Klosterlechfeld

Die Gemeinde Klosterlechfeld (2900 Einwohner) liegt südlich von Augsburg und nördlich von Landsberg und ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Lechfeld mit Sitz in Untermeitingen. Das Ortsbild wird geprägt durch den Franziskanerplatz mit uraltem Baumbestand, der zu den schönsten Dorfplätzen im Landkreis Augsburg gehört. Der Platz wird umsäumt vom ehemaligen Franziskanerkloster, der Katholischen Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Hilf und dem Kalvarienberg.

Kurzer Blick ins Geschichtsbuch

Die Entstehung von Klosterlechfeld geht auf die Erbauung einer Kapelle zu „Unserer Lieben Frauen Hilf“ im Jahr 1604 und die Gründung einer Siedlung an der Handels- und Heerstraße nach Italien durch Regina Imhof, einer im benachbarten Untermeitingen lebenden Gutsherrin, zurück. Sie soll sich auf einer Rückreise von Augsburg im dichten Nebel des damals wegen seiner Sumpfgebiete gefährlichen Lechfeldes verirrt haben und gelobte den Bau einer Kapelle zu Ehren der Gottesmutter, um den richtigen Weg zu finden.

1624 wurde dort ein Franziskanerkloster gegründet, dessen Orden bis 1993 das Kloster führte; 1656 wurde die Kapelle zur Wallfahrtskirche ausgebaut. Rund um die Wallfahrtskirche siedelten sich Händler, Krämer und Gastwirte an, um die Wallfahrer zu versorgen. Die vier jährlichen Märkte während des Sommers erlangten überregionale Bedeutung. Der Weiler Lechfeld wurde im Rahmen der bayerischen Verwaltungsreform am 1. Juli 1818 zur Rural Gemeinde erhoben. Seit 1928 heißt die selbständige politische Gemeinde Klosterlechfeld.

Sehenswürdigkeiten

Franziskanerplatz
Das Ensemble des Franziskanerplatzes im Ortszentrum mit Kloster, Kirche und Kalvarienberg wurde 2001 um den Franziskusbrunnen des Kemptener Bildhauers Hans Wachter auf attraktive Weise erweitert. Auf dem Platz werden im Jahreslauf zwei Märkte abgehalten.

Kalvarienberg
Der Kalvarienberg stammt aus dem Jahr 1719. Zum wuchtigen Rundbau auf einer Plattform führen zwei großzügig angelegte Treppen. Auf der Plattform erheben sich drei eindrucksvolle Kreuzesdarstellungen mit Maria und Johannes unter dem Kreuz Jesu. Die Anlage wird von Kreuzwegstationen umrahmt. Im Inneren des Baus sind eine Ölbergszene und das Heilige Grab zu sehen.

Wallfahrtskirche Maria Hilf

Die Kirche auf dem Gelände des ehemaligen Franziskanerklosters am Rand des parkähnlichen Wallfahrtsplatzes gehört zu den schönsten Rokokokirchen in der Region und gilt als eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten auf dem Lechfeld. Sie wurde im 17. Jahrhundert schrittweise ausgebaut und in der ersten Hälfte des 18. Jahrhundert im Barockund Rokokostil neu gestaltet. 1984 wurde sie aufwändig restauriert. Der prachtvolle Innenraum der Kirche mit zahlreichen Stuckaturen, Plastiken und Gemälden birgt viele wertvolle Kunstwerke. Das Deckengemälde der Rotunde und die Wandgemälde im Chor, die sich auf die Gottesmutter beziehen, stammen vom Augsburger Maler Johann Georg Lederer.

Auch das große Deckengemälde im Langhaus, das Maria als Helferin aller Stände zeigt, stammt von ihm. In den zehn Bildern, die um das Bild gruppiert sind, sind Frauengestalten aus dem Alten Testament zu sehen, das als Vorbilder Mariens gelten. Der Hochaltar mit der Gnadengruppe wurde 1748 von Dominikus Bergmüller aus Türkheim geschaffen. Die beiden Seitenaltäre stammen aus dem Jahr 1737. Die hochbarocken Altarbauten in den Seitenkapellen von 1691/92 aus rot marmoriertem Holz stammen vom Kemptener Meister Balthasar Aichmüller. Vor der Brüstung der reich verzierten Kanzel von 1735 sitzen die vier Kirchenväter, auf dem Schalldeckel die vier Evangelisten, darüber thront Maria im Strahlenkranz.

Freizeit und Sport

Zahlreiche Vereine in Klosterlechfeld sorgen für ein breites Spektrum an Freizeitmöglichkeiten. Der Turn- und Sportverein im Ort bietet Fußball, Tischtennis, Tennis, Volleyball, Turnen und Stockschiessen. Die Schützengesellschaft Klosterlechfeld sowie ein Steinheberverein ergänzen das vielfältige Angebot. Der Naturfreundeverein lädt mit einem umfangreichen Jahresprogramm zu attraktiven Wanderfahrten ein.

Veranstaltungen

Mit aktiver Unterstützung der ortsansässigen Vereine bietet Klosterlechfeld ein abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm. Das traditionelle Pfingstfest mit Markttreiben ist weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt. Die Männer- und Soldatenwallfahrt sowie eine Trachtenwallfahrt zeugen von der großen Wallfahrtsgeschichte der Gemeinde, als Klosterlechfeld nach Altötting der berühmteste Wallfahrtsort Bayerns war.

Gemeinde Klosterlechfeld

Bayernstraße 1
D-86836 Klosterlechfeld
Tel. +49 (0)8232 2343
Fax +49 (0)8232 74706
info@lechfeld.de
www.klosterlechfeld.de http://www.klosterlechfeld.de

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