Der Allgäuer Agrarreformer Carl Hirnbein wurde 1807 in Wilhams geboren und starb 1871 in Weitnau. Er gilt als einer der einflussreichsten Allgäuer Agrarreformer im 19. Jahrhundert und trug wesentlich zum Aufbau der Milch- und Käsewirtschaft im Allgäu bei.
Er erkannte, dass sich die schwierige Bodenbeschaffenheit nicht gut für den bis dahin üblichen Ackerbau und Flachsanbau für die Leinenproduktion eignete, aber für die Milchproduktion gute Voraussetzungen bot.
Carl Hirnbein hatte wesentlichen Anteil an der Umwandlung vom Ackerbau zur Milchwirtschaft, was den Bauern eine wesentlich bessere Lebensgrundlage bot. Er wurde deshalb auch der „Notwender“ genannt.
Er schloss zahlreiche Milchlieferungsverträge mit Bauern ab und produzierte Käse in über 20 eigenen Betrieben, wobei er sich verstärkt der Produktion von Weichkäse widmete. Er baute ein Handelsnetz auf und konnte den Bauern eine Abnahmegarantie bieten.
Durch seine Tätigkeit wurde er sehr wohlhabend und besaß in späteren Jahren rund 100 Alpen, was ihm den Namen „Alpkönig“ einbrachte.
Im Karl-Hirnbein-Museum in Missen-Wilhams kann man sich ausführlich über sein Leben und Werk informieren.