Am linken Ufer des Verlorenen Baches
Weil (587 m ü. M., 3755 Einwohner) mit seinen Ortsteilen Beuerbach, Geretshausen, Pestenacker, Petzenhausen und Schwabhausen liegt im Landkreis Landsberg am Lech in Oberbayern. Der Ortsteil Beuerbach ist der kleinste Ortsteil mit alten Bauernhäusern und stattlichen Höfen. Er liegt am Nordostrand des Westerholzes in einer sanften Mulde. Zu dem Ort gehören der Weiler Adelshausen und die Einöden Mangmühle, Wolfmühle und Zellhof.
Geretshausen zieht sich am östlichen Hochufer des „Verlorenen Baches“ hinauf zum Ortskern. Im Tal fließt der „Verlorene Bach“, auch Rohrbach genannt. Etwa 5 km nördlich von Weil liegt der Ortsteil Pestenacker direkt an der Staatsstraße 2052.

Petzenhausen liegt an einem Altmoränenrand, der von Osten sanft ansteigt. Im Westen fließt der „Verlorene Bach“ vorbei. Vom „Weinberg“ hat man einen herrlichen Rundblick. Schwabhausen liegt ca. 6 km östlich von Weil und ist nach Norden und Westen von Hügelketten, nach Süden und Osten von großen Wäldern eingerahmt. Die Staatsstraße 2054 trennt das alte Straßendorf Schwabhausen von der neuen Siedlung im Süden.
Kurzer Blick ins Geschichtsbuch
Die heutige Siedlung und der Name Weil (Villa = Gutshof) gehen auf römischen Ursprung zurück. Im Jahre 912 wurde die Siedlung als „Wila“ erstmals urkundlich erwähnt. Die Geschichte von Weil ist eng verbunden mit dem Kloster Benediktbeuren.
Sehenswürdigkeiten
Weil
Die Rupertskapelle ist einer der ältesten urkundlich erwähnten Kirchen im Landkreis. Sie stammt aus dem 9. Jhd. und ist die Vorgängerin der heutigen Pfarrkirche „St. Mauritius“. In der Mitte des langgezogenen Dorfes steht die Pfarrkirche St. Mauritius. Der jetzige Spitzhelm wurde 1854 aufgesetzt. Beeindruckend ist die reiche Altarausstattung aus dem 18. Jahrhundert.
Die Wolfgangskapelle, malerisch unter einer Baumgruppe am westlichen Ortsrand, fasziniert mit den gemauerten Kreuzwegstationen aus dem Jahr 1698 aus der Werkstatt des Landsberger Bildhauers Lorenz Luidl.
Beuerbach
Nachweislich besaß Beuerbach bereits 1223 eine Kirche und war Pfarrei. Die Pfarrkirche St. Benedikt wurde im Jahre 1700 zum großen Teil neu erbaut. Der schlanke Sattelturm an der Nordseite des Chores stammt aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts. Im Inneren ist die schöne Kanzel mit den Figuren der Evangelisten von Lorenz Luidl sehenswert. Die Holzkapelle „Maria Aich“ ist ein runder Zentralbau aus dem Jahr 1686, versehen mit einem Anbau aus dem Jahr 1824. Sie liegt idyllisch 1,5 km Richtung Westen am Rand des Westerholzes.

Geretshausen
Auf der Höhe im Ortskern steht die Pfarrkirche St. Johann mit schöner barocker Ausstattung und einem Kirchturm mit Doppelzwiebelhaube.
Pestenacker
Die auf einer Anhöhe stehende Pfarrkirche „St. Ulrich“ mit ihrem in Stockwerke gegliederten Turm beherrscht das Ortsbild. Der untere Teil stammt aus der Zeit um 1400. 1710 erhielt der Turm seine heutige Höhe von 21 m. Wessobrunner Stuck sowie die zwei Prozessionsstangen aus dem 15. Jh. mit den spätgotischen Figuren der Heiligen Ulrich und Georg machen die Pfarrkirche zu einem wahren Kleinod.

Petzenhausen
In der Pfarrkirche St. Peter und Paul im nördlichen Teil des Dorfes sind die Wessobrunner Stuckarbeiten von Franz Xaver Schmuzer zu bewundern, entstanden um 1750. Die malerische Frauenkirche im südlichen Teil des Dorfes ist eine der wenigen Chorturmanlagen des Landkreises, die auf das 14. Jahrhundert zurückgehen. Die Kirche wurde um 1735 mit 3 Altären ausgestattet.

Schwabhausen
Schwabhausens Pfarrkirche lag ehemals weitab vom Dorf, wo heute eine Feldkapelle steht. Seit 1681 wurde jedoch die spätgotische Leonhardskapelle aus dem Jahre 1478 als Gottesdienstraum genutzt. 1701/02 wurde in der Mitte des Straßendorfes die neue Pfarrkirche Hl. Kreuz errichtet. Bemerkenswert sind der spätbarocke Hochaltar mit schönen Holzfiguren von J. Luidl und die beiden Seitenaltären. Zum Ortsteil Schwabhausen gehört auch der Weiler Machelberg an der Kreisstraße nach Eresing, direkt an der Bahnlinie Lindau-München. Historische Grabhügel und vermutlich auch eine vorgeschichtliche Befestigungsanlage verraten eine vorzeitliche Besiedelung.

Prähistorische Siedlung in Pestenacker
Der Siedlungsplatz der jungsteinzeitlichen Altheimer Gruppe wurde 1934 zufällig entdeckt. Die Prähistorische Siedlung Pestenacker liegt in der Talaue des „Verlorenen Baches“. Vom Talrand führte in direkter Linie ein Weg zur Siedlung, der durch Pfosten befestigt war. Untersuchungen lassen darauf schließen, dass diese Wohnstätten innen mit Lehm verputzt waren. Dank der Konservierung im Torf haben sich die Schuttbuckel dieser Häuser unberührt erhalten.

Zahlreiche Schlachtabfälle und Pflanzenreste lassen sogar Rückschlüsse auf die Ernährungsgewohnheiten der Bewohner zu. Im sauerstoffarmen Moor blieben die Reste gut erhalten, so dass es möglich war, die Wohnhäuser mit ihrer Innenaufteilung zu rekonstruieren. Heute gelten diese Reste der drei Feuchtbodensiedlungen als die besterhaltenen in Bayern.

Als bedeutendste Einzelfunde konnten ein Dolch, Textilreste und ein gut erhaltener steinzeitlicher Hut geborgen werden. Südlich des Siedlungsgeländes entstand ein Museumsgebäude, in dem Funde präsentiert werden. Die Siedlung ist Bestandteil des UNESCOProjekts „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“. Weitere Siedlungsspuren im Umkreis konnten noch keiner konkreten Zeitstellung zugeordnet werden.
Gedenken
Auf dem Ehrenfriedhof in Schwabhausen wurden jüdische Gefangene aus dem Konzentrationslager Kaufering bestattet. Die Gedenksteine tragen jüdische Inschriften.
Museen
Im Museumsgebäude der prähistorischen Siedlung Pestenacker werden Funde der Grabungen ausgestellt. Das rekonstruierte Dorf erzählt dem Besucher anschaulich und wirklichkeitsnah über das Leben der Steinzeitmenschen im Alpenvorland. Hier wird der Besucher eingehend über Entdeckung, Ausgrabung und geschichtliche Einordnung der Siedlung in Pestenacker informiert.

Kulturelles
In der Bücherei in Geretshausen kann man jeden Dienstag von 18 bis 19 Uhr zahlreiche Medien ausleihen. Freizeit und Sport In Weil befindet sich ein Reit- und Wildpark, der vor allem bei Kindern sehr beliebt ist und viele Aktivitäten bietet. Das Gemeindegebiet von Weil ist hervorragend in das Radwegenetz des Landkreises Landsberg am Lech eingebunden.
Gemeinde Weil
Landsberger Str. 15, D-86947 Weil
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