Mitten im Pfaffenwinkel
Der Markt Peißenberg (rund 12.600 Einwohner) mit 25 Ortsteilen im oberbayerischen Landkreis Weilheim-Schongau liegt im landschaftlich reizvollen, ländlich geprägten Kulturland des Pfaffenwinkels im Alpenvorland zwischen dem Hohen Peißenberg und dem Guggenberg am linken Ammerufer.
Der Markt Peißenberg verfügt über eine hervorragende Infrastruktur sowie ein breites Angebot an Arbeitsplätzen in verschiedenen Branchen und ist ein beliebter Wohnort mit hoher Lebensqualität und vielfältigen Freizeitmöglichkeiten.
Durch die günstige Lage sind viele attraktive Ausflugsziele wie die Wieskirche, Ammer-, Staffel- und Starnberger See, die Königsschlösser und die bayerischen Alpen schnell erreichbar.
Für Gäste bietet Peißenberg eine Reihe von Unterkünften in Gasthöfen und Pensionen, Ferienwohnungen und Privatzimmern, auf dem Campingplatz und beim Urlaub auf dem Bauernhof. Mehrere Gasthäuser mit attraktiven gastronomischen Angeboten sorgen für das Wohl der Gäste.
Peißenberg ist über die B 472 von Irschenberg nach Marktoberdorf und die nahe B 2 von München nach Garmisch-Partenkirchen gut zu erreichen. Der Bahnhof Peißenberg liegt an der Bahnstrecke Weilheim-Schongau.
Kurzer Blick ins Geschichtsbuch
In der Peißenberger Region gibt es archäologische Nachweise von menschlicher Aktivität bereits zur Bronzezeit von 2200 bis 800 v. Chr. Es wurden auch Münzen aus der Römerzeit und Reihengräber aus der Merowingerzeit vom 5. bis 8. Jahrhundert gefunden.
Erstmals schriftlich erwähnt wurde Peißenberg im 11. Jahrhundert in Aufzeichnungen des Klosters Benediktbeuern. Nach wechselvoller Geschichte entstand 1818 die heutige Gemeinde im Königreich Bayern. 1919 wurde Peißenberg zum Markt ernannt.
Im 19. Jahrhundert wurde am Hohen Peißenberg wegen der starken Kohlenachfrage im Zuge der Industrialisierung Pechkohle abgebaut. Peißenberg entwickelte sich zum Bergwerksdorf mit bis zu 3500 Arbeitern im Bergwerk und rasch steigender Bevölkerungszahl. 1971 wurde das Bergwerk geschlossen. Ein Museum erinnert an die Ära des Bergbaus.
Sehenswürdigkeiten
Wallfahrtskirche Maria Aich
Die barocke Wallfahrtskirche Maria Aich liegt am östlichen Ortsrand von Peißenberg. Der Ursprung der Kirche ist eine Kapelle aus dem Jahr 1631, die zum Gedenken an die Pestopfer von 1628 erbaut wurde. Beim Bau ereigneten sich angeblich einige „Wunder“, die zu einer lokalen Wallfahrtsbewegung führten.
Von 1731 bis 1734 wurde an gleicher Stelle vom Wessobrunner Baumeister Joseph Schmuzer eine äußerlich schlichte Wallfahrtskirche errichtet. Im prachtvoll gestalteten Innenraum findet man bedeutende Deckenfresken des einheimischen Meisters Matthäus Günther.
Kapelle St. Georg
Die mittelalterliche Kapelle St. Georg am bewaldeten Südhang des Hohenpeißenbergs befindet sich auf dem Gelände der hochmittelalterlichen Ministerialenburg Peißenberg aus dem 12. Jahrhundert, die 1388 zerstört wurde. Die Kapelle blieb erhalten.
Im Innenraum des schlichten Gotteshauses sind von einem bedeutenden Zyklus mit rund 50 gotischen Wandmalereien aus dem Leben des heiligen Georg aus den Jahren um 1400 18 Bilder erhalten geblieben. Hier findet man auch die einzige Darstellung des Martyriums des heiligen Georgs aus dem 5. Jahrhundert anstelle der bekannten Ritter-Drachendarstellung.
Die Kapelle befindet sich im Privateigentum, kann aber auf Nachfrage besichtigt werden.
Einen Besuch wert ist die Lourdesgrotte im Maximiliansweg aus dem Jahr 1895.
Bergbaumuseum mit Erlebnisbergwerk
Das Bergbaumuseum in Peißenberg erinnert an die Zeit der Pechkohleförderung und ist das einzige Erlebnisbergwerk Südbayerns. Im Zuge des Museumsbesuchs kann man auch einen alten Stollen besichtigen. Auf der spannenden Bahnfahrt mit dem Museumsführer in den 670 Meter langen Stollen erleben die Besucher eine simulierte Explosion, bei der der Boden bebt und es qualmt.
Das Museum auf dem ehemaligen Bergwerksgelände informiert in 14 Räumen mit geologischen Schaubildern über die Entstehung der Kohleflöze im Voralpenland. Werkzeuge, Schachtmodelle und Grubeneinrichtungen veranschaulichen die bergmännische Arbeit, bei der die Pechkohle in früheren Zeiten in mühsamer Handarbeit abgebaut wurde. In der Tiefstollenhalle können Großgeräte besichtigt werden. Am „Schaustreb“ wird die Methode des modernen Kohleabbaus dargestellt.
Knappengedächtniskapelle
Auf der neuen Bergehalde beim Bergbaumuseum, dem schönsten Aussichtsplatz in Peißenberg, wurde eine Kapelle zum Gedenken an verunglückte Bergleute errichtet. Sie ist den Schutzheiligen der Bergleute Barbara und Antonius geweiht. Auf der Bergehalde wurden in den 1960er Jahren Szenen für die Fernsehserie „Raumpatrouille Orion“ gedreht.
Bockerlbahn
Beim Bergbaumuseum sorgt eine 370 Meter lange stationäre Bockerlbahn für großes Vergnügen bei den mitfahrenden Kindern.
Wohnanlage Barbarahof
Die vor 100 Jahren erbaute Wohnanlage Barbarahof für Bergwerksfamilien im Ortsteil Wörth ist architektonisch interessant.
Marktarchiv
Das Marktarchiv mit heimatlichen Exponaten im Max-Biller-Haus in der Schongauer Strasse 2 ist für interessierte Besucher jeden Mittwoch von 14 – 16 Uhr geöffnet. Hier wird durch Dokumente und Exponate die Vergangenheit der Region lebendig.
Sandsteinhöhlen
In der Ammerschlucht am Nordwesthang der Schnalz findet man eine Reihe von Höhlen, die vermutlich während des Bauernkriegs im 16. Jahrhundert als Zufluchtsstätte dienten.
Werkstattgalerie
In der Bergwerkstraße lohnt für Kunstinteressierte ein Besuch der Werkstattgalerie von Bernd Schweizer und Irene Orecher. Die Dauerausstellung in der Werkstatt und auf dem Freigelände zeigt Werke der Künstler aus Metall und Bronze sowie Mosaiken und Gemälde. Im Shop sind auch kleinere Accessoires käuflich zu erwerben. Zum Programm gehören auch wechselnde Gastausstellungen.
Infos unter https://momeart.com/werkstatt-galerie/
Pfarrgarten
Für Gartenfreunde lohnt der Besuch des Hausgartens im Pfarrhof St. Johann in der Hauptstraße, der im neubarocken Stil um 1900 entstanden ist. Der liebevoll angelegte Garten dient heute als Schul- und Lehrgarten und zeigt eine üppige Vielfalt von Blumen, Kräutern, Obstbäumen und vieles mehr.
Freizeit und Sport
Peißenberg zeichnet sich durch vielfältige Freizeitmöglichkeiten und ein reges Vereinsleben aus. Zu den zahlreichen aktiven Vereinen gehören Brauchtumsvereine wie der Knappenverein und der Trachtenverein, Musikvereine wie die Knappschaftskapelle und der Volks-Chor, Sportvereine wie der TSV Peißenberg und der Schützenverein VSG Peißenberg sowie Vereine mit kulturellen Themen wie der Kulturverein oder mit gesellschaftlichen Themen.
Die Vereine sorgen mit ihren Festen und Wettbewerben für ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm.
Zu den sportlichen Freizeiteinrichtungen in Peißenberg gehört die Sportanlage mit Fußballstadion, Turnhallen und Trainingslätzen.
Eissporthalle
Die Eissporthalle des TSV Peißenberg steht den Eishockeyspielern des Vereins sowie dem Publikum zu bestimmten Zeiten für Schlittschuhlaufen oder Eisstockschießen zur Verfügung.
Die Halle bietet Raum für rund 3.000 Zuschauer. Im Sommer finden auch Veranstaltungen in der Halle statt.
Kletterhalle
Die Kletterhalle der Peißenberger Sektion des Deutschen Alpenvereins in der Alpspitzstraße bietet 400 qm Kletterfläche bei einer Wandhöhe von 11 m mit 60 Kletterrouten. Zum Service des Vereins gehören auch Kletterkurse.
Freizeitbad Rigi-Rutsch’n
Zur Ausstattung des beliebten Freizeitbades in der Pestalozzistraße gehören im beheizten Freibadbereich ein Sportbecken, ein Sprungbecken, ein Nichtschwimmerbecken und ein Kinderbecken mit insgesamt rund 1500 qm Wasserfläche, zwei kleine Rutschen und eine Riesenwasserrutsche sowie 9.000 qm Liegewiese mit Beachvolleyball- Platz, Tischtennis und Slackline. Der Kiosk sorgt mit seinen Angeboten für das leibliche Wohl.
Im Hallenbad steht ein 10 x 8 Meter großes Innenbecken zur Verfügung. Im Saunabereich sorgen mehrere Saunen und ein Dampfbad für Entspannung. Zum Angebot gehören auch Massagen und Wellnessbehandlungen.
Infos unter www.rigirutschn.de
Wandern und Radfahren
Wanderer und Radfreunde haben rund um Peißenberg die Auswahl an schönen Routen auf den Hohen Peißenberg, entlang der wildromantischen Ammer und durch den Wald des Landschaftsschutzgebietes Eibenwald.
Radfahrer finden gut ausgebaute Wege abseits der Hauptverkehrswege. Auch anspruchsvolle Mountainbike Touren auf dem Hohen Peißenberg sind möglich.
Wanderwege
Meditationsweg
Der Meditationsweg auf der Neuen Berghalde lädt auf 4,6 km zum Spazieren und zum Innehalten, Nachdenken, Meditieren und Beten an den einzelnen Stationen ein. An der Knappengedächtniskapelle liegt ein „Gipfelbuch“ aus.
Alpiniweg
Der 7 km lange Rundweg beginnt an der Böbinger Ammerbrücke und führt abwechslungsreich durch die reizvolle Landschaft mit Tälern, Wiesen und Wäldern, vorbei an Weilern und Wasserfällen.
Jubiläumsweg
Der 8,5 km lange Weg beginnt beim Parkplatz an der Ammerbrücke auf der Straße von Peißenberg nach Oberhausen und führt zunächst auf dem Ammerdamm ammerabwärts. Weiter geht es zum Kreilhof und dann bergauf Richtung Oberhausen zu einem Höhenrücken, der eine prächtige Aussicht auf die Alpen gewährt. Bergab geht es durch Wald und dann abwechslungsreich zurück zum Ausgangspunkt.
Auf den Hohenpeißenberg
Der 14 km lange lohnende Weg für Wanderer mit guter Kondition beginnt am Parkplatz am Bahnhof. Er führt vorbei am ehemaligen Bergwerksgelände zur Kapelle St. Georg. Dann geht es ansteigend Richtung Hohenpeißenberg, der einen herrlichen Rundblick bietet und zum Besuch der Wallfahrtskirche einlädt. Zurück geht es durch Wiesen, Wälder und Felder vorbei an der Kapelle St. Michael zum Bahnhof.
Schäfflerweg
Der 10 km lange Weg beginnt ebenfalls am Bahnhof. Der Weg führt entlang der Straße nach Paterzell bis zum Rehgraben. Dann geht es bergauf durch Hochwald zu den Höfen von Windkreut, wo man eine aussichtsreiche Rast einlegen kann. Der Weg führt weiter nach Tritschenkreut, dem Geburtsort des Kirchenmalers Matthäus Günther (1705-1788). An der Kapelle St. Michael vorbei geht es zurück zum Bahnhof.
Stollenweg
Der 10 km lange Wanderweg entstand in Zusammenarbeit mit dem Knappenverein. Er beginnt beim Bergbaumuseum und führt zum Hohen Peißenberg vorbei an mehreren Stollen. Am Weg informieren 15 Schautafeln über Bergbau, Geologie und Landschaft.
Veranstaltungen
Der abwechslungsreiche Veranstaltungskalender in Peißenberg bietet Feste und Märkte, Kulturelles und Brauchtum sowie sportliche Events.
Kulturverein
Das vielfältige Programm des Kulturvereins in der „Tiefstollenhalle“ mit Kunstausstellungen, Konzerten, Kabarett und Theateraufführungen ist beim Publikum sehr beliebt.
Infos unter https://www.tiefstollenhalle.de
Dorffest
Das traditionelle Dorffest am 15. August zu Mariä Himmelfahrt findet im alten Dorfkern in der Ludwigstraße mit Blasmusik, Trachtentänzen und Angeboten aus der bayerischen Küche statt.
Leonhardifahrt
Am letzten Sonntag im Oktober kommen zahlreiche Besucher zum Leonhardifest zu Ehren des Hl. Leonhard, dem Schutzpatron der landwirtschaftlichen Tiere. Rund 200 Pferde, festlich geschmückte Wagen und Blaskappelen ziehen zur Kirche Maria Aich, wo die Pferde gesegnet werden.
Barbarafeier
Am ersten Sonntag im Dezember feiern die Mitglieder der Knappenvereine aus nah und fern in ihren schmucken Bergbauuniformen in Peißenberg mit einem Festzug und Festgottesdienst die Schutzpatronin der Bergleute, die heilige Barbara.
Weihnachtsmarkt
Am ersten Adventsonntag findet auf dem Tiefstollenplatz der Weihnachtsmarkt der Peißenberger Vereine statt. An Verkaufsständen werden kulinarische Köstlichkeiten und selbst gebastelte Weihnachtsgeschenke angeboten. Der Posaunenchor sowie weitere Chöre und Kapellen sorgen für weihnachtliche Stimmung. Ergänzend kann man in der Tiefstollenhalle eine Kleinkunstausstellung besuchen.
Maibaum
Alle fünf Jahre am 1. Mai stellen rund 50 starke Männer des Trachtenvereins am Rathausplatz einen rund 30 Meter hohen, bunt geschmückten Maibaum unter großer Anteilnahme der Bevölkerung auf. Das festliche Ereignis wird umrahmt durch die Böllerschützen, die Knappschaftskapelle und angeboten von bayerischen Schmankerln. Das nächste Maifest findet 2023 statt.
Schäfflertanz
Alle sieben Jahre, das nächste Mal 2021, erinnern ab dem 6. Januar rund 2 Monate lang zahlreiche Aufführungen des Schäfflertanzes der Peißenberger Schäfflertanzgruppe an die Peißenberger Pestkatastrophe im Jahr 1628. Der Tanz ist der Zunfttanz der Schäffler, die früher Holzfässer herstellten. Er sollte nach der Pest das öffentliche Leben wieder in Gang bringen.
Rathaus Markt Peißenberg
Hauptstr. 77
D-82380 Peißenberg
Tel. +49 (0)8803 690 0
poststelle@peissenberg.de