Türme an der Jagst
Die Große Kreisstadt Crailsheim (rund 34.000 Einwohner) im Nordosten Baden-Württembergs ist die zweitgrößte Stadt im Landkreis Schwäbisch Hall und liegt zwischen Schwäbisch Hall und Ansbach. Crailsheim ist umgeben von den Landschaften der Schwäbisch-Fränkischen Waldberge, der Frankenhöhe, den Kocher-Jagst- Ebenen und der Hohenloher-Haller-Ebene. Zum Stadtgebiet gehören die Stadtteile Beuerlbach, Crailsheim, Goldbach, Jagstheim, Onolzheim, Roßfeld, Tiefenbach, Triensbach und Westgartshausen. Die wirtschaftsstarke, familienfreundliche Stadt sorgt mit einer gelungenen Mischung aus Berufs-, Bildungs- und Freizeitangeboten für hohe Lebensqualität. Für Gäste hat Crailsheim unterschiedliche Übernachtungsmöglichkeiten für jeden Geschmack und Geldbeutel vom erstklassigen Hotel bis zur Ferienwohnung im Angebot.
Die moderne Innenstadt der kurzen Wege mit der Fußgängerzone rund um den Marktplatz und den Schweinemarktplatz bietet vielfältige Einkaufsmöglichkeiten mit Fachgeschäften und Dienstleistungsanbietern. Ein besonderer Schwerpunkt des Shopping-Angebots ist der Bekleidungsbereich von kleinen Boutiquen über Läden der bekannten Bekleidungsketten bis zu zwei großen Kaufhäusern. Zahlreiche gastfreundliche Cafés und Gaststätten laden zur gemütlichen Einkehr ein.
Wer in der warmen Jahreszeit beim Bummel durch die Innenstadt ein Klappern hört, sollte den Blick nach oben richten. Seit einigen Jahren haben sich zur großen Freude der Crailsheimer auf dem Nistplatz auf dem Rathausdach Störche angesiedelt. Durch die Crailsheimer Storchencam kann man die Störche auf der Crailsheimer Internetseite beobachten.
Kurzer Blick ins Geschichtsbuch
Die Stadt hat ihren Ursprung in einer fränkischen Siedlung an einem Jagstübergang aus dem 7. Jahrhundert. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Crailsheim im Jahr 1136. Nach wechselnden Besitzern gehörte Crailsheim seit 1314 den Edelherren von Hohenlohe. 1324 wurde das Marktrecht verliehen, 1338 erfolgte die Erhebung zur Stadt. 1350 begann der Bau der Stadtmauer. Aus dem Jahr 1379/80 stammt die Sage von den Crailsheimer „Horaffen“ (Horn offen), ein Gebäck, das erfolgreich während einer Belagerung über die Stadtmauer geworfen wurde, um den Belagerern die Hoffnung zu nehmen, die Stadt auszuhungern. Zusätzlich wurden sie durch die Bürgermeisterin entmutigt, die den Angreifern auf der Mauer ihr nacktes Hinterteil entgegenstreckte, das in der Form den Horaffen entsprach. An dieses sagenhafte Ereignis erinnert der Crailsheimer Stadtfeiertag jedes Jahr am Mittwoch vor Aschermittwoch. An diesem Tag werden in Kindergärten, Schulen und Altenheimen die Horaffen aus Hefeteig verteilt.
Seit 1399 gehörte Crailsheim zum Fürstentum Ansbach. Das 16. Jahrhundert war in der Stadt geprägt von einer frühen Hinwendung zur Reformation. Bereits 1522, fünf Jahre nach Luthers Thesenanschlag, wurde die erste evangelische Predigt vom Reformator Adam Weiß gehalten. Crailsheim war über Jahrhunderte eine überwiegend protestantische Stadt. Im Februar 2015 wurde Crailsheim von der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa der offizielle Titel „Reformationsstadt Europas“ verliehen. Insgesamt 62 Städte in 13 Ländern tragen diesen Titel. Nach der Übergangsphase durch die napoleonischen Kriege gehörte Crailsheim seit 1810 zu Württemberg. Leider wurde in den letzten Wochen des Zweiten Weltkrieges die Innenstadt durch Bombenangriffe auf den strategisch wichtigen Eisenbahnknotenpunkt stark zerstört. Durch große Anstrengungen während der folgenden Jahrzehnte wurde die Stadt in modernem Gewand wieder aufgebaut.
Sehenswürdigkeiten
Die wenigen erhaltenen oder nach dem Krieg wieder errichteten historischen Gebäude zeichnen sich durch ihre markanten Türme aus, die man bei einem Rundgang durch die Stadt entdecken kann. Der Turm der 1393 geweihten Liebfrauenkapelle am Marktplatz bringt es auf beachtliche 42 Meter Höhe. Er wird überragt vom Rathausturm mit 57 Metern Höhe, dem höchsten Turm Crailsheims. Er wurde 1717 zum Gedenken an die Reformation 1517 erbaut und gilt als höchstes Reformationsdenkmal weltweit. Der 34 Meter hohe Diebsturm gilt als ältestes erhaltenes Gebäude der Stadt. Der Zeughausturm ist einer der wenigen erhaltenen Teile der ehemaligen Stadtmauer. Der Turm der Johanniskirche von 1398 trägt fünf Glocken aus dem 17., 18. und 20. Jahrhundert.
Südwestlich der Innenstadt auf dem Bahngelände beeindruckt der mächtige Wasserturm, ein geschütztes Industriedenkmal aus dem Jahr 1912, der die Dampfloks mit Wasser aus der Jagst versorgte. Crailsheim war und ist wichtiger Bahnknotenpunkt. Lohnend ist die rund 2-stündige Begehung des Crailsheimer Reformationsweges, der auf zwölf Stationen mit jeweils einem Kunstobjekt des Bildhauers Rudolf Kurz und einer themenbezogenen Texttafel über die Geschichte der Reformation informiert. Die Teilnahme an einer Führung auf dem Reformationsweg ist ebenso empfehlenswert wie die Teilnahme an einer spannenden Stadtführung, die zu vielen Zeugnissen der Vergangenheit führt. Infos zu den Führungen gibt es im Bürgerbüro.
Das Städtische Museum in der Spitalstraße im ehemaligen Spital zum heiligen Geist aus dem Jahr 1400 beherbergt eine hochinteressante Sammlung von Gegenständen und Dokumenten. Zu den Themengebieten der Ausstellung gehören das Heilig-Geist-Spital, die Geschichte und Kultur Crailsheims, das Handwerk in Crailsheim und die mittelalterliche Badestube. Aufmerksamkeit verdienen die bedeutende Saiteninstrumentensammlung des in Crailsheim geborenen Geigenbauers Johann Stüber (1888-1976) und die Sammlung von Fayencen, die im 18. und 19. Jahrhundert in Crailsheim hergestellt wurden. Ergänzt wird das Museumsprogramm durch regelmäßige moderne Kunstausstellungen und museumspädagogische Angebote. Das Museum ist geöffnet mittwochs von 9-19 Uhr, samstags von 14-18 Uhr und an Sonn- und Feiertagen von 11-18 Uhr. Der Eintritt für die Dauerausstellung ist frei.
Freizeit und Sport
Die Umgebung von Crailsheim bietet Wanderern und Hobbyradlern eine reiche Auswahl an schönen Touren. Beim Kurzausflug mit dem Rad auf den 10 km entfernten Burgberg bei Oberspeltach wird man auf 534 Metern Höhe mit einem prächtigen Ausblick belohnt. Crailsheim ist Station auf dem über 300 km langen Kocher- Jagst-Radweg, einem der schönsten Radfernwanderwege Deutschlands. Wanderer können von Crailsheim aus einen Teil des Fränkisch-Schwäbischen Jakobswegs in Angriff nehmen. Lohnend sind auch eine Jagsttalwanderung oder der Weg die Gronach entlang zur Hammerschmiede. Crailsheim ist zudem Mitglied der „Fränkischen Moststraße“.
Im Sommer bietet der schön gelegene Degenbachstausee östlich vom Stadtteil Jagstheim ideale Badebedingungen. Bei freiem Eintritt stehen Duschen und WCs, Umkleidekabinen, ein Kiosk, Spielgeräte, Grillstellen und ein Beachvolleyballfeld zur Verfügung. Auch das Freibad Maulachtal bei den Badwiesen ist in der warmen Jahreszeit ein beliebter Treffpunkt. Es bietet Sportbecken, Nichtschwimmer- und Planschbecken, Sprungplattformen und Sprungbretter, Massagebrunnen, Spielwiese, Beachvolleyball und ein SB-Restaurant.
Wer es eine Spur gemütlicher mag, kommt im Goldbachbad auf seine Kosten – das kleine Freibad im Ortsteil Goldbach ist ein wahrer Geheimtipp. Das städtische Hallenbad in den Kistenwiesen steht Schwimmern ganzjährig offen. In der großzügigen Saunalandschaft „parc-vital“ neben dem Freibad können die Besucher sich erholen, entspannen und wohlfühlen. Für Sporttreibende stehen eine Reihe von Sporthallen und Sportplätze zur Verfügung. Die zahlreichen Vereine in Crailsheim bieten vielfältige Möglichkeiten für sinnvolle Freizeitgestaltung vom Sport über Kultur bis zu sozialem Engagement.
Ein weiteres Freizeitangebot finden Kinobegeisterte in den fünf Vorführsälen des CINECITY in der Worthingtonstraße. Freunde des Minigolfs treffen sich von Frühjahr bis Herbst in der Minigolfanlage in der Worthingtonstraße. Sportinteressierte Besucher können zudem bei den Heimspielen der Basketballer der Crailsheim Merlins oder den Fußballerinnen des TSV Crailsheim Sport auf Spitzenniveau live erleben.
Das 2015 ins Leben gerufene Projekt „Stadtbiene“ hat die Förderung der Honigbiene und der Wildbienenarten im Stadtgebiet zum Ziel. Dies soll durch den Umbau von Rasenflächen in artenreiche Blumenwiesen und andere Maßnahmen erreicht werden. Bei der Neuanlage dieser Flächen sollen echte Hohenloher Kräuter verwendet werden. Auch der stadteigene Streuobstbestand soll gefördert werden. Das Projekt wird durch eine Reihe von Vorträgen, Führungen und Exkursionen bekannt gemacht. Die Crailsheimer Imker können ihren Honig unter dem Label „Crailsheimer Stadthonig“ vertreiben, erhältlich im Bürgerbüro.
Veranstaltungen
Der Crailsheimer Veranstaltungskalender ist prall gefüllt mit einem hochwertigen kulturellen Angebot von Konzerten, Tanz, Theater, Kabarett, Kunstausstellungen und literarischen Lesungen. Hierzu gehört auch das beliebte Kulturwochenende im Sommer unter freiem Himmel mit Musik, Theater, Tanz, Comedy und Kunst in der gesamten Innenstadt und im Spitalpark bei freiem Eintritt. Zu den gut besuchten Traditionsfesten zählen das von Bürgern organisierte Lichterfest Ende August im Stadtteil Goldbach, das „Suppenfest“ auf dem Schweinemarktplatz im Oktober sowie der zweitägige „Hammeltanz“ an einem Sonntag und Montag Mitte Oktober im Stadtteil Onolzheim mit zwei großen Festzügen.
Der kulinarische Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz und rund um das Rathaus am ersten Adventswochenende wartet mit einem breiten Angebot an Köstlichkeiten auf und bietet Genießern ein vorweihnachtliches Schlaraffenland.
Absoluter Höhepunkt im Crailsheimer Jahreslauf ist das viertägige Fränkische Volksfest, die so genannte fünfte Jahreszeit in Crailsheim, Mitte September auf dem Volksfestplatz und in der Stadt. Das seit 1841 gefeierte zweitgrößte Volks- und Heimatfest Baden-Württembergs zieht jährlich rund 400.000 Besucher an. Geboten werden zwei Festzüge, Viehprämierungen und ein Vergnügungspark auf 40.000 Quadratmetern mit rund 90 attraktiven Fahrgeschäften, Imbissständen sowie zwei großen Bierzelten. Auf dem Ausstellungsgelände neben dem Festplatz präsentieren zahlreiche Aussteller ihre Neuheiten. Ein Krämermarkt rundet das abwechslungsreiche Angebot ab. Zum Rahmenprogramm gehören Musikdarbietungen, ein großes Feuerwerk am Sonntagabend und weitere Attraktionen.
Große Kreisstadt Crailsheim
Marktplatz 1 – 2
D-74564 Crailsheim
Tel. +49 (0)7951 403 0
Fax +49 (0)7951 403 1400
info@crailsheim.de
www.crailsheim.de