Natur und Geschichte aktiv erleben
Die Stadt Krautheim (rund 4.600 Einwohner) liegt im mittleren Jagsttal im Hohenlohekreis im Nordosten Baden-Württembergs. Die Stadt – im heutigen Gebietsstand – entstand im Rahmen der Verwaltungsreform in den Jahren 1971 – 1973 durch Zusammenschluss der bis dahin selbständigen Gemeinden Krautheim, Altkrautheim, Gommersdorf, Horrenbach, Klepsau, Neunstetten, Oberndorf sowie Ober- und Unterginsbach.
Im zentralen Stadtteil Krautheim leben ca. 1.900 Einwohner. Das Stadtbild wird geprägt durch die weithin sichtbare Stauferburg Krautheim auf dem Bergsporn mit einer mächtigen, bis zu 17 Meter hohen und bis zu 2,80 Meter dicken Schildmauer. Vom dem 30 Meter hohen Bergfried genießt man einen großartigen Ausblick in das Jagsttal.
Kurzer Blick ins Geschichtsbuch
Krautheim (das heutige Altkrautheim) wurde 1096 erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahre 1213 wurde die Krautheimer Burg erbaut. Im Jahre 1306 erhielt Krautheim das Stadtrecht, das im Jahre 1950 wieder verliehen wurde. Im Jahre 1516 rief der Ritter Götz von Berlichingen dem Amtmann Max Stumpf von Schweinberg den berühmten Götzengruß „Er kann mich hinden lekhen“ vom Tal zur Burg hoch. Krautheim war über Jahrhunderte Oberamt im Erzbistum Mainz. 1802 – 1806 gelangte es in den Besitz des Altgrafen Salm-Reifferscheid-Bedburg. Im Jahre 1804 wurde Krautheim Fürstentum. Durch die Rheinbundakte wurde im Jahr 1806 das südliche Gebiet dem Königreich Württemberg und der nördliche Teil dem Großherzogtum Baden zugesprochen.
Sehenswürdigkeiten
Die Burg mit dem bedeutenden frühgotischen Portal, der eindrucksvollen frühgotischen Burgkapelle und dem pittoresken Torwächterhaus (im Volksmund Puppenhaus genannt) sowie das benachbarte Schloss, das 1727 errichtet wurde, sind einen Besuch wert. Im Burgmuseum kann man sich über die Geschichte der Burg informieren.
Bei einem Spaziergang durch die Altstadt entdeckt man zahlreiche historische Gebäude. Hierzu gehören die teilweise erhaltene Stadtmauer mit dem westlichen und nordwestlichen Stadttor sowie das alte Rathaus, das 1569 errichtet wurde. Eines der schönsten Gebäude ist das Johanniterhaus mir Ursprüngen aus dem 14. Jahrhundert, das Sitz eines Komturs des Johanniterordens war. Um 1590 wurde das Haus als zweigeschossiger Renaissancebau errichtet. Heute ist in dem Gebäude das Johannitermuseum, das einen Einblick in die Geschichte des Johanniterordens vermittelt, untergebracht. Sowohl Burg, als auch Johanniter-Museum sind wochentags das ganze Jahr über zu besichtigen, zusätzlich von Mai bis September an Wochenenden und Feiertagen.
Der jüdische Friedhof ist eine der Stationen auf dem jüdischen Kulturweg Hohenlohe-Tauber, der Orte verbindet in denen es frühere eine Jüdische Gemeinde gab. Zu den sehenswerten Gebäuden in den Ortsteilen gehören das 1568 von Hans Gottfried von Berlichingen erbaute Schloss in Neunstetten, das Pfarrhaus in Gommersdorf, das früher als Sommersitz der Äbte von Schöntal diente, sowie die ehemalige Vogtei im Stadtteil Klepsau.
Ein sehenswertes unter Naturschutz stehendes Naturdenkmal ist der Krautheimer „Kuharsch“, eine steinerne Rinne etwa 600 Meter hinter dem Ortsausgang Richtung Klepsau. Die skurrile Gestalt stammt von einer Quelle mit kalkhaltigem Wasser, das durch Versinterung die wachsende Rinne gebildet hat.
Freizeit und Sport
Das mittlere Jagsttal ist ein herrliches Wandergebiet mit zahlreichen Radund Wanderwegen. Der durch Krautheim führende, sehr beliebte Kocher- Jagst-Radweg führt über 330 km auf gut erschlossenen und ausgebauten Wegen durch abwechslungsreiche Landschaften. Der Kulturwanderweg entlang der Jagst von Bad Friedrichshall nach Langenburg ist die 100 km lange Alternative für Fußwanderer, der in acht Etappen durch eines der schönsten Flusstäler Deutschlands führt. Er führt meist in halber Hanghöhe durch Dörfer und über Brücken vorbei an zahlreichen Schlössern und Burgen.
Zu den beliebten Wanderwegen gehört auch der Krautheimer „Pfad der Stille“. Er bietet auf bis zu 27 km Naturerlebnisse mit Stationen wie dem Naturschutzgebiet „See“ bei Neunstetten. Lohnend ist auch eine Wanderung auf dem Wein- und Waldlehrpfad in Klepsau.
Bei einer Kanufahrt auf der Jagst lässt sich die Natur ganz besonders intensiv genießen, auch wenn gewisse Einschränkungen aus Naturschutzgründen zu beachten sind. Übrigens: In Krautheim kann man sich Boote für eine Tour mieten. Im Sommer laden natürliche Badeplätze an der Jagst oder die Badeseen in Ober- und Unterginsbach zum erfrischenden Bad ein.
Veranstaltungen
Zu den beliebtesten Veranstaltungen in Krautheim gehören der Krautheimer Frühling 1 Woche vor Ostern, das Burgfest Ende Mai im mittelalterlichen Ambiente der Burg mit Burgführungen, Vogelschau und Bogenschießen, das Klepsauer Weinfest am 1. Wochenende im September und die Krautheimer Herbstmesse/Jagsttaler Volksfest mit Krämermarkt am 3. Wochenende im Oktober.
Der touristische Jahreshöhepunkt ist die 2-tägige Jagsttalwiesenwanderung Ende Mai von Langenburg bis Krautheim-Gommersdorf. Entlang der ca. 36 km langen Strecke erwarten die Besucher und Wanderer regionale kulinarische Spezialitäten sowie Vorführungen von traditionellem Handwerk, Kunst, Musikdarbietungen, Führungen zu Wildpflanzen und geologischen Besonderheiten, Mitmachaktionen für Kinder und vieles andere mehr. Ein Buspendelverkehr bietet die Möglichkeit der individuellen Planung der Wanderung.
Bürgermeisteramt Krautheim
Burgweg 5, D-74238 Krautheim
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Fax +49 (0) 6294 98 48
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