Schnepfau

Zwischen Berg und Tal

In einer weiten Talsohle, umrahmt vom Hirschberg und der Kanisfluh, liegt die Gemeinde auf einer Höhe von 734 m ü. M. Zahlreiche Einwohner der 450-Seelen-Gemeinde leben in traditionellen Bregenzerwälder Holzhäusern. Zur Gemeinde gehören die Ortsteile Schnepfau, Schnepfegg und Hirschau.

Schnepfau gehört ebenso wie Bezau, Bizau, Mellau und Reuthe zu den sogenannten Witus-Gemeinden, deren Bewohner sich für eine lebenswerte und sichere Zukunft einsetzen und bei denen der Gemeinsinn groß geschrieben wird. Vor allem Menschen, die Ruhe suchen und die Natur lieben, fühlen sich hier wohl und begeistern sich sommers wie winters an der abwechslungsreichen Landschaft.

Kurzer Blick ins Geschichtsbuch

Eine erste urkundliche Erwähnung von Schnepfau geht auf das Jahr 1280 zurück. Die Herrschaft über Städte und Dörfer hatten in Vorarlberg nach dem Ableben des letzten Grafen von Montfort die Habsburger, die wechselnd von Tirol und Freiburg im Breisgau aus regierten.

Großen Einfluss hatte auch die Benediktinerabtei Mehrerau bei Bregenz, der zwei Drittel des Dorfes bis gegen 1570 gehörten. Jahrhundertelang mussten die Einwohner sich gegen die Urgewalten der unregulierten Bregenzerache wehren, dem erst im Laufe des 20. Jahrhunderts durch große Dämme ein Ende gesetzt wurde.

Sehenswürdigkeiten

Nicht weit vom Dorfplatz entfernt, steht ein besonderes Wälderhaus. Mit seiner roten Fassadenfarbe, die ursprünglich aus Stierblut bestand, ist dieses historisch wertvolle Anwesen, dessen Errichtung auf das Jahr 1628 zurückgeht, nicht zu übersehen. Sein Standort inmitten eines Ensembles aus alten und modernen Häusern spiegelt die Einstellung der Schnepfauer, die mit Stolz und Feingefühl ihre Bräuche und Traditionen achten und dennoch die Gegenwart schätzen.

Die Pfarrkirche zum Hl. Wolfgang wurde urkundlich bereits 1455 erwähnt und eine Kirchenglocke stammt noch aus dieser Zeit. Im Lauf der Jahrhunderte veränderten zahlreiche Erweiterungs- und Vergrößerungsbauten den ursprünglichen Charakter des Gotteshauses. Heute sind die drei neuromanischen Altäre des Bildhauers Anton Rüscher sehenswert, die er 1874 schuf.

Auf der Schnepfegg, einer landschaftlich reizvollen Anhöhe zwischen Schnepfau und Bizau, findet man an einem Waldrand gelegen die Kapelle des Hl. Wendelin. Das unter Denkmalschutz stehende Kirchlein, dessen Ursprünge auf das 15. Jh. zurückgehen, zeigt in seinem Innenraum Altar, Bilder und Darstellungen der verschiedenen Viehpatrone. Noch heute kommen die Bauern der Region am 20. Oktober zum Patrozinium, um für den Schutz Ihrer Tiere zu beten. Nur wenige Schritte weiter steht eine imposante weit verästelte Rotfichte, die mit einem geschätzten Alter von 250- 300 Jahren als älteste ihrer Art in der Gegend gilt.

Wie in kaum einem anderen Dorf der Region hat sich der Ortsteil Hirschau den Charakter einer typischen Bregenzerwälder Straßensiedlung bewahrt. Wie auf einer Schnur aufgefädelt reihen sich die geschindelten Wälderhäuser entlang der Dorfstraße, die sich durch das Häuserensemble windet. Die Martinskapelle aus dem 17. Jh. und die Lourdeskapelle – errichtet nach dem Vorbild der Basilika des bekannten Wallfahrtsortes – lohnen einen Besuch.

Freizeit und Sport

Die Gemeinde ist im Sommer ein Paradies für Erholungssuchende, Wanderer Radfahrer und Mountainbiker. Zahlreiche Routen von leicht bis anspruchsvoll führen hinauf in die beeindruckende Bergwelt, doch auch der Spaziergänger kommt hier auf seine Kosten, bietet doch das Tal zahlreiche gepflegte Wander- und Spazierwege. In Schnepfau befindet sich auch der erste Modellsportfliegerplatz des Bregenzerwaldes.

Skitourengeher und Langläufer kommen in Schnepfau im Winter auf ihre Kosten. Die nahe gelegenen und bei Wintersportlern sehr beliebten Skigebiete Damüls-Mellau, Diedamskopf sowie Warth-Schröcken sind sowohl mit dem PKW als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln schnell zu erreichen.

Eine bestens präparierte Loipe führt von Schnepfau nach Mellau und insgesamt stehen den Wintersportlern rund 23 km an klassischen Loipen und Skatingstrecken auf der weiten Talebene zur Verfügung. In den umliegenden Gemeinden ist sogar ein Loipennetz von über 140 km in nur wenigen Autominuten erreichbar, womit einem abwechslungsreichen Winterurlaub nichts im Wege steht.

Tipp: Der Schnepfauer Abschnitt der Bregenzerache wird unter Kennern als erstklassiges Fliegenfischrevier geschätzt.

Orts- und Infrastruktur

Schnepfau empfiehlt sich als lebenswerte Gemeinde inmitten des hinteren Bregenzerwaldes. Klein strukturierte Handels- und Handwerksunternehmen, Landwirtschaft und der Tourismus bilden gleichermaßen die wirtschaftliche Basis der Gemeinde und bieten Arbeits- und Ausbildungsplätze. Vor allem das holzverarbeitende Gewerbe hat einen hohen Stellenwert. In der lokalen Sennerei entsteht aus der Milch der Kühe der traditionelle Bregenzerwälder Bergkäse. Ein kleiner Dorfladen versorgt die Einwohner mit allem Nötigen. Mit dem Gasthaus Kanisfluh auf der Schnepfegg befindet sich ein beliebtes Ausflugsziel der Region im Ort.

Mehrere engagierte Vereine sorgen im Ort für ein aktives Dorfleben für Alt und Jung und halten die Traditionen und das Brauchtum wach. Im sorgfältig renovierten ehemaligen Pfarrhaus sind das Gemeindeamt samt Tourismusbüro und eine gut sortierte Bücherei untergebracht.

Wichtige Adressen und Telefonnummern

Gemeinde Schnepfau
Nr. 38, A-6882 Schnepfau
Tel. +43 (0)5518 2114
Fax +43 (0)5518 2114-4
gemeindeamt@schne