St. Afra im Felde

Ein Juwel der Wallfahrt

Erbaut auf eine der ältesten Märtyrerstätten nördlich der Alpen: St. Afra im Felde. Erstmals urkundlich bestätigt am 6.8.1177 von Papst Alexander III. in Venedig, dem Kloster St. Ulrich in Augsburg. Südwestlich von Friedberg gelegen, soll an der Stelle, an der die Kirche steht, um 304 die heilige Afra von Augsburg den Märtyertod in einer spätkeltischen Viereckschanze gefunden haben. Nicht weit von hier wurde übrigens 955 die epochale „Schlacht auf dem Lechfeld“ gegen die Ungarn geschlagen. Während des Dreißigjährigen Kriegs wurde die Kirche von den Schweden geplündert und später vollkommen verwüstet. Dort auf dem Lechfeld errichtete man 1701 bis 1709 den heutigen Bau.

Die Kirche wurde am 17.5.1712 neu eingeweiht. Schon Ende des 18. Jahrhunderts nutzte man die Kirche für militärische Zwecke, so auch nach der Säkularisation offiziell als Munitionslager. Die beiden Türme wurden abgebrochen und die Fenster zugemauert. Bis zu 20.000 Zentner Pulver waren im Gebäude gelagert. Wegen der Gefahr für die Umgebung wurde das Pulver gegen Ende des 19. Jahrhunderts weggebracht, das Gebäude sollte verkauft werden. Es wurde vom Friedberger Wallfahrtsdirektor Alois Melcher erworben. 1877 begannen die Arbeiten, um das Gotteshaus wieder instand zu setzen. Am 1. Juli 1878 wurde dann die Kirche und der Altar erneut geweiht. Im Innern der Kirche besticht der schlichte Barock.

Die Orgel von St. Afra im Felde hat 500 Pfeifen und stammt aus dem Jahr 1961. 1964 ersetzte man den früheren Hochaltar durch eine Afra- Skulptur des Weßlinger Bildhauers Georg Chorherr. Zu Füssen dieser Skulptur steht ein Marmoraltar. Die Kirche gehört zum Bischöflichen Stuhl von Augsburg und wird von der Pfarrei St. Jakob in Friedberg betreut. Die Wallfahrt zur Heiligen Afra findet jährlich am 7. August statt, was immer groß gefeiert wird.

Jeden Sonntag, außer im August bis Mitte September, findet um 9 Uhr eine heilige Messe statt. Nach telefonischer Vereinbarung mit Familie Ritter, Tel +49 (0)821-2 62 14 71, kann die Kirche geöffnet werden. Eine kurze Führung ist ebenfalls möglich. Neben den beiden Wallfahrtskirchen St. Afra im Felde und Unseres Herrn Ruhe gibt es noch einen weiteren Sakralbau von herausragender kunsthistorischer Bedeutung in Friedberg, die Stadtpfarrkirche St. Jakob am St.-Jakobs-Platz. 1871 im neuromanischen Stil nach Vorbildern in Verona und Ravenna erbaut und mit Fresken des bedeutenden Malers Ferdinand Wagner ausgestattet.

Katholisches Stadtpfarramt Sankt Jakob

Eisenberg 2
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