Die kleinste Stadt der Schweiz
Werdenberg ist ein Ortsteil der Gemeinde Grabs mit historischem Stadtrecht. Als weltbekanntes Burgstädtchen mit dem berühmten Schloss Werdenberg ist der Ort ein Anziehungspunkt für Touristen. Das Städtchen hat 34 Häuser und ca. 90 Einwohner.
Mit Hilfe der Stiftung Pro Werdenberg ist es gelungen, diese einzige, noch weitgehend erhaltene mittelalterliche Holzsiedlung mit städtischem Charakter in der Schweiz zu erhalten. Die Stadt wurde im Laufe der Jahrhunderte von Zerstörungen durch Kriege und Brände verschont und ist weitgehend unversehrt geblieben. Auf engstem Raum findet man vielfältige Bauten in Holz- und Mischbauweise mit Konstruktionstypen des Profanbaus wie Block-, Bohlenständer- und Fachwerkbauten. Die historisch bedeutsame Stadt ist namensgebend für die ganze Region.

Kurzer Blick ins Geschichtsbuch
Die Geschichte Werdenbergs ist eng mit der Geschichte des gleichnamigen Schlosses verknüpft. Nach dem Bau der Burg durch Graf Rudolf I., dem Begründer des Werdenberger Grafengeschlechts, in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts, entstand die Stadt in den darauffolgenden Jahrzehnten. Werdenberg weicht in der Anlage deutlich von anderen mittelalterlichen Städten ab. Hier wurde nicht eine bereits bestehende Siedlung mit Festungsmauern umgeben, sondern die Stadt ist in der weitläufigen Maueranlage der Burg gewachsen. Die ältesten Häuser stammen aus dem Jahre 1261. Werdenberg wurde 1289 erstmals urkundlich erwähnt.
1428 starb der letzte Graf von Werdenberg ohne Nachkommen. Nach wechselnden Besitzverhältnissen gehörte die Stadt von 1517 bis 1798 dem eidgenössischen Glarus. Seit 1803 gehört Werdenberg zum Kanton St. Gallen. Später verschmolz es mit Grabs zu einer Gemeinde.

Sehenswürdigkeiten
Das ganze Städtchen ist außerordentlich sehenswert. Bei einem Rundgang durch die Gassen passiert man die bedeutendsten Häuser der Stadt. Haus Nr.1ist das „Doktorhaus“, ein Eckhaus aus dem Jahre 1673 auf den Grundmauern eines Torturmes. Es ist heute in Privatbesitz. Im Haus Nr.7, der „Städtli-Galerie“, sind Wechselausstellungen einheimischer Künstler und Künstlerinnen zu sehen.

Das „Schlangenhaus“ Nr.14, ein herrschaftliches Haus mit prächtig bemalter barocker Fassade, beherbergt das historische Museum der Region Werdenberg. Hier sind Zeugnisse aus dem Alltagsleben von Adel und Bevölkerung aus den letzten Jahrhunderten ausgestellt. Tel. +41 (0) 81 740 05 40, info@schlangenhaus.ch, www.schlangenhaus.ch. Geöffnet April – Oktober 13:30 – 17:00 Uhr/Montag geschlossen.
Ein Doppelhaus in Fachwerk aus dem 16. Jahrhundert ist das „Montaschinerhaus“ Nr.24/25. Das „Rathaus“ Nr.31, ein spätgotischer Bau von 1478, bildet das obere Stadttor. Ein eindrucksvoller Strickbau auf Steinsockel aus dem 16. Jahrhundert, ist das „Rote Haus“ Nr.41, das Geburtshaus des Staatsrechtlers und Moralphilosophen Carl Hilty (1833-1919). Das Schloss Werdenberg aus dem Jahre 1230 ist das Wahrzeichen der Region.
Kunst und Kultur/Museen
Das aktuelle Museum zeigt hauptsächlich die Wohnung der Familie Hilty, letzte Privatbesitzer, wie sie 1956 an den Kanton St. Gallen übergeben wurde. Schloss Werdenberg ist kein „normales“ Schloss – es ist das erste bespielte Schloss der Schweiz. Die drei Programmgruppen „Schlossmediale“, „Museum und Geschichte“ sowie „Forum Werdenberg“ bieten jedes Jahr von April – Oktober vielfältige kulturelle Veranstaltungen.

Die „Schlossmediale“ dient jeweils an Pfingsten über eine Woche lang als Plattform für Alte und Neue Musik im Spannungsfeld zeitgenössischer Kunstformen internationaler Künstlerinnen und Künstler. Seit 2011 steht die „Schlossmediale“ unter der künstlerischen Leitung der Regisseurin und Bühnenbildnerin Mirella Weingarten. Das Festival wird jedes Jahr mit einem neuen Thema ausgerichtet.
Die Programmgruppe „Museum und Geschichte“ beschäftigt sich mit der Schlossgeschichte, welche noch gründlicher erforscht werden soll. Zurzeit wird ein neues Museumskonzept umgesetzt, das die Geschichte von Stadt und Schloss Werdenberg an authentischen Schauplätzen erklärt, wobei das Städtchen ins Museum eingebunden wird. Das Konzept soll bis April 2014 umgesetzt werden. Die Beziehungen zwischen gesellschaftlichen Gruppen, Wirtschaft, Regierungsformen und Kultur im Wandel der Zeit werden informativ dargestellt. In vier Zeiträumen vom Mittelalter bis zur Gegenwart wird Geschichte anschaulich vermittelt: Die Zeit der Grafen von Werdenberg, die Zeit der Glarner Landvögte, die Stadt im Kanton St. Gallen seit 1803 und die Gegenwart im Kunst- und Kulturschloss. Führungen durchs Schloss zeigen, wie es früher genutzt und bewohnt wurde. Angeboten werden auch spezielle Führungen zum Thema Bauhistorik oder Mondnachtführungen, an welchen mittelalterlich gewandete Personen Besucherinnen und Besucher durch das Schloss führen und Geschichten aus ihrem Leben erzählen.

Das „Forum Werdenberg“ ist der künstlerische und kulturelle Spiegel der Region. Die Eigen- und Fremdproduktionen verfolgen crossmediale Ansätze und vernetzen Sparten und Künstler miteinander. Veranstaltungen und Ausstellungen zeigen die daraus entstandenen Experimente und neuen Projekte. Alle zwei Jahre finden die bekannten Werdenberger Schloss-Festspiele im Schlosshof statt. Die überdachte Bühne gewährleistet die Aufführung bei jedem Wetter. Die nächste Oper wird voraussichtlich im August 2014 aufgeführt. www.schlossfestspiele.ch
Öffnungszeiten:
Di bis Fr 11:30 – 18:00 Uhr Sa und So 10:00 – 18:00 Uhr Montag geschlossen Tel. +41 (0) 81 599 19 35 info@schloss-werdenberg.ch www.schloss-werdenberg.ch
Tourist Info Werdenberg
Bahnhofplatz 3, Postfach 922
CH-9470 Buchs
Tel. +41 (0)81 740 05 40
Fax +41 (0)81 740 07 28
touristinfo@werdenberg.ch
www.werdenberg.ch
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