Schloss Salem

Erbe der Zisterzienser

Schloss Salem – in der malerischen Landschaft des Linzgaus in der nördlichen Bodenseeregion gelegen – wurde 1134 als Zisterzienserkloster gegründet. Die Schaffenskraft der Mönche prägte den Ort Salmansweiler, dem man den „heiligen“ Namen Salem – Stätte des Friedens – gab. In der Folgezeit hinterließen hier die Zisterzienser eine einzigartige Kulturlandschaft. Nach der Säkularisation, als 1802 das Kloster in den Besitz der Markgrafen von Baden überging, war man bestrebt, das Erbe der Zisterzienser fortzuführen. Heute noch wird in Schloss Salem dieses kulturelle Erbe gepflegt: Traditionelle Handwerksbetriebe, die Obstgärten und Klosterweiher in der umliegenden Landschaft sowie das markgräfliche Weingut stehen für gelebte, lebendige Tradition.

Im April 2009 ging die Anlage in den Besitz des Landes Baden-Württemberg über und reiht sich in die große Familie der Staatlichen Schlösser und Gärten ein. Wie kaum ein historisches Ensemble ist Salem weitgehend im authentischen Zustand der Klosterzeit erhalten: Das gotische Münster mit seinem außergewöhnlichen Alabasterschmuck im frühklassizistischen Stil, die mit barockem Stuck und Gemälden ausgestatteten Prunkräume und nicht zuletzt die Gärten der Anlage entführen den Besucher auf eine Zeitreise durch Jahrhunderte klösterlicher Kultur.

Der Abbtey Lust-, Baum- und Kuchelgarten Klöster machten sich seit dem Mittelalter als die Bewahrer der Gartenkultur in Europa verdient. Neben Nutzgärten, in denen Obst, Gemüse und Kräuter kultiviert wurden, gab es auch Ziergärten, die der Erholung und der Meditation dienten. So auch im Kloster Salem: Ein alter Stich weist bereits auf „der Abbtey Lust-, Baum- und Kuchelgarten“ hin. Aus diesem „Kuchelgarten“ wurde zum Beispiel die klostereigene Apotheke mit Heilkräutern beliefert.

Die Zisterzienser unterhielten neben einem großen Obstgarten mit allen erdenklichen Tafelobstsorten auch eine Obstbaumschule, in der beliebte Sorten wie der „Salemer Klosterapfel“ gezüchtet wurden. Internationale Sortenvielfalt erhielt man durch den Ankauf von Setzlingen aus dem Ausland, darunter auch Kirschen und Aprikosen. In der Barockzeit ließen die Äbte zudem repräsentative Formengärten nach französischem Vorbild anlegen. Heute noch können Besucher bei einem Rundgang durch die Anlage der Vielfalt der klösterlichen Gartenkultur nachspüren: Gleich beim Eintritt in die Schlossanlage empfängt den Gast ein prächtiger Formengarten ganz im barocken Stil.

Drei weitere Gärten umschließen den Park: der Sternenhof mit altem Baumbestand, der Novizengarten und der Tafelobstgarten, den schon die Mönche nutzten. Weitere Obstanlagen und ein Schauweinberg, der Rebsorten der Bodenseeregion zeigt, finden sich auf der Sonnenseite im Süden der Anlage. Im 19. Jahrhundert wurden die klösterlichen Nutzhöfe in einen englischen Landschaftspark integriert. Alte Baumbestände – darunter einige Exoten wie Ginko, Zypressen und Mammutbäume – zeugen von dieser Zeit. Führungen durch Münster und Innenräume des Schlosses finden täglich statt – die Außenanlagen, der Marstall, das Feuerwehrmuseum, sowie Ausstellungen und Kunsthandwerkerateliers können individuell erkundet werden.

Öffnungszeiten: März bis 1. November: Mo – Sa 9.30 –18.00 Uhr, Sonn- und Feiertage: 10.30 –18.00 Uhr. Gruppen auf Anmeldung auch außerhalb der genannten Zeiten.

    Staatliche Schlösser und Gärten
    Schlossverwaltung Salem

    D-88682 Salem
    Tel. +49 (0)7553 81 437
    Fax: +49 (0)7553 81 440
    www.salem.de
    schloss@salem.de


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