Schloss Neuschwanstein

Geplanter Rückzugsort des bayerischen Königs

Oberhalb von Hohenschwangau bei Füssen steht das sogenannte „Märchenschloss“ König Ludwigs II. Ab 1869 ließ der romantisch veranlagte Ludwig den prachtvollen Bau auf der Burgruine von Vorderhohenschwangau nach seinen Visionen als idealisierte Vorstellung einer mittelalterlichen Ritterburg erbauen. In den Grundstein wurden der Bauplan, Porträts des Bauherrn und Geldmünzen eingelegt. Das Schloss sollte der dauerhafte persönliche Rückzugsort des Königs werden, doch die Geschichte nahm einen anderen Lauf. König Ludwig II starb 1886, sieben Wochen später wurde Neuschwanstein dem Publikum zugänglich gemacht. Er selbst hatte nur kurze Zeit im Schloss gelebt.

Heute gehört Neuschwanstein zu den meistbesuchten Schlössern und Burgen Europas. Auf dem ganzen Gelände hört man verzückte Ausrufe wie „wunderschön“ in vielen verschiedenen Sprachen, denn jährlich besichtigen rund 1,4 Millionen Menschen aus aller Welt die prächtige Anlage. Vom Parkplatz aus spazieren Besucher vorbei an Restaurants und Andenkenläden zum Ticketcenter Hohenschwangau unter-halb des Schlosses. Da die Eintrittskarte nur für eine bestimmte Uhrzeit gilt und die Führungen pünktlich beginnen, ist es ratsam, sich rechtzeitig auf den Weg zu machen. Dafür stehen drei Möglichkeiten zur Auswahl: entweder mit dem Shuttle-Bus fahren, zu Fuß den Berg hinauf wandern (ca. 30 Minuten), oder sich – ganz royal – von einer Pferdekutsche auf das Schlossgelände bringen lassen.

Oben angekommen lässt der imposante Innenhof des Schlosses mit Blick auf die wildromantische Pöllatschlucht bereits erahnen, wie eindrucksvoll die 30-minütige Führung durch das Schloss sein wird. Der Eintritt erfolgt gruppenweise. Die Führung beinhaltet sowohl die einfachen Zimmer der Dienerschaft im ersten Obergeschoss als auch die königlichen Wohn- und Repräsentationsräume im dritten und vierten Obergeschoss. Vom unteren Vorplatz mit Wandmalereien aus der Sigurd-Sage geht es in den sakral wirkenden Thronsaal mit sternengeschmückter Kuppel.

Durch ein Vorzimmer gelangt man danach ins Speisezimmer, das bereits 1885 über ein elektrisches Klingelsystem verfügte. Vom königlichen Schlafzimmer mit originellem Waschtisch führt der Rundgang schließlich über die Hauskapelle zum Ankleidezimmer, das eine illusionistische Deckenmalerei aufweist. Dann folgt das Wohnzimmer. Die Wandgemälde zeigen Motive aus Wagners Lohengrin- Saga. Anschließend kommt man von der phantasievoll gestalteten Grotte in den Wintergarten. Hier öffnet sich der Blick auf das Alpenvorland. Weiter geht es zum Arbeitszimmer und zum djudantenzimmer. Der Sängersaal, ein Lieblingsprojekt des Königs und neben dem Thronsaal der wichtigste Raum im Schloss, erstreckt sich über das gesamte vierte Obergeschoss. Die Führung endet im zweiten Obergeschoss (Shop, Cafeteria, Multimedia- Raum). Wer möchte, kann im Erdgeschoss noch die historische Küche besichtigen.

Nach der Schlossführung sollte man unbedingt die nahe gelegene Marienbrücke aufsuchen, der Weg ist gut beschildert. Die Brücke in neunzig Metern über dem Pöllatfall ist nach der Mutter Ludwigs II, Königin Marie, benannt und wurde ursprünglich von König Maximilian II als hölzerner Reitsteg erbaut. Sein Sohn Ludwig ließ die Brücke 1866 durch eine filigrane Eisenkonstruktion in einer zur damaligen Zeit völlig neuen Konstruktionsweise ersetzen: mit Trägern ohne weitere stützende Rüstung. Im Jahr 1984 wurde die Brücke restauriert und die Träger erneuert, die Geländer sind jedoch bis heute im Original erhalten. Die Aussicht von der Marienbrücke auf Neuschwanstein ist wahrlich märchenhaft – und ein beliebtes Fotomotiv.

TIPP: Wer weiter auf royalen Pfaden wandeln und den Lieblingsbadesee König Ludwigs kennenlernen möchte, kann sich auf einer Wanderung rund um den idyllisch gelegenen Alpsee hinter Hohenschwangau von der herrlichen Landschaft bezaubern lassen. Deutsch- und englischsprachige Besucher werden durch das Personal der Bayerischen Schlösserverwaltung geführt, für alle anderen Besucher werden begleitete Audio-Guide-Führungen in vielen Sprachen angeboten.

Ticketverkaufszeiten:
April bis 15. Oktober: 8 bis 17 Uhr

  1. Oktober bis März: 9 bis 15 Uhr.

Öffnungszeiten Schloss Neuschwanstein:

  1. März bis 15. Okt.: 9 bis 18 Uhr;
  2. Okt. bis 27. März: 10 bis 16 Uhr.
    Täglich geöffnet außer am 1. Januar
    und am 24., 25. und 31. Dezember.

Eintrittskarten ausschließlich hier:
Ticket-Center Hohenschwangau
Alpseestraße 12
D – 87645 Hohenschwangau
Tel.: +49(0) 83 62 9 30 83-0
Fax: +49(0) 83 62 9 30 83-20
info@ticket-center-hohenschwangau.de

Anmeldungen für exklusive Sonderführungen
– auch Rollstuhlfahrer/innen und Gehwagenbenutzer/innen
– bitte vorab bei:

Schlossverwaltung Neuschwanstein

Neuschwansteinstraße 20
D – 87645 Hohenschwangau
Tel.: +49(0) 83 62 9 39 88-0
Infoline +49(0) 83 62 9 39 88-77
Fax: +49(0) 83 62 9 39 88-19
svneuschwanstein@bsv.bayern.de
www.neuschwanstein.de