. Er schrieb einen großen biographischen Hölderlin- Roman.

Der 1957 geborene Entertainer Harald Schmidt verbrachte Kindheit und Jugend in Nürtingen und zeigte bereits im Hölderlin-Gymnasium sein kabarettistisches Talent.

Sehenswerter Stadtspaziergang

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Ein Spaziergang oder eine Stadtführung lohnt sich! Enge Gässchen, steile Treppen und malerische Winkel prägen das Bild der Altstadt, restaurierte historische Gebäude flankieren sie. Die evangelische Stadtkirche St. Laurentius, vom letzten Drittel des 15. Jahrhunderts, ist das Wahrzeichen der Stadt. Sie beeindruckt mit einer markanten Turmhaube, einer Wendeltreppe im Turm sowie einer kulturell bedeutsamen Turmbibliothek. Sehenswert ist auch die spätgotische Zwickelmalerei im Chorgewölbe.

Die Kreuzkirche wurde um 1455 als Friedhofskirche erbaut. In den 1980er Jahren wurde sie unter Wahrung des kirchlichen Charakters umgebaut und dient heute als stimmungsvolles Kulturzentrum mit expressionistischer Ausmalung.

Die katholische Kirche St. Johannes aus den 1950er Jahren wurde vom bedeutenden Künstler Otto Herbert Hajek sehenswert ausgestaltet.

Der Salemer Hof, das markante Fachwerkgebäude am Fuße des Schlossbergs, entstand 1483/84 als Pfleghof des Zisterzienserklosters Salem. Zwischen 1984-87 wurde das hochwertige alemannische Fachwerk wieder freigelegt.

In der Marktstraße verdient ein spätbarocker Gebäudekomplex Aufmerksamkeit: Stadtschreiberei, Vogtei und Lateinschule von 1481, in der Hölderlin und Schelling Schüler waren.

Das 1476/77 erbaute Rathaus war mit seinen Verkaufs- und Lagerräumen einst eng mit dem Marktwesen verbunden. Sein Äußeres ist noch stark von einem klassizistischen Umbau geprägt, im Inneren beeindrucken die mächtige Ständerkonstruktion aus Holz und der moderne lichtdurchflutete Anbau.

Der beeindruckende Blockturm aus dem 14. Jahrhundert ist ein Rest der mittelalterlichen Stadtbefestigung. Er diente als Wehrturm und als Gefängnis, wo man früher zur Strafe in den Block gespannt wurde.

Neben dem Marktbrunnen am Rathaus ist der Ochsenbrunnen des zeitgenössischen Bildhauers Gunther Stilling am Schillerplatz ein Treffpunkt von Jung und Alt.

Das Hölderlinhaus wurde 1622 als „Schweizer Hof“ erbaut und gehörte zu den Nebengebäuden des Schlosses. Friedrich Hölderlin verbrachte hier seine Jugendjahre und kehrte auch später immer wieder in das Elternhaus und nach Nürtingen zurück.

Einen Stadtrundgang der besonderen Art bietet die App Zeitreise Nürtingen. Sie ist kostenlos für Smartphones und Tablets verfügbar. Historische Aufnahmen verschmelzen auf dem Display mit der Gegenwart, ein Audioguide gibt spannende Zusatzinformationen – eine Zeitmaschine im Hosentaschenformat.

Ein toller Blick auf die Stadt am Neckar bietet die Fischtreppe auf der linken Uferseite. Mit der Aussichtsplattform wurde eine gelungene Aufenthaltsmöglichkeit geschaffen, die von Bürgern und Gästen gerne besucht wird.

Die 1988 freigelegte „Villa Rustica“ in Nürtingen-Oberensingen zählt mit einer Fläche von 280 x 180 Metern zu den größten römischen Gutshöfen in Baden-Württemberg. Der Gutshof war bereits mit Fußbodenheizung, Heißbaderaum und Warmluftraum ausgestattet.

Im 1,8 Hektar großen Lehr- und Versuchsgarten Braike der Fachhochschule Nürtingen an der Ortsausfahrt Richtung Neuffen, auch „Garten Eden“ genannt, können Besucher auf verschlungenen Pfaden über 300 Gehölz- und 800 Staudenarten kennenlernen.

Auch der Lehr- und Versuchsgarten Tachenhausen, auf einer Anhöhe über Oberboihingen, ist für Florabegeisterte ein Muss.

In der Galerie der Villa Ruoff können sich interessierte Besucher umfassend über das Werk des renommierten südwestdeutschen abstrakten Malers Fritz Ruoff (1906-1986) informieren. Infos unter www.ruoff.stiftung.de

Sehr sehenswert ist auch die Sammlung von Ottomar Domnick auf der Oberensinger Höhe mit Werken abstrakter Malerei und Skulptur nach dem Zweiten Weltkrieg. Infos unter www.domnick.de

Stadtmuseum Nürtingen

In schöner Lage, zwischen Neckarund Steinachufer, ist das modern gestaltete Stadtmuseum im historischen Schützenhaus von 1565 untergebracht.

Auf zweieinhalb Stockwerken, behindertengerecht erschlossen, befinden sich die ständigen Ausstellungen: Stadtgeschichte, Handwerks- und Industriegeschichte sowie Hölderlin und Nürtingen. Attraktion der stadtgeschichtlichen Abteilung ist ein Modell der spätmittelalterlichen Stadt im Maßstab 1:33, interaktiv erschließbar durch einen Schiebemonitor. Auch die Vor- und Frühgeschichte des heutigen Stadtgebiets lässt sich durch ein computergestütztes „Zeitrad“ erfahren. Die Funde der römischen „Villa Rustica“ erzählen vom provinzialrömischen Alltag. Familienfreundlich ist eine abgetrennte Kinderecke zum Malen, Lesen und Spielen.

Das Dachgeschoss des Museums ist für Sonderausstellungen reserviert. Die Themen wechseln dreimal im Jahr, besonders beliebt sind die über den Jahreswechsel stattfindenden Familienausstellungen.

Das museumspädagogische Angebot umfasst fünf Programme: Altsteinzeit und Jungsteinzeit, Die Römer in der germanischen Provinz – was ist Archäologie?, Mittelalter – Entdecke Deine Stadt!, Vom Schaf zum Schal – spinnen, weben, (maschinen)stricken sowie Heimatliche Sagen. Der Förderverein Stadtmuseum Nürtingen bereichert das Angebot durch ein Museumscafé an den Sommersonntagen.

Das Museum ist dienstags, mittwochs und Samstag von 14.30 bis 17 Uhr sowie sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Für die Familienausstellungen von Dezember bis Februar gelten erweiterte Öffnungszeiten.

Stadtmuseum Nürtingen

Wörthstr. 1, D-72622 Nürtingen
Tel. +49 (0)7022 36334
info@stadtmuseum-nuertingen.de
www.stadtmuseum-nuertingen.de

Freizeit und Sport

Die reizvolle Landschaft in und um Nürtingen mit dem markanten Albtrauf, den zahlreichen Streuobstwiesen und dem romantischen Neckartal lädt zu genussvollen Wanderungen und Radtouren auf gut markierten Wegen ein.

Zahlreiche Wander- und Radwege führen direkt durch Nürtingen, darunter auch der Jakobs-Pilgerweg. Wanderer haben die Wahl vom gemütlichen Spaziergang bis zur aussichtsreichen Wanderung zu den erhöht liegenden Stadtteilen. Ein Trimm-Dich-Pfad führt in Nürtingen- Roßdorf in den Kirchert mit schönen Aussichtspunkten wie die „Keltische Viereckschanze“.

Ein lohnendes Ziel ist das große Waldgebiet des Naherholungsgebiets „Tiefenbachtal“ mit Möglichkeiten der Erweiterung der Route bis zum Luftkurort Beuren. Der einstündige Weg durch das Tiefenbachtal nach Reudern wartet mit einigen Kunstwerken der Förster auf.

Der Wechsel von Höhenwegen mit schöner Aussicht und Wald- und Wiesenwegen unterstreicht die abwechslungsreiche Landschaft auf dem Rundweg „In Hölderlins Landschaft“.

Der Eduard-Mörike-Weg in der Albtrauf Region orientiert sich an Mörikes Märchen „Das Stuttgarter Hutzelmännlein“, in der ein Schustergeselle über die Alb nach Ulm und zurück wandert.

Auch Radler finden abwechslungsreiche Wege und Routen: ob Neckartal- Radweg, Württemberger Weinradweg, Museumsradweg, literarischer Radweg – für jeden Geschmack ist etwas dabei.

Einen Blick aus der Vogelpserpektive ermöglichen die Turmwächter der Stadtkirche St. Laurentius. Jeden zweiten Sonntag im Monat öffnen sie den 48 Meter hohen Turm, nach 189 Stufen belohnt der herrliche Ausblick über die Stadt, das Neckartal, die Streuobstwiesen und den Albtrauf.

In den Sommermonaten öffnet der Nürtinger Ruderclub sonntags von 14 bis 17 Uhr seinen Bootsverleih. Gäste können mit Tret- und Ruderbooten über den Neckar schippern.

Sehr schön ist die halbstündige Fahrt mit dem „Sofazügle“ von Nürtingen nach Neuffen in einer Museumsbahn mit einer historischen Dampflok. Die Termine für den Verkehr des „Sofazügle“ finden sich unter www.ges-ev. de.

Das Nürtinger Freibad in der Badstraße ist ein beliebter Treffpunkt an warmen Tagen. Wasserratten können sich im Schwimmbecken, im Sprungbecken mit drei Sprungbrettern und einem 1000 qm großen Nichtschwimmerbecken mit Strömungskanal austoben.

Doch auch bei kühlen Temperaturen muss niemand auf sein Bad verzichten: Das Sport- und Familienbad in der Stuttgarter Straße bietet neben den Schwimmbecken eine behagliche Saunalandschaft mit Finnischer Sauna, Dampfbad und Panoramasauna mit Dachgarten und herrlichem Ausblick.

Veranstaltungen

Das reichhaltige, abwechslungsreiche kulturelle Veranstaltungsprogramm von Nürtingen besteht aus einer Mischung von anspruchsvollen und unterhaltsamen Konzerten, Theateraufführungen und Ausstellungen. Höhepunkte des Programms sind die alle zwei Jahre im Frühjahr stattfindenden Internationalen Nürtinger Jazztage sowie die beliebten Nürtinger Krimitage, die alle zwei Jahre im Frühjahr spannende Unterhaltung bieten. Bei der jährlichen Musiknacht im Mai können die Besucher musikalische Vielfalt von zahlreichen Bands in Lokalen, Kultureinrichtungen und an außergewöhnlichen Orten genießen.

Feiern hat in Nürtingen eine lange Tradition. Beim Maientag, dem großen Fest der Schulen, ging es schon vor Jahrhunderten hoch her. Das Gassenfest in der Altstadt lädt die Gäste zum Staunen und Schmausen an den Nürtinger Schlossberg ein, immer im Juni eines geraden Jahres. In den ungeraden Jahren findet stattdessen im Juli das Neckarfest statt: Die Nürtinger Vereine bieten entlang des Neckarufers Musik und Kulinarisches aus aller Herren Länder. Die Kunsttage und der große Kunsthandwerkermarkt sind echte Besuchermagnete. Im Winter verbreiten der Weihnachtsmarkt und der Adventsmarkt am Fuße der Stadtkirche weihnachtliche Stimmung unter den Gästen.

Wichtige Adressen und Telefonnummern

Stadt Nürtingen
Marktstraße 7
D-72622 Nürtingen
Tel. +49 (0)7022 75 381
Fax: +49 (0)7022 75 380
touristinfo(@)nuertingen.de
www.nuertingen.de