Äbtestadt mit Charme
Die Stadt Wil ist Einkaufs-, Kultur- und Wirtschaftszentrum sowie wichtiger Verkehrsknotenpunkt einer kantonsübergreifenden Region mit über 110000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Attraktive Ladengeschäfte in der Fußgängerzone, die verkehrsberuhigte Altstadt, gepflegte Gastronomie und ein vielfältiges Kulturangebot machen jeden Besuch zu einem besonderen Erlebnis. 1984 wurde Wil für die sorgfältige bauliche Erhaltung der Altstadt und deren Aufwertung als Lebensraum mit dem Wakker-Preis ausgezeichnet. Der Stadtpark mit dem Weiher am Fuße der Altstadt zählt zu einem beliebten Naherholungsgebiet mitten in der Stadt.

Kurzer Blick ins Geschichtsbuch
Wils Geschichte beginnt um 754. Die alemannische Siedlung, die „villa qui dicitur Wila“, wurde schon damals als geographisch und strategisch wichtiger Punkt erkannt. Um 1200 erfolgt die Stadtgründung durch die Grafen von Toggenburg und 1226 die Schenkung an das Kloster St. Gallen, von dem sich Wil erst nach dem Untergang des Klosters infolge der französischen Revolution (1798) befreien kann.

Stadtmuseum Wil
Das Museum zur Wiler Stadtgeschichte präsentiert neben der laufend ergänzten Dauerausstellung jährlich mehrere Wechselausstellungen. Öffnungszeiten: jeweils Samstag und Sonntag, 14 – 17 Uhr, Eintritt frei

Sehenswürdigkeiten
Dank seiner wechselvollen Geschichte ist Wil reich an Sehenswürdigkeiten. Fast aus allen Zeit- und Stilepochen finden sich Zeugen und Dokumente.
Stadtrundgang
Hof zu Wil
Weit über die Grenzen der Stadt und Region Wil hinaus zählt der Hof mit seiner über 800-jährigen Geschichte zu den wertvollsten Kulturgütern. Während über 500 Jahren war der Hof weltliche Residenz der St.Galler Fürstäbte. Heute ist dort neben einem in moderner Architektur integrierten Restaurant und verschiedenen Sälen auch das Wiler Stadtmuseum und die Stadtbibliothek untergebracht.
Baronenhaus
Das Baronenhaus wurde 1795 anstelle von drei Häusern von Reichsvogt Baron Josef Pankraz von Grüebler (1737 – 1803) als privater Wohnsitz erbaut. Die Hausfassaden sind mit dekorativer Illusionsmalerei, vor allem mit Bildnissen römischer Kaiser und Gestalten der Antike geschmückt. Prachtvolle Intarsientäfer und bemalte Kuppelöfen, sowie bemalte Kabinette sind bei den geführten Besichtigungen zu bewundern.
Gerichtshaus
In den Jahren 1607/09 wurde das Gerichtshaus als Herrenhaus vollständig umgebaut. Die Bezeichnung „Herrenhaus“ weist auf eine Trink- und Gesellschaftsstube, wo die „besseren Herren“ verkehrten. 1838 wird das Haus als Waag-, Käse- und Garnhaus sowie Militärarrestlokal erwähnt.
Hauptmannshaus
Der Abt von St. Gallen, die Stadt Wil und die vier Orte Zürich, Schwyz, Glarus und Luzern schlossen 1451 ein ewiges Burg- und Landrecht. Ab 1551 bis 1797 residierte der jeweilige Hauptmann des Schirmortes jeweils für zwei Jahre im Hauptmannshaus.

Kirche St. Nikolaus
Bereits um 1209 wird eine Kirche in Wil erwähnt, 1248 erstmals die Stadtkirche St. Nikolaus, allerdings noch bis 1347 als Kapelle. 1429 wurde der Chor erbaut, später die ursprüngliche Kirche um 1500. Zu den prächtigsten Zeugen aus älterer Zeit gehört das Christophorus-Wandbild, das Hans Haggenberg zugeschrieben wird. Im Seitenschiff sind die Gebeine des dritten Stadtheiligen, St. Pankratius, zu sehen.
Kirche St. Peter
Erstmals wird die Kirche zu St. Peter um 1209 urkundlich erwähnt. Um 1460 erfolgte ein spätgotischer Umbau. 1885 bis 1887 wurde sie durch Architekt August Hardegger ein weiteres Mal, jetzt im neugotischem Stil, umgebaut. Das damals neu errichtete dreischiffige Langhaus wurde 1960 modern umgestaltet.
Kreuzkirche
Die im 19. Jahrhundert stark gewachsene reformierte Kirchgemeinde Wils konnte 1899 eine eigene Kirche bauen. 1962/1963 wurde die ältere Kirche durch einen modernen Neubau ersetzt.
Dominikanerinnenkloster St. Katharina
Das aus St. Gallen ausgesiedelte Kloster wurde 1607 in Wil neu gegründet. Die ursprüngliche Klosteranlage wurde 1914 und 1932 durch zwei Südflügel erweitert.
Kapuzinerkloster
Das nördlich außerhalb der Altstadt gelegene Kapuzinerkloster wurde 1654 bis 1656 erbaut. Die aus dem mauerumgebenen Gebäudegeviert vorspringende Kirche zeigt noch die Barockausstattung aus dieser Bauzeit. 1924 wurde das Kloster vergrößert, 1963 bis 1965 die ganze Anlage modernisiert.

Wiler Turm
Das neue Wiler Wahrzeichen, welches im Juli 2006 eröffnet wurde, befindet sich auf dem Hofberg. Der Wiler Turm ist eine reine Holzkonstruktion. 189 Stufen führen über eine doppelte Wendeltreppe zur Aussichtsplattform in 34 Metern Höhe. Von dort hat man eine fantastische Rundumsicht von der Bodenseeregion bis in die Alpen. Ein ausgeschilderter Rundwanderweg führt in ca. 30 Gehminuten von der Altstadt zum Wiler Turm.

Kunst & Kultur
Kunsthalle
2009 fand die Kunsthalle, bis dahin im Hof zu Wil untergebracht, einen neuen Standort in der umgebauten ehemaligen Kleinviehmarkthalle. Jedes Jahr werden fünf bis sechs Ausstellungen gezeigt. Zahlreiche Galerien präsentieren klassische und zeitgenössische Kunst in permanenten Wechselausstellungen.

Theater
Baronenhaus
Der gewölbte ehemalige Weinkeller des Hauses wurde in ein Kleintheater mit rund 80 Plätzen umgebaut. Die ganze Bandbreite der Kleinkunst (Theater, Clownerie, Instrumental- und Vokalmusik, Puppentheater etc.) gehört zum Repertoire dieser beliebten Kleinbühne. Das sehr abwechslungsreiche Programm und das spezielle Ambiente garantieren dem Chällertheater seit Jahren ein festes Stammpublikum.
Gare de Lion
Im September 2008 wurde der Gare de Lion als Nachfolge-Location der ehemaligen „Remise“ eröffnet. Auf dem Veranstaltungsprogramm stehen insbesondere Theateraufführungen und Konzerte.
Stadtsaal
Direkt am Bahnhofplatz befindet sich der Stadtsaal Wil, das „Kongress- und Kulturzentrum im Herzen der Ostschweiz“. Ob kulturelle Veranstaltungen, Tagungen, Seminare, Kongresse, Firmenanlässe, Sitzungen oder Bankette – der Stadtsaal Wil bietet mit seinen fünf kombinierbaren Sälen und der modernen Infrastruktur beste Voraussetzungen für jede Veranstaltung. Von kleinen Anlässen bis zu Banketten für 450 Gäste oder Konzerten für 700 Besucher – die Nutzungsmöglichkeiten sind dank der variablen Raumeinteilung vielfältig. Ein italienisches Restaurant ergänzt das Angebot.
Tonhalle
Das 1876 erbaute und 2006 letztmals renovierte und umgebaute Theatergebäude ist aus der Stadt Wil nicht wegzudenken. Der Wiler Musentempel bietet einem breiten Publikum neben zahlreichen Gastspielen ein professionelles Saisonprogramm mit Schauspiel, Opern, Operetten und Musicals.

Feste, Festivals und sonstige Events
Zahlreiche traditionelle Feste und kulturelle Highlights füllen alljährlich den Wiler Veranstaltungskalender. Gefeiert wird unter anderem am Bärenfest in der Altstadt und am Stadtfest in der Fußgängerzone. Musikfreunde treffen sich z. B. am „rock am weier“ oder am Openair Classic in der Altstadt oder bei den Aufführungen der Theatergesellschaft Wil.
Volkstümliche Bräuche
Silvester
Die Altstadt präsentiert sich am letzten Tag des Jahres in einmaligem Lichterglanz, wenn am Abend Hunderte von Wiler Kindern mit ihren selbstgemachten Laternen durch die verdunkelten Gassen ziehen.
Fasnacht
Die Wiler Straßenfasnacht ist eine alte Tradition. Zahlreiche Veranstaltungen werden ganz nach alemannischer Prägung durch den Neunerrat organisiert.
Hofchilbi
Alljährlich wird auf dem Hofplatz der Bierzins in Form von 1125 Litern Bier ausgeschenkt. Dieser Brauch geht zurück auf eine Schenkungsurkunde aus dem Jahre 754 über Güter des freien Bauern Rothbald an das Kloster St. Gallen. Als jährlich abzuliefernder Lehenszins wurden darin unter anderem auch 30 Eimer Bier vereinbart. Eine Bierbrauerei stellt seit vielen Jahren diesen Bierzins kostenlos zur Verfügung. Der Verkaufserlös des ehemaligen Freibiers fließt in die Kasse der Stiftung „Hof zu Wil“.
Steckliträge
Seit Ende des 15. Jahrhunderts findet am Tag des Endschießens der Wiler Stadtschützen ein Umzug durch Wil statt. Schulkinder tragen die für die besten Schützen gespendeten Gaben, festgebunden, eben an „Steckli“, durch die Gassen. Angeführt durch bunte Bajasse und den Wiler Stadtbär und musikalisch begleitet durch die Stadtmusik, endet der Umzug beim Stadtweiher, wo traditionsgemäß die Teilnehmenden eine Brezel als Lohn erhalten.
St. Nikolaustag
Einer der drei Wiler Schutzpatrone ist der Heilige Nikolaus von Myra (die anderen sind Agatha und Pankratius). Heute ist es vor allem die Wiler Nikolaus-Gruppe, die in der Vorweihnachtszeit mit Samichlaus und „Schmutzli“ durch Wils Strassen zieht und die Tradition aufrechterhält.

Freizeit & Sport
Attraktives Sportangebot
Wil bietet – als Freizeitstadt – ein interessantes Sportangebot mit mehreren Sportanlagen. Zwei Freibäder, eine Eishalle, ein Fußballstadion mit großzügigen Trainingsplätzen, eine Leichtathletikanlage mit 400-m-Rundbahn sowie zwölf Turn- und Sporthallen runden das Angebot ab.
Badespaß
Die Stadt Wil verfügt über die beiden Freibäder Bergholz und Weierwise, geöffnet von Mitte Mai bis Mitte September. Die nächstgelegenen Hallenbäder befinden sich in Aadorf, Bütschwil, Oberuzwil und Sirnach. Das Freibad Bergholz besticht durch seine großzügig angelegte Grünanlage. Sportliche und gemütliche Schwimmerinnen und Schwimmer freuen sich an den acht Bahnen im 50 Meter-Schwimmerbecken. Die Badi Weierwise ist ein familiäres Freibad in der Nähe des Stadtweihers mit über 75jähriger Tradition. Die breite Rutschbahn ist bei Kindern sehr beliebt und das Beachvolleyballfeld animiert zur sportlichen Aktivität. Badegäste schätzen das großzügige Angebot an frischen Snacks aus dem Kiosk/ Restaurant.

Wandern und Radeln
Wil ist Ausgangspunkt für zahllose Wanderungen und Radtouren in der lieblichen, leicht hügeligen Landschaft. Wandervorschläge
Wil – Dreibrunnen
Ausgangspunkt für diese Tour ist der Bahnhof Wil. Ziel ist die barocke Wallfahrtskapelle Maria Dreibrunnen. Der Wanderweg führt durch den Wald nach Bronschhofen und weiter zum Wiberg. Der Rückweg beginnt bei der alten Trotte, wo man einen Eichentorkel aus dem Jahre 1653 sehen kann. Gehzeit: 1 ¼ Std. Alternativ kann man ab der alten Trotte dem Weg zur Kaiserhöhe folgen. Die Tour verlängert sich dann um ca. 45 Min.
Wil – Bettwiesen
Ausgangspunkt für diese Wanderung ist ebenfalls der Bahnhof Wil. Von hier geht man Richtung Dreibrunnen, Trungen und durch die Wiesen nach Bettwiesen. Auf einem steilen Weg erreicht man das Schloss und geht weiter Richtung Beckingen/Maugwil. Der Weg bietet einen faszinierenden Blick in die Alpen. In Maugwil gibt es abermals einen kurzen Anstieg zur Langegg, wo man von der Höhe aus eine herrliche Aussicht genießen kann. Richtung Wiler Altstadt geht es zurück zum Ausgangspunkt. Gehzeit: ca. 3 Stunden.
Wil – Schloss Sonnenberg
Der Wanderer geht Richtung Dreibrunnen – Bettwiesen, wo der Weg nach Lommis und am Flugplatz vorbei nach Kalthäusern führt. Auf einem idyllischen Waldweg gehts hinauf zum Schloss Sonnenberg. Eine prächtige Aussicht lohnt die Mühe. Der Rückweg führt nach Stettfurt, Matzingen und auf dem Murgweg bis Münchwilen, von hier zurück via Dreibrunnen nach Wil. Gehzeit: ca. 7 Std. Der Weg verkürzt sich, wenn man mit dem Zug nach Bettwiesen fährt und die Wanderung dort beginnt.
Wil – Nollen
Vom Bahnhof Wil geht es Richtung Uerental, Heid und Greutensberg, wo die Anhöhe einen schönen Blick auf die Wiler Altstadt bietet. In Wuppenau beginnt der Anstieg auf den Nollen, wo sich eine eine unbeschreibliche Aussicht vom Bodensee bis zu den Alpen bietet. Dies gilt auch auf dem Rückweg über Leuberg nach Zuzwil. Weiter geht es über die Lindau, durch den Nieselbergwald zum Känzeli/ Neulanden wieder in die Wiler Altstadt und zum Bahnhof. Gehzeit: 4 ¾ Std.

Einkaufen
In der großen Fußgängerzone und der angrenzenden Altstadt wird in Warenhäusern, Fachgeschäften und Boutiquen alles angeboten, was das Shopping-Herz begehrt. Die verschiedenen Märkte haben vor allem in früherer Zeit das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben in der Stadt Wil wesentlich beeinflusst und geprägt.
Maimarkt
Der Maimarkt ist neben dem Othmarsmarkt der größte Wiler Jahrmarkt. Der Maimarkt findet immer am ersten Dienstag im Mai statt.
Othmarsmarkt
Der Othmarsmarkt findet jeweils am Dienstag nach St. Othmar (16. November) statt.
Weihnachtsmarkt
Jeweils während drei Tagen (Freitag bis Sonntag) im Dezember belebt der traditionelle Weihnachtsmarkt die historische Wiler Altstadt.
Samstagsmarkt
Bei den Besuchern erfreut sich der Wochenmarkt am Samstagvormittag großer Beliebtheit. An zahlreichen Ständen wird eine große Auswahl an Gemüse, Käse, Brot, Fisch, Blumen und selbst gemachten regionalen Spezialitäten angeboten.
Wil Tourismus
Bahnhofplatz 6, CH-9500 Wil
Tel +41 (0)71 913 53 00
Fax +41 (0)71 913 52 22
touristinfo@stadtwil.ch,
www.wiltourismus.ch

