Oberschwäbische Barockstraße

Die im Jahr 1966 eröffnete Oberschwäbische Barockstraße in der Region zwischen Donau und Bodensee gehört zu den ältesten Kultur- und Ferienstraßen in Deutschland. Die vier verschiedenen Routen haben insgesamt eine Länge von 860 Kilometern und bieten zahlreiche Erlebnisstationen. Gäste können hier die Zeugnisse barocken Lebensgefühls hautnah kennenlernen in Klöstern, prächtig ausgestatteten Kirchen und prunkvollen Schlössern, die mit ihren monumentalen Bauwerken das Landschaftsbild prägen. Dazu gehören auch das lebendige Brauchtum, Klangerlebnisse barocker Orgeln, köstliche barocke Tafeln, die von der Gastronomie angeboten werden, und die Erzeugnisse klösterlicher Braukunst. Die vier Routen der Straße teilen sich auf in Hauptroute, Westroute, Ostroute und Südroute. Die Südroute verläuft rund um den Bodensee in großen Teilen auf Vorarlberger und Schweizer Gebiet.

Hauptroute
Die Hauptroute beginnt beim prachtvoll geschmückten Bibliothekssaal des Klosters im Ulmer Stadtteil Wiblingen. Weiter geht es nach Laupheim zum Schloss Großlaupheim mit denkmalgeschütztem Schlosspark. Der Weg führt dann zur ländlich geprägten Gemeinde Gutenzell-Hürbel mit der ehemaligen Klosterkirche St. Kosmas und Damian, die vom berühmten Architekten Dominikus Zimmermann gestaltet wurde. Im Biberach wartet einer der schönsten Marktplätze auf die staunenden Besucher. Auf der weiteren Fahrt gelangt man zur Benediktiner Reichsabtei in Ochsenhausen und zum ehemaligen Prämonstratenser Kloster Mönchsroth in Rot an der Rot. Die Fahrt führt nun ins Voralpengebiet des Württembergischen Allgäus zu den Sehenswürdigkeiten von Bad Wurzach im Naturschutzgebiet Wurzacher Ried. Die Strecke führt nun zum heilklimatischen Kurort Wolfegg mit dem fürstlichen Renaissanceschloss und dem Bauernhaus-Museum Allgäu-Oberschwaben. Weiter geht es nach Kißlegg, das zwei Schlösser und zwei Seen aufzuweisen hat.

Nach der Besichtigung der historischen Altstadt von Isny geht es weiter zum Luftkurort Argenbühl mit seinen zahlreichen Kirchen und Kapellen. Auch die prächtige Altstadt von Wangen mit romantischen Gassen ist einen Besuch wert. Weiter geht es nach Tettnang mit dem Neuen Schloss und dem Hopfenmuseum. Von hier aus geht es wieder nordwärts nach Ravensburg mit seinem interessanten Museumsviertel und weiter nach Weingarten mit der größten Barockbasilika nördlich der Alpen. Hier lohnt es sich, ein Orgelkonzert zu besuchen. Als nächstes folgt der Besuch im Kurort Bad Waldsee, der vom Stadtsee und dem Doppelturm der Kirche St. Peter geprägt wird. Hier kann man in einigen Gaststätten original zubereitete Barockgerichte genießen.

In Aulendorf beeindruckt das Ensemble von Schloss und angrenzender Kirche St. Martin. Ein Kleinod ist der prunkvoll ausgestattete Bibliothekssaal im Kloster in Bad Schussenried. Hier lohnt sich auch der Besuch der Wallfahrtskirche Steinhausen und des Oberschwäbischen Museumsdorfes Kürnbach, welches das Leben der einfachen Leute zur Zeit des Barock zeigt. Auf dem Weg zur Donau kommt man in den Kurort Bad Buchau mit dem Naturschutzgebiet Federsee. In Riedlingen, wo man die Weilerbergkapelle besichtigen kann, hat man die Donau erreicht. Auf dem Weg entlang der Donau Richtung Ulm warten zwei schöne Kirchen in Oberstadion und Munderkingen auf Besucher. In Zwiefalten beeindruckt die mächtige Basilika. Hier wie auch in Ehingen findet man bedeutende Brauereien.

Westroute
Die Westroute beginnt in Riedlingen und führt dann nach Altheim, wo man die Pfarrkirche St. Martin mit Stuckaturen von Joseph Anton Feuchtmayer besichtigen kann. Von hier aus lohnt ein Abstecher zum Zisterzienserinnenkloster Heiligkreuztal. Weiter geht es nach Bad Saulgau mit dem Kloster Sießen und der Klosterkirche St. Markus, ein Kleinod barocker Baukunst. In Mengen kann man an einer unterhaltsamen Kostüm- und Kulinarikführung teilnehmen. Weiter geht es zur Hohenzollernstadt Sigmaringen mit dem eindrucksvollen Schloss, Wahrzeichen der Stadt. Weiter geht es nach Meßkirch, wo das Stadtbild vom gräflichen Schloss und der Stadtkirche St. Martin geprägt wird.

Auf dem weiteren Weg können die Klosteranlagen in Wald und in Ostrach-Habsthal besichtigt werden. Dann erreicht man Pfullendorf, wo zwei Kirchen und eine Kapelle auf Besucher warten. Richtung Bodensee geht es vorbei am weithin bekannten Kloster und Schloss Salem. Am Bodensee angekommen, sollte man nicht versäumen, die reich ausgestattete Basilika Birnau in Uhldingen zu besuchen. Von hier aus kann man den gesamten See überblicken. Den Abschluss der Tour bietet das viel besuchte Meersburg mit dem Neuen Schloss.

Ostroute
Auch die Ostroute startet im Kloster Wiblingen. Von dort führt die Route nach Witzighausen mit der Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt, die mit einer prachtvollen Innenausstattung überrascht. Weiter geht es zum Prämonstratenser-Kloster in Roggenburg und dann nach Illertissen, wo man das beeindruckende Kuppelfresko der Schlosskapelle besichtigen kann. Der Weg Richtung Süden führt weiter zur ehemaligen Reichskartause Buxheim. Es folgt die Stadt Memmingen mit dem Kreuzherrenkloster. Weiter geht es zum Kneippkurort Ottobeuren, wo die mächtige Klosteranlage und die barocke Basilika Beachtung verdient. Nach der ehemaligen Römerstadt Kempten führt der Weg nach Westen, wo man in Leutkirch das Rathaus, einer der bedeutendsten spätbarocken Profanbauten, besichtigen kann. Die Route endet in Kißlegg.