Schwabsoien

Am Quellgebiet der Schönach

Schwabsoien (1305 Einwohner, 746 m ü. M.) und das eingemeindete Sachsenried (836 m ü. M.) liegen im Westen Oberbayerns, nahe an der Grenze zu Schwaben. Die Hügellandschaft wird geprägt von der Schönach, die der Region ihren malerischen Reiz gibt. Jedes Jahr am Pfingstmontag steht das Dorf ganz unter dem Eindruck des Mühletags, der mit seinen historischen Attraktionen Tausende Besucher anlockt.

Kurzer Blick ins Geschichtsbuch

Schwabsoien wird erstmals in einer Schenkungsurkunde im Jahr 1249 erwähnt. Der Name „-soien“ leitet sich ab von Seen, die längst verlandet sind. In der ehemaligen Poststation, die bereits 1423 eingerichtet wurde, ist heute ein historisches Gasthaus etabliert. Am 6. September 1823 ging nahezu das ganze Dorf in Flammen auf. 65 der 87 bestehenden Gebäude brannten ab. Unter anderem auch die Kirche und alle öffentliche Gebäude. Bei den Schongauer Hexenprozessen in den Jahren 1589 bis 1592 wurden auch Frauen aus Schwabsoien und Lena, eine Frau aus Sachsenried, zum Tode verurteilt.

Sehenswürdigkeiten

Am 5. August 1827 hat der Augsburger Bischof Ignaz Albert von Riegg die Pfarrkirche St. Stephan feierlich geweiht. Die heutige Ausstattung erhielt die Kirche bei der Restaurierung in den Jahren 1906 und 1907. Die Feldkapelle westlich von Sachsenried wurde erstmals 1715 erwähnt. Die katholische Pfarrkirche Sachsenried ist im Kern gotisch, sie wurde später erweitert und umgestaltet. – Im Friedhof ist eine Sammlung von 60 schmiedeeisernen Grabkreuzen zu besichtigen aus der Zeit von Ende 17. bis 20. Jahrhundert.

Neben den Hammerschmieden hat die Schönach die Wasserräder von Säg- und Mahlmühlen angetrieben.

Keller-Mühle
In der Kaufbeurer Straße 8 steht die ehemalige Mahlmühle von Wilhelm Keller. Die Geschichte des Anwesens reicht nach der Dorfchronik bis ins Jahr 1517 zurück. Heute befindet sich eine Hebammenpraxis in der Mühle.

Zollhaus
Die Zollstelle ging zurück auf Herzog Albrecht III. Der Bau aus dem Jahre 1824 hebt sich in seiner Bauweise deutlich von seiner Umgebung ab. Heute werden in diesen historischen Räumen Gäste bewirtet.

Pröbstl-Mahlmühle
Auf dem Gelände der Familie Pröbstl in der Füssener Straße 4 stand ehemals die Hammerschmiede „Beim Schmiedfranzer“.

Museen

Das Kutschenmuseum ist nach Vereinbarung zu besichtigen. Im Inneren werden auf 3 Etagen Kutschen, Schlitten und alte Handwerkskunst gezeigt. Die Sammlung umfasst ca. 30 Fahrzeuge, alle eigenhändig restauriert.

Im Hammerschmiedemuseum wird Schmiedekunst der letzten 4 Jahrhunderte präsentiert. Es ist von Mai bis September jeweils am 1. und 3. Sonntag im Monat von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Die Schmiede wurde erstmal 1415 erwähnt und 1986 mit umfangreicher Restaurierung begonnen.

1922 wurde die Pröbstl-Mahlmühle errichtet. Im Jahre 1926 wurde ein Wasserrad mit 5 m Durchmesser gebaut Hier kann man Mahlprodukte aus der Region in verschiedenen Mahlgraden erwerben.

Feste und Feiern – Ein Blick in den Jahreslauf
Am Pfingstmontag findet alljährlich das große Mühlendorf-Fest statt, bei dem die historischen Attraktionen im Mittelpunkt stehen. Auskunft zum Mühlendorf Schwabsoien gibt es bei der Gemeindeverwaltung Schwabsoien Tel. 08868 231.

Freizeit und Sport

Radfahren
Das Sachsenrieder Bähnle fuhr von Kaufbeuren bis zur Haltestelle „Sachsenrieder Forst“, von wo aus Wanderwege zur Ausflugsgaststätte „Waldhaus“ führten. 1977 erfolgte die Stilllegung. Im Landkreis Weilheim- Schongau wird die ehemalige Bahntrasse zum Teil noch als Wirtschaftsweg genutzt. Die Themenradroute verbindet Kaufbeuren über die Dampflok-Runde mit dem Ammer-Amper-Radweg in Richtung Peiting, Peißenberg und Weilheim sowie dem Ammersee.

Besonderes und Einzigartiges
Putzsandhügel „Am Elder“ (Fegsand)

Der Putzsandhügel „Am Elder“ ist eine geologische Sehenswürdigkeit aus der Eiszeit. Der Hügel besteht aus zermahlenen Muschel- und Schneckengehäusen.

Gemeinde Schwabsoien

Schongauer Straße 1
D-86987 Schwabsoien
Tel. + 49 (0)8868 231
Fax + 49 (0)8868 1582
gemeinde@schwabsoien.bayern.de
www.schwabsoien.de