Die Urlaubs- und Gesundheitsstadt
Die Große Kreisstadt Bad Mergentheim an der Tauber (über 23.000 Einwohner) im fränkischen Nordosten Baden- Württembergs direkt an der Romantischen Straße ist die größte Stadt des Main-Tauber-Kreises. Sie liegt etwa 35 km südwestlich von Würzburg und 55 km nordöstlich von Heilbronn.
Eines der größten Heilbäder Baden-Württembergs ist geprägt durch eine der schönsten Kurparkanlagen Deutschlands und bietet ideale Voraussetzungen für einen erholsamen Kur- und Urlaubsaufenthalt. Zahlreiche hervorragend ausgestattete Hotels und Kurkliniken mit hochwertigen Wellnessangeboten sorgen für zufriedene Gäste. Den Urlaubern stehen vom Sternehotel bis zur gemütlichen Privatunterkunft vielseitige Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung.
Auch extravagante Angebote hält Bad Mergentheim bereit, wie z.B. das Übernachten bei den Wölfen im Wildpark oder das Schlafen im Weinfass inmitten der Markelsheimer Weinberge. Bad Mergentheims Flair ist das einer quirligen, wachsenden Stadt, die es zu entdecken lohnt. Durch die romantische Altstadt flanierend entdeckt man immer wieder reizvolle Sehenswürdigkeiten, die Atmosphäre ist beschwingt. Aus den Cafés duftet es nach köstlichem Kuchen und frisch geröstetem Kaffee, den sich Gäste bei schönem Wetter im Freien servieren lassen. Daneben lädt die Historische Altstadt zum Flanieren und Shoppen ein.
Um die verschiedenen Facetten und die interessante Geschichte Bad Mergentheims kennenzulernen, empfiehlt sich eine der täglich stattfindenden Stadtführungen. Infos gibt es bei der Tourist-Information Bad Mergentheim. Das umfangreiche Freizeitangebot ist nicht nur für kulturell Interessierte eine wahre Fundgrube, auch Wanderer und Radfahrer finden rund um das idyllische Taubertal einzigartige Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung.
Das Stadtgebiet Bad Mergentheims gliedert sich in die Kernstadt und 13 weitere Stadtteile, die nahezu kreisförmig um die Stadt gelegen sind. Edle Tropfen kommen aus zwei charakteristischen Weinorten: Markelsheim und Dainbach, die die zwei Weinanbaugebiete Baden und Württemberg präsentieren. Die Reben werden auf Muschelkalkboden angebaut. Als Spezialitäten aus Markelsheim gelten der Silvaner und der Tauberschwarz. Weinproben und Führungen auf dem Weinlehrpfad werden angeboten. Unbedingt ein Besuch wert ist das Kunstwerk in der Seitenkapelle der Stuppacher Pfarrkirche Maria Krönung: Die sogenannte Stuppacher Madonna.
Die günstige Verkehrslage an den Bundesstraßen B 19 und B 290 sowie direkt an der Romantischen Straße bietet vielfältige Ausflugsmöglichkeiten zum nahen Schloss Weikersheim, in die Hohenlohe-Region, nach Würzburg oder Rothenburg ob der Tauber.
Kurzer Blick ins Geschichtsbuch
Die Region Bad Mergentheims war bereits in der Jungstein-, Bronze- und Eisenzeit besiedelt, wie archäologische Funde belegen. Im Jahr 1058 wurde Mergentheim als „Grafschaft Merginthaim im Taubergau“ erstmals urkundlich erwähnt. Im Mittelalter kamen der Johanniterorden, der Deutsche Orden und der Dominikanerorden nach Mergentheim. Durch die drei Orden stieg die Bedeutung von Mergentheim, das 1340 zur Stadt erhoben wurde. Von 1526 bis 1809 war die Stadt Residenz des Deutschen Ordens. 1624 bat der damalige Hochmeister die in Würzburg ansässigen Kapuziner in Mergentheim eine Niederlassung zu gründen – 1629 wurde das Kloster errichtet.
1809 wurde die Residenzstadt auf Befehl Napoleons dem Königreich Württemberg zugeordnet und Mergentheim wurde Oberamtsstadt. Der Mergentheimer Schäfer Franz Gehrig entdeckte 1826 die spätere Wilhelmsquelle an der Tauber. Im Lauf der Zeit entwickelte sich der Kurbetrieb, der Mergentheim zunehmend prägte. 1926 erhielt die Stadt das Prädikat „Bad“. Seit 1975 ist Bad Mergentheim Große Kreisstadt.
Sehenswürdigkeiten
Das mittelalterliche bis barocke Stadtbild von Bad Mergentheim ist gut erhalten. Am Beginn eines Stadtrundganges auf dem Marktplatz richtet sich der Blick auf das 1562-64 im Stil der Renaissance errichtete Alte Rathaus. Die prachtvoll im frühklassizistischen Stil gestalteten so genannten Zwillingshäuser gegenüber dem Alten Rathaus stammen aus dem Jahr 1780.
Der 1548 vollendete Milchlingsbrunnen wurde anlässlich der 100-Jahrfeier der Entdeckung der Heilquellen 1926 auf dem Marktplatz wieder aufgebaut. Ursprünglich stand dieser vor dem Mörikehaus. Im Mörikehaus am Marktplatz 7 wohnte der schwäbische Dichter Eduard Mörike von 1844 bis 1851 nach einer Kur in Bad Mergentheim. Eduard Mörike war einer der bedeutendsten Dichter des 19. Jahrhunderts. Ein Besuch wert ist auch der nach dem 1872 in Mergentheim geborenen Journalisten und Dichter benannte Hans- Heinrich-Ehrler-Platz mit dem Marienbrunnen von 1855, der Marienkirche und dem Lyceum, das 1702 als Gymnasium des Deutschen Ordens erbaut wurde.
Einen ebenso bleibenden Eindruck hinterlässt der Deutschordenplatz mit Schalenbrunnen und Beethovenhaus, wo der Komponist 1791 musizierte. Sehenswert sind auch der mittelalterliche Johanniterhof sowie der Hospitalhof mit dem Spital zum Hl. Geist aus dem 13. Jahrhundert. In der Mühlwehrstraße findet man schöne alte Fachwerkhäuser, die Pestsäule von 1740 und den beeindruckenden Gebäudekomplex St. Bernhard, in dem heute eine von Franziskanerinnen geleitete private Grund- und Realschule untergebracht ist.
Sakralbauten
Das katholische Münster St. Johannes in der Kirchstraße mit weithin sichtbarem Glockenturm wurde im 13. Jahrhundert vom Johanniterorden erbaut und später mehrfach umgestaltet. Der Innenraum beherbergt unter anderem wertvolle Plastiken, wie die Pietà aus dem Jahr 1400 und die Skulptur der Anna Selbdritt von 1525. 1983 wurde die Kirche zum Münster erhoben. Der Münsterschatz in der Eck’schen Kapelle zeigt liturgische Gefäße und Geräte von der Spätgotik bis zur Gegenwart.
Die beiden hoch aufragenden Türme der 1730-34 errichteten Schlosskirche neben dem Deutschordensschloss prägen das Stadtbild. Das Repräsentationsgebäude des Deutschen Ordens beeindruckt mit wertvoller Ausstattung, vor allem mit dem prächtigen Hochaltar. Die Kirche wurde durch den Beschluss des württembergischen Königs von 1817 der evangelischen Gemeinde überlassen.
Die Stuppacher Madonna von Matthias Grünewald gehört zu den bedeutendsten Werke der christlichen Kunst. Wohl kaum ein Marienbild ist farbenprächtiger gestaltet und dichter in seiner Symbolik. Die Stuppacher Madonna, gemalt 1516, ist eine Auftragsarbeit Grünewalds und bildete das Mittelbild des dreiflügeligen Altarwerks in der Maria-Schnee-Kapelle in der Stiftskirche zu Aschaffenburg.
1532 ging das Marienbild als Geschenk an den Deutschen Orden nach Bad Mergentheim über. Als die Residenz des Deutschen Ordens in Mergentheim endete, fand das Kunstwerk 1812 in der Pfarrkiche „Mariä Krönung“ des kleinen Örtchens Stuppach im Süden Bad Mergentheims eine neue Heimat. In den Jahren 2011 und 2012 wurde die Stuppacher Madonna gründlich restauriert und ist seither in der Seitenkapelle der Kirche zu bewundern. Es wird empfohlen, eine der regelmäßig angebotenen Führungen zu nutzen.
Museen
Das Deutschordensmuseum ist seit 1927 im Deutschordensschloss untergebracht. Das prächtige Schloss entstand im 12. Jahrhundert als Wasserburg und gehörte seit 1219 dem Deutschen Orden. Im Museum werden die Geschichte des Deutschen Ordens, die Stadtgeschichte, das Mörike Kabinett und vieles mehr präsentiert. Das Ottmar-Mergenthaler-Museum im Rathaus des Stadtteils Hachtel zeigt das Schaffen des 1854 in Hachtel geborenen Uhrmachers und Erfinders. 1886 erfand Ottmar- Mergenthaler die „Linotype“ als die erste Setzmaschine. Mergenthaler wanderte mit 18 Jahren nach Amerika aus und revolutionierte mit seiner Erfindung die Zeitungspresse. Die Linotype wurde erstmals 1886 von der New York Times eingesetzt.
Parkanlagen
Der im englischen Stil gestaltete, frei zugängliche Schlosspark im Westen des Schlosses bietet mit künstlich angelegten Wasserläufen, einem See mit Insel, abwechslungsreich gestalteten Brücken, zwei Lusthäuschen und einem Kinderspielplatz das Ambiente für einen erholsamen Spaziergang. Auf über 170.000 Quadratmetern eröffnet der Kurpark Bad Mergentheim mit seiner leuchtenden Blumenpracht, seinen mächtigen Bäumen und gepflegten Grünflächen eine Oase der Entspannung. Der Park zählt zu den zehn schönsten Parkanlagen Deutschlands.
Man spaziert entlang des malerischen Rosenbachlaufs, entdeckt den exotischen Japangarten mit illuminiertem Wasserlauf oder den duftenden Rosengarten. Die Architektur filigraner Gebäude, wie der Wandelhalle oder der Villa im Kurpark, versprüht den Charme einer glanzvollen Epoche. In Bad Mergentheim war schon Reichspräsident Friedrich Ebert zur Kur, später regenerierten hier unter anderem die Fußball-Weltmeister von 1954 oder der Torschütze des WM-Siegtores von 2014. Die drei wirkkräftigen Trinkquellen werden heute im Brunnentempel ausgegeben – hier darf jeder Gast probieren. Dazu gibt es anregende Kneipp-Becken für Arme und zum Wassertreten.
Ein besonderes Highlight ist der Gradierpavillon: Die Paulsquelle perlt über Schwarzdornreisig und sorgt mit ihrer Sole für eine wohltuende Meeresbrise. Eine Auszeit vom Alltag bietet auch der separierte Klanggarten. In der Konzertmuschel finden mehrmals täglich bei schönem Wetter Kurkonzerte mit dem Kur- und Salonorchester Hungarica statt. Eine besondere Attraktion sind die Wasserspiele vor der Konzertmuschel, die auf die Musikstücke abgestimmt sind, besonders stimmungsvoll abends, wenn die Spiele illuminiert sind.
Für die aktive Erholung stehen ein Barfußpfad, ein Bouleplatz, ein TrimmDichParcours mit Rückenstreckgeräten, ein Volleyballplatz sowie Schach- und Spielfelder im Äußeren Kurpark bereit. Der Park ist durchgehend geöffnet, von Mitte April bis Ende September ist er in der Zeit von 14:30 bis 17:00 Uhr außer dienstags und donnerstags gegen geringes Entgelt eintrittspflichtig. Kurkarteninhaber haben kostenfreien Eintritt.
Kurbetrieb
Bad Mergentheim ist mit seiner hervorragenden medizinischen Infrastruktur bestens gerüstet, den Ansprüchen der zahlreichen Kurgäste für jeden medizinischen Bedarf zu entsprechen. Das Veranstaltungsprogramm des Instituts für Bad Mergentheimer Kurmedizin, Gesundheitsbildung und medizinischer Wellness im Haus des Kurgastes bietet eine Fülle von Veranstaltungen mit Vortragsreihen zu medizinischen Themen sowie abwechslungsreiche Angebote zur Bewegungstherapie und Seminare zur gesunden Ernährung und Stressbewältigung.
Freizeit und Sport
Auf einem bewaldeten Hügel im Südosten der Kernstadt lädt der Wildpark auf 35 ha mit über 70 europäischen Tierarten einschließlich des größten Wolfsrudels Europas und Koboldburg, zum Besuch ein. Die Solymar Therme in Bad Mergentheim im Erlenbachweg ist eine beliebte Therme mit Sport- und Familienbad mit spektakulären Rutschen, einem Vital- und Solebad aus der Paulsquelle, einer 5-Sterne Saunalandschaft mit fünf verschiedenen Saunen und einem exklusiven Spa-Bereich.
In Bad Mergentheim stehen zahlreiche Freizeiteinrichtungen zur Verfügung. Hierzu gehören drei Freibäder, eine Reithalle, Tennisplätze, eine Indoor-Kartbahn, ein Golfplatz, zwei Minigolfplätze, Angebote für Kanutouren, Segway-Touren, GPS-Touren durch die Stadt und eine Reihe von Vereins-Sportplätzen. Außerdem bietet das Kino in Bad Mergentheim in fünf Sälen mit über 550 Plätzen ein abwechslungsreiches Programm.
Die Umgebung Bad Mergentheims mit dem Lieblichen Taubertal ist ein Paradies für Fahrradtouristen. Die gut ausgeschilderten Radwege laden zu genussvollen Touren ein. Der 76 km lange Rundweg der Kultur- Tour östlich von Bad Mergentheim berührt unter anderem die prachtvolle Anlage des Schloss Weikersheim. Bad Mergentheim ist Station auf dem 104 km langen Radweg-Klassiker „Liebliches Taubertal“ von Rothenburg ob der Tauber bis Wertheim. Dieser Radweg ist eine ADFC-Qualitätsroute und wurde als einer von drei Radwegen in Deutschland mit 5 Sternen ausgezeichnet.
Auch Wanderer kommen in Bad Mergentheim voll auf ihre Kosten. Das gut ausgebaute Wanderwegenetz bietet zahlreiche attraktive Routen wie den 9 km langen Weg auf den Spuren des deutschen Ordens, die 4-stündige Wanderung über Markelsheim nach Weikersheim, den 2-stündigen Weinlehrpfad in Markelsheim. Auch der Panoramawanderweg des Lieblichen Taubertals als „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ führt direkt durch Bad Mergentheim. Infos gibt es bei der Tourist-Information.
Veranstaltungen
Der Veranstaltungskalender von Bad Mergentheim bietet eine einmalige Auswahl von zahlreichen attraktiven Festen, Märkten und kulturellen Veranstaltungen. Kunstausstellungen und Ausstellungen zu kulturgeschichtlichen Themen im Deutschordensmuseum und im Kulturforum runden das Angebot ab. Zu den zahlreichen Festen gehören der Pferdemarkt Anfang März, die St.- Georgs-Tage Ende April, das Bockbierfest Ende Mai im Stadtteil Herbsthausen, das Markelsheimer Weinfest im Juni, das Stadtfest Ende Juni, das große Kurparkfest im Juli und das Volksfest Ende Juli mit Fahrgeschäften, Biergarten und Feuerwerk.
Zweimal jährlich findet eine lange Einkaufsnacht mit Illumination statt. Beliebte Märkte sind der Kunsthandwerkermarkt im Kurpark im Mai, der regionale Bauernmarkt im Kurpark im Juni, der Träubelesmarkt Markelsheim im Oktober sowie der Weihnachtsmarkt in Markelsheim Anfang Dezember und der prachtvolle Weihnachtsmarkt auf dem historischen Marktplatz Mitte Dezember mit über 70 Marktbuden, einmaliger Atmosphäre und einem vielfältigen Bühnenprogramm.
Stadt Bad Mergentheim
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