Kaiserin Elisabeth Museum Possenhofen

Kaiserin Elisabeth Museum Außenansicht

Der ehemals königliche Bahnhof Possenhofen an der S-Bahnstrecke (S 6) von München nach Tutzing, hat eine große Geschichte. Wo heute das Kaiserin Elisabeth Museum seine Heimat gefunden hat sind bereits im 19. Jahrhundert viele bekannte Persönlichkeiten mit der Dampfeisenbahn angekommen und abgefahren.

Eine dieser Persönlichkeiten war die Kaiserin von Österreich – Elisabeth Amalia Eugenie Herzogin in Bayern, kurz genannt Sisi. Ihr zu Ehren wurde der Bahnhof in ein Museum umgewandelt, das ihren Namen trägt.

Die junge Elisabeth verbrachte im Schloss Possenhofen mit ihren Eltern und Geschwistern die Sommerzeit. Sie und ihre Familienmitglieder sowie Könige, Kaiser und Adel benutzten für ihre An- und Abreise den Prunkwartesalon, einer der heutigen Museumsräume.

Hier werden die Besucher mitgenommen auf eine Reise – auf eine Zeitreise, die man nicht so schnell vergisst, die nachhaltige Eindrücke vermittelt, auf eine Reise durch Stationen ihres Lebens:

Schloß Possenhofen

Spuren einer facettenreichen Frau

Im September 1828 wird in Schloss Tegernsee bei München eine große Hochzeit gefeiert: Prinzessin Ludovika von Bayern heiratet ihren Cousin zweiten Grades, Herzog Max in Bayern. Dieser Ehe sind zehn Kinder beschieden.

Am 24. Dezember 1837, an einem Sonntag, kommt Sisi zur Welt, das Neugeborene, das schon bei der Geburt einen Zahn im Mund hat, ein „Glückszahn“, heißt es im Volksmund.

Das Mädchen bewundert ihren Vater, hängt an ihrer Mutter, liebt abgöttisch ihren jüngeren Bruder Carl Theodor („Gackel“) und genießt eine unbeschwerte Kindheit. Die Familie lebt zurückgezogen im Palais von Herzog Max in der Münchner Ludwigsstraße sowie im Sommersitz Schloss Possenhofen am Starnberger See.

Die Erinnerung an die ungezwungene Atmosphäre ihrer Kindheitstage und die enge Verbundenheit mit ihren Geschwistern blieb für Elisabeth zeitlebens eine wichtige Stütze.

Fast jährlich hat sie ihre geliebte Heimat als Kaiserin besucht. Die Liebe zur Natur, zum See und zur bayerischen Landschaft spielten in ihrem Leben eine tragende Rolle.

Elisabeth galt als Traumfrau ihrer Zeit. „Sisi“ – Märchen und Rätsel ranken sich um diese schöne Frau, die bis heute von ihrem Nimbus nichts verloren hat, fast möchte man sagen, ganz im Gegenteil. Nach wie vor stoßen die Historienfilme, die das Leben der Kaiserin Elisabeth erzählen, auf großes Interesse, lassen den Zuschauer eintauchen in die Welt der jungen Sissi und des österreichischen Kaisers Franz Josef.

Kindliche 15 Jahre war sie erst alt, als sie im Sommer 1853 im oberösterreichischen Kurort Ischl dem 23-jährigen Kaiser Franz Josef begegnete, der zu diesem Zeitpunkt nicht ahnte, dass er sich buchstäblich auf den ersten Blick in sie verlieben würde. Der Kaiser schwärmte: „Wie süß Sisi ist, frisch wie eine aufspringende Mandel, und welch herrliche Haarkrone umrahmt ihr Gesicht. Was hat sie für liebe, sanfte Augen und Lippen wie Erdbeeren.“

Kaiserin Elisabeth von Österreich (Sisi)

Authentische Objekte aus vergangenen Zeiten

Beim Betrachten der Gemälde im Museum wird man schnell gewahr, dass er mit seinen Komplimenten nicht übertrieben hat. Ihre üppige Haarpracht und ihre vornehme Schönheit sind legendär. Die Elisabeth-Ausstellung rundet auf beeindruckende Weise das Bild ab, das man sich von der österreichischen Kaiserin macht.

Die Exponate zeigen die Aufenthalte der Kaiserin am Starnberger See anhand von authentischen Objekten, Fotos der stetig wachsenden Familie und als Rarität Bilder von Innen- und Außenansichten vom Schloss Possenhofen in der Zeit um 1854 bis 1880.

Zur Sammlung gehören des Weiteren Bilder und wertvolle Erinnerungsstücke, Literatur und Zeitdokumente, die das Umfeld der Kaiserin und ihrer Familie in den verschiedenen Lebensphasen lebendig werden lassen, aber auch Ausstellungsstücke zu König Ludwig II. und dem Starnberger See.

In Deutschland ist es das einzige Museum dieser Art. Wahre Schätze sind hier in würdigem Rahmen bei individuellen Führungen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Auch Kinder kommen ins Staunen, wenn ihnen das Leben einer „echten“ Kaiserin und Königin näher gebracht wird.

Wechselnde Sonderausstellungen machen den Besuch immer wieder lohnend.

Königssalon (Kaiserin Elisabeth Museum)

Historischer Bahnhof Possenhofen

Doch der historische Bahnhof von Possenhofen, der 1865 unter König Ludwig II. in Betrieb genommen wurde, hat auch seine eigene interessante Geschichte: Der bayerische König Maximilian II. Joseph hat 1849 den Bau einer Eisenbahn von München nach Starnberg angeordnet. Bereits am 24. November 1854 fuhr der erste Zug.

Die Verlängerung der Bahnstrecke bis Tutzing und Penzberg hat wohl besonders den Vater von Elisabeth, Herzog Max in Bayern, sehr gefreut, da er nur allzu gern der Regierungsstadt München den Rücken kehrte und mit seiner Gattin Herzogin Ludovika und den gemeinsamen Kindern auf Schloss Possenhofen weilte.

Baumeister und Architekt war Georg von Dollmann (1830 bis 1895), der zu seiner Zeit als Star unter den Architekten in Bayern galt und einige Jahre später auch die Schlösser Neuschwanstein, Linderhof und Herrenchiemsee sowie das Königshaus am Schachen bauen ließ.

Öffnungszeiten, Kaiserin Elisabeth Museum: Mai bis Mitte Oktober Freitag, Samstag und an Sonn- und Feiertagen jeweils 12.00 bis 18.00 Uhr. Für Gruppen können während des ganzen Jahres Termine vereinbart werden.

Es werden auch Führungen speziell für Kindergruppen der Grundschulklassen 2 bis 4 mit einem Krönchen-Suchspiel angeboten.

Das Museum ist barrierefrei zu erreichen.

Kaiserin Elisabeth Museum Possenhofen – Weitere Informationen

Kaiserin Elisabeth Museum
Schlossberg 2
D-82343 Pöcking
Tel. +49 (0)8157 925932