Mühle, Mehl und Müller

Gelebte Tradition eines uralten Handwerks

Mühlen prägen seit jeher die deutsche Landschaft. Vor der Gründung des Deutschen Reichs im Jahr 1871 gab es unzählige kleine und abhängige Herrschaftsgebiete – und jedes der Territorien verfügte über eigene Mühlen.

So gab es Kornmühlen für Getreide, Sägemühlen für Holz oder Wassermühlen zur Energieerzeugung. Stampfmühlen zerkleinerten Samen (z.B. Ölsaaten) oder Knochen, Walkmühlen bearbeiteten Leder und Wolle. In Lumpenmühlen wurden Stoffreste für die Papiergewinnung zerkleinert. Schmiede- oder Hammermühlen wurden zur Metallverarbeitung genutzt.

Noch heute finden sich viele Mühlen in der Region Allgäu-Oberschwaben. Galten sie in früheren Zeiten als Triebkraft der Wirtschaft im Mittelalter, wurden sie zwischenzeitlich oftmals durch moderne Maschinen ersetzt, die traditionelle Handwerkskultur verdrängt. Die 2005 ins Leben gerufene Mühlenstraße Oberschwaben lenkt den Blick auf diese Bauwerke und Handwerksbetriebe in der Region. An rund 100 Stationen könnt Ihr aktive Mühlen erleben, Museen besuchen und historische Schätze entdecken.

Historisch gesehen gab es im Allgäu viele Wassermühlen und Sägemühlen entlang von Flüssen und Bächen. Früher waren sie oft wichtige Zentren der lokalen Wirtschaft. Auch im Allgäu gibt es noch Mühlen, die in der landwirtschaftlichen Produktion eine wichtige Rolle spielen und verschiedene Produkte wie Mehl, Müsli oder Futtermittel mit moderner, computergesteuerter Technik herstellen. Auch heute noch werden sie oft unter anderem regenerativ mit Wasserkraft angetrieben.

Mehl ist ein elementarer Bestandteil der täglichen Ernährung. Deshalb ist es umso wichtiger, zu wissen, woher es kommt und wie es hergestellt wird. Das Getreide wird in der Mühle schonend vermahlen. Das Ergebnis sind naturbelassenes Mehl, Schrot, Vollkornprodukte, Grieß oder Dunst (Zwischenprodukt von Mehl und Grieß).

In den Handwerksmühlen arbeiten die Müller mit allen Sinnen, um Euch beste Ergebnisse zu liefern. Um die regionale Wertschöpfung zu stärken, sei Euch der Einkauf im Mühlenladen vor Ort empfohlen. Denn das bedeutet: Kurze Transportwege, wissen wo die hochwertigen Erzeugnisse herkommen und wer’s verarbeitet.

Die beliebtesten Sorten

Weizen: Lieblingsgetreide der Deutschen. Es gibt Weichweizen, Hartweizen, Emmer und Dinkel. Der Urweizen wurde vor über 100.000 Jahren entdeckt und durch Kreuzungen zum heutigen Weizen entwickelt. 25% der Getreidefelder in Deutschland sind Weizenfelder. Gilt als klassisches Haushaltsmehl.

Roggen: Weltweit kein typisches Brotgetreide, vielmehr ist Roggenbrot eine Spezialität in Deutschland und Osteuropa. Wird von ernährungsbewussten Menschen geschätzt, da es über einen hohen Anteil an Aminosäuren, Ballaststoffen und B-Vitaminen verfügt.

Dinkel: Entwicklung durch (jahrtausendelange) Züchtung aus Einkorn, Emmer, Weizen. Dann wurde der Weizen herausgezüchtet, da man den Spelz weghaben wollte. Heute Trend-“Vitalgetreide“.

Gratis E-Books

Wordpress Social Share Plugin powered by Ultimatelysocial
Instagram