Schon seit Jahrtausenden sind Naturfasern von Pflanzen oder Tieren die Grundlage für Kleidungsstücke. Am bekanntesten sind Baumwolle und Leinen. Kaschmir, Seide und Wolle sind ebenfalls natürlichen Ursprungs. Kleidungsstücke aus Wolle sind in der Regel treuer Begleiter über Jahre. Der nachwachsende Rohstoff hat viele positive Eigenschaften. Wolle ist temperaturausgleichend – im Winter warm, im Sommer kühl. Sie nimmt Feuchtigkeit auf und sorgt dennoch für ein trockenes Hautgefühl. Gleichzeitig ist sie schmutzunempfindlich, geruchshemmend und sehr pflegeleicht. Oft ist schon Lüften oder Ausklopfen ausreichend.

Je nach Qualität und Verarbeitung ergibt sich mal ein angenehmes oder auch ein kratziges Gefühl auf der Haut. Wolle hat aber auch Nachteile: Sie geht beim (falschen) Waschen schnell ein und kann Knötchen bilden. Zudem ist sie vergleichsweise anfällig für Motten. Die gängigsten Wollarten sind Merinowolle (vom Merinoschaf), Schafwolle, Mohairwolle (von der Angoraziege), Alpakawolle und Anograwolle (vom Angorakaninchen). Die wohl hochwertigste Wolle stammt von der Kaschmirziege.

Schafe und Alpakas werden idR pro Jahr einmal geschoren. Dann wird die Wolle in einer speziellen Wollwäscherei möglichst schonend gewaschen und getrocknet. Danach wird es in der Spinnerei zu einem Faden versponnen und ggfs. noch in der Textilfärberei eingefärbt. Danach kann gestrickt, gewebt und im Anschluss konfektioniert werden. Wolle kann ganz traditionell mit Pflanzenfarbstoffen gefärbt werden, beispielsweise mit Walnussschalen oder Birkenblättern. Die chemische Färbung hat den Vorteil, dass die Farbe fast restlos von der Faser aufgenommen wird. Dadurch entsteht eine besonders gleichmäßige und leuchtende Farbe.

Nachhaltig arbeitenden Betrieben ist es besonders wichtig, auf die Qualität der Wolle zu achten. Eine artgerechte Tierhaltung und der Verzicht auf Pestizide sind dabei wichtige Eckpunkte. Bei der Verarbeitung von Wolle können durch den Verzicht diverser Verfahren die Umwelt geschont werden.

Felle: Gemütlichkeit und Natürlichkeit
Schaffelle verfügen über dieselben Eigenschaften wie Wolle und gelten als besonders kuschelig und komfortabel. Auch in der Alten- und Krankenpflege sind sie beliebt. Felle müssen gegerbt werden, um sie haltbar zu machen. Dabei können verschiedene Methoden angewendet werden, z B. pflanzlich, medizinisch, mit Chromsalzen oder mit Aluminiumsalzen. Alle Methoden haben ihre Vor- und Nachteile. So ist die pflanzliche Gerbung ist sehr traditionell und schonend, allerdings sind die Felle dann nicht waschbar.
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