Am Höhenweg der Geschichte
Die Pass-Straße am Gotthard – das ist nicht nur eine Straße, das ist zum einen ein Kunstwerk in einer grandiosen, majestätischen Landschaft, zum anderen ein Symbol für grenzüberschreitende, friedliche Begegnung von Menschen.

In der Sust aus dem Jahre 1834, wo einstmals Säumer mit ihren schwer bepackten Lasttieren den San Gottardo überquerten, wo Zollbeamte die Waren kontrollierten, wo Reisende auf den Weitertransport warteten oder über Nacht Quartier bezogen – in diesen historischen Mauern ist – nach eingehender Renovierung – das St.-Gotthard-Museum untergebracht und lässt dem Besucher das Leben und Treiben vergangener Jahrhunderte lebendig werden. Das Gebäude beeindruckt mit seiner trutzigen Architektur und lädt ein zu einer Zeitreise auf transalpinen Verbindungswegen, veranschaulicht auf eingehende Art und Weise die Geschichte des Passes und seine historische, kulturelle, politische und volkskundliche Entwicklung.

Hier am St. Gotthard-Massiv, wo sich die vier schweizerischen Sprach- und Kulturbereiche treffen, wo die Flüsse Rhein, Rhone, Reuss und Tessin ihren Ursprung haben, ist sicher der ideale Ort für dieses nationale St.-Gotthard-Museum. Wer die Seele der Schweiz – des Schweizers –ergründen will, findet hier Antworten auf unterbewusste Fragen und erkennt die Bedeutung des Gotthard als zentrales Herz Europas. Im Jahre 2011 konnte das Museum sein 25-jähriges Bestehen feiern. Ein Blick ins Gästebuch zeigt, dass die verschiedenen Exponate und Ausstellungen mit großem Interesse betrachtet werden.

Der Besucher nimmt teil am Kampf des Menschen mit der unerbittlichen Natur. Vor seinem inneren Auge werden Bilder wach über das Auswechseln der Lasttiere, die Ankunft der Kutschen und Schlitten, fast hört man das Schnauben der Pferde, das Brüllen der Ochsen in den Stallungen, fast sieht man die Futtersäcke am Hals der Maultiere und die dampfenden Leiber der Tiere. Zu der wertvollen Sammlung gehören Nachbildungen, Reliefdarstellungen und Kunststoffmodelle, aber auch Dokumente, Waffen und Uniformen, Mineralien, wertvolle Unikate sowie alte Kutschen und Schlitten. Wechselnde Sonderausstellungen machen das Museum immer wieder aufs neue attraktiv.

„Der Schnee lag an manchen Orten so hoch wie die Telegraphendrähte und war hart gefroren … Nun traten wir endlich in die geheizte Gaststube ein. Der erste freie Tisch gehörte uns …“ Bereits in überlieferten Reiseberichten ist zwischen den Zeilen die Freude zu lesen, die der Anblick des Restaurants „Vecchia Sosta“ (Alte Sust) auslöste. Heute wie damals gilt hier das Gesetz der Gastfreundschaft. Reisende, die von einem plötzlichen Wetterumschwung überrascht werden, können im Restaurant immer auf einen herzlichen und familiären Empfang zählen.

Für Einzelreisende, aber auch für Busgesellschaften und Gruppen bietet der Küchenchef regionale Spezialitäten und raffinierte Gerichte, die nicht auf jeder Speisekarte zu finden sind. Es überrascht daher nicht, dass im Restaurant mittags auch die Gäste der historischen Gotthardpost-Kutsche einkehren, um sich lukullisch verwöhnen zu lassen. Beliebt ist das Restaurant auch für Bankette, bei denen man eben dem Himmel ein Stück näher ist. Im Gebäude der Alten Sust befindet sich auch ein Selbstbedienungsrestaurant.
Museo Nazionale del San Gottardo
Vecchia Sosta San Gottardo
CH-6780 Airolo
Tel. +41 (0)91 869 15 25
Fax +41 (0)91 869 14 30
gotthardmuseum@bluewin.ch
www.passosangottardo.ch
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