Sturmannshöhle Obermaiselstein

120 Millionen Jahre Geschichte

Die sagenumwobene Sturmannshöhle bei Obermaiselstein ist die einzig begehbare Schauhöhle in der Region und eine Natursehenswürdigkeit ersten Ranges. Auf dem faszinierenden Weg durch die Höhle wandeln rund 40.000 Besucher pro Jahr auf den Spuren von 120 Millionen Jahren Erdgeschichte – ein spannendes Erlebnis für große und kleine Besucher.

Die 460 Meter lange natürliche Karsthöhle wurde 1815 erstmals schriftlich erwähnt. Damals wagte der Landgerichtsarzt Dr. Geiger einen ersten Versuch, in die Höhle vorzudringen. In den nächsten Jahrzehnten versuchten mehrere Gruppen die Begehung, konnten aber den Schacht nicht bezwingen. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts gelang neben dem Obermaiselsteiner Lehrer Eppler auch einem Pfarrer, einem Schmied und mehreren Landwirten mit äußerster Vorsicht das Abseilen zum „Höhlenrachen“, ebenso die weitere Erkundung, was in der Öffentlichkeit großes Aufsehen erregte. Dann wurde der Sturmannshöhlenverein gegründet und die Höhle mit Eisentreppen und elektrischer Beleuchtung versehen. Die Eröffnung als Schauhöhle ermöglichte es Einheimischen und Gästen, diese Naturschönheit zu begehen. Die ersten Besucher betraten die Höhle nicht ohne Angst, wie alte Quellen berichten. Der 287 Meter lange, gut gesicherte Weg durch die Höhle führt vom „Törle“ durch einen horizontalen Stollen zum „Drachentor“ und weiter zum „Theater“, dann gelangt man zum 30 Meter hohen schlotförmigen „Adlerschacht“.

Der Weg führt weiter über den „Höhlenrachen“ zum Endpunkt „Höhlenkessel“. Der Höhenunterschied beträgt 74 Meter. Im Sommer hat die Höhle eine Lufttemperatur von 4 bis 8 Grad Celsius, passende Bekleidung ist deshalb anzuraten. Die Höhle ist komplett mit LED-Beleuchtung ausgestattet, welche die natürlichen Felsschattierungen besser ins Licht rückt. Diese Beleuchtung ist auch optimal für Fledermäuse und andere Höhlentiere, die die Höhle als Winterquartier nutzen, da sie so gut wie keine Wärme abgibt. Im hintersten Teil der Höhle hat man in einem Eisrest aus der Eiszeit 20.000 Jahre alte Pollen entdeckt.

Um die Höhle ranken sich eine Reihe von Sagen. Auf dem wunderschön angelegten Sagenweg zur Höhle wird man mit den bekanntesten Sagen vertraut gemacht. So soll ein unglaublicher Goldschatz in der Höhle verborgen sein. Weitere Sagen berichten von einem Drachen und von den geheimnisvollen Wilden Fräulein, die an den Hängen des Berges gewohnt haben sollen.

Öffnungszeiten:
Sommer (Mai bis Anfang Nov.): 9:30, 10:30, 11:30, 12:30, 13:30, 14:30, 15:30, 16:30 Uhr, tägl. geöffnet. Winter (26. Dez. bis So. nach Ostern): 11:00, 12:00, 13:00, 14:00, 15:00, 16:00 Uhr, Mo. und Di. geschlossen, außer Weihnachts- und Osterferien. Die Sturmannshöhle ist ausschließlich im Rahmen einer Führung begehbar. Die Führungszeiten gelten ab dem Höhleneingang. Für den Weg vom Kassenkiosk zum Höhleneingang benötigt man ca. 10 Minuten, die Führungen dauern etwa 50 Minuten.