Dieses nördlichste Dorf, beherrscht vom 2 220 m hohen Sosto, war im Mittelalter eine wichtige Durchgangsstation am Lukmanier. Bis 1823 wurde hier Wegezoll erhoben. Die Pfarrkirche S. Martino wurde im 17. Jahrhundert auf einem früheren Bau aus dem 12. Jahrhundert errichtet. Die Reste der Blendarkaden an der Südseite sowie der Skulpturenschmuck an den Kapitellen der Zwischensäulen in den Schallfenstern stammen aus dem 12. Jahrhundert. Im Ortsteil Lavorceno steht das Casa Hemma, im 17. Jahrhundert Sitz der Familie Hemma, die hier Statthalter war. Solario und Scona in der Umgebung von Olivone lohnen wegen ihrer eindrucksvollen Holzstrickbauten und Fresken an den Häusern einen Besuch.
Cá da Rivöi
Die Cá da Rivöi gegenüber der Kirche diente früher als Pfrundhaus und beherbergt heute das Museum. Sakrale Kunst, Haushalts- und Landwirtschaftsgeräte, Trachten und altes Mobiliar werden hier präsentiert. Besondere Beachtung verdienen eine gotische Madonna mit Kind aus dem späten 14. Jahrhundert, ein gotisches Kruzifix und ein romanisches Steinkruzifix, das vermutlich aus dem 12. Jahrhundert stammt. Eine steinerne Kakaobohnenquetsche erinnert noch an die Schokoladenherstellung.

Freizeit und Sport
Wandern
Wenn man Olivone mit seinen Ortsteilen Scona, Sommascona und Camperio hinter sich gelassen hat, gelangt man in das Valle di Santa Maria, den östlichsten Ausläufer des Bleniotals. Dieses Tal führt hinauf zum Lukmanierpass (lucus magnus = der große Wald), wo der Fluss Brenno seinen Lauf beginnt. Er erschließt eine malerische Berglandschaft von außerordentlichem Reiz.
Besonders attraktiv für erprobte Wanderer sind die alten Pass-Fußwege nach Greina, Lukmanier oder Bareta.
Ein lohnender Ausflug führt zum Lago Retico (2372 m). Man beginnt die Tour in Campo Blenio und richtet sich nach Westen. In Orsera sollte man sich die kleine Kapelle S. Pietro Penitente anschauen. Hier hat einstmals die Bevölkerung Schutz vor Bären erfleht. Weiter geht es über die Alp Predasca, wo die Fahrstraße endet. Von hier gelangt man in drei Stunden zu dem Gebirgssee.
Als Zweitagestour bietet der Greina-Pass als Übergang zum Graubündener Vorderrheintal großartige Eindrücke. Die Tour beginnt in Campo Blenio und folgt dem Camadra-Tal aufwärts. Über die Terri-Hütte geht es nach Norden entweder nach Somvix oder über den Diesrut-Pass nordöstlich in Richtung Ilanz. Zurück nimmt man den Übergang Crap la Crusch, weiter zur Motterascio-Hütte und von dort steil abwärts zum Luzzone-Stausee nach Campo Blenio.
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