Mendrisiotto e Basso Ceresio

Das Mendrisiotto, die südlichste Landschaft der Schweiz, ist nach ihrem Hauptort Mendrisio benannt. In Form eines Dreiecks erstreckt sich die Region bis zur italienischen Grenze. Eichen- und Kastanienwälder, Wiesen und Weinberge, Gemüse- und Tabakanbau geben der Region ihren abwechslungsreichen Charakter. Die sanften Hügel laden ein zu Exkursionen mit dem Bike und zu reizvollen Wanderungen, die abseits vom Touristenstrom immer wieder zu malerischen Naturparadiesen führen.

Kurzer Blick ins Geschichtsbuch
Funde deuten darauf hin, dass die Region bereits zur Steinzeit besiedelt wurde. 1170 fiel das Mendrisiotto an die Herrschaft Como. Seit 1522 war es Sitz der eidgenössischen Landvögte. Die Grenze bestimmte von Alters her eine wechselvolle Geschichte. Im Wandel von ländlicher Geruhsamkeit zu moderner Aufgeschlossenheit hat sich die Bevölkerung der heutigen Zeit angepasst. Geblieben ist der Charakter eines sonnigen Menschenschlags.

Monte San Giorgio – UNESCO Weltnaturerbe
Der Monte San Giorgio (1097 m) liegt zwischen den beiden südlichen Armen des Luganersees. Zahlreiche Tiergattungen und seltene, einmalige Pflanzenarten finden hier ihren idealen Lebensraum. Außerdem finden sich hier Fossilien, über Jahrmillionen festzementiert im Kalkgestein. Der neue geologische oder geopaläontologische länderübergreifende Wanderweg sieht auch eine Beschilderung mit didaktischen Tafeln entlang des Weges vor.

Der Berg der Saurier
Pyramidenförmig ragt der Monte San Giorgio (1097 Meter) aus dem Luganersee. Die ruhige Erhabenheit dieses Berges gepaart mit der Weite der reizvollen Umgebung, der Blick über den See – all das wirkt zusammen, um einen Ort der Kraft, einen Ort der Besinnung entstehen zu lassen. Der Berg bringt Geheimnisse der Urgeschichte des Lebens ans Tageslicht, hält dem Betrachter mehr als zweihundert Millionen Jahre Erdgeschichte vor Augen, in denen der Mensch vergleichsweise nur einen Wimpernschlag lang auf dieser Erde weilt.

Keine andere Berglandschaft der Welt birgt eine größere Vielfalt an gut konservierten Fossilien. Vor 200 Millionen Jahren befand sich hier im sogenannten Trias ein rund 100 Meter tiefes Meeresbecken, das sich unter subtropischen Klimabedingungen entwickelt hatte. Die Vielfalt der versteinerten Reliquien, Spuren der Urzeit, ist am Monte San Giorgio weltweit einmalig. Fische, wirbellose Tiere, darunter manche seltene Insektenarten sowie Kriechtiere, vorwiegend Meereskriechtiere, darunter einige Exemplare mit einer Länge von bis zu sechs Metern begeisterten die Fachwelt. Der schweizerischen Teil dieses Berges wurde im Jahr 2003 in die Liste des UNESCO Weltnaturerbes aufgenommen. Im Jahr 2010 kam auch die italienische Seite in diese Liste. Die ersten Funde von versteinerten Meeressauriern, die aus der Zeit der mittleren Trias stammen, wurden in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gemacht. 840 Quadratkilometer weist die geschützte Fläche des Monte San Giorgio auf. 10.000 unterschiedliche Fossilien hat man gefunden, darunter 20 Reptilien- und 54 Fisch-Arten.

Das Potenzial dieser Fundstätte ist noch lange nicht ausgeschöpft. Heutige Grabungen enthüllen immer wieder Überraschungen, schließen Lücken in der Forschung und lassen Rückschlüsse über die geologische Entwicklungsgeschichte des Lebens auf der Erde zu. Diese Fossilien sind für die Wissenschaft wertvolle Meilensteine der Urgeschichte. Aber auch das Gestein am Monte San Giorgio, die über die Millionen Jahre abgelagerten feinsten Kalkschichten sind Beweise vergangener Zeit. Ein Meter der Gesteinsschicht sind Ablagerungen im Zeitraum von zehntausend Jahren. Zehn Zentimeter entsprechen tausend Jahren und noch 100 Jahre bedurfte es, um eine Schicht von einem Zentimeter Kalk abzulagern. Der Kalkstein hat sich aus den Ablagerungen von feinstem Schlamm am Meeresboden gebildet. Die Schichten entstanden durch Bewegungen im Meer, durch die Strömungen und die Veränderungen der Wassertiefe. Die meisten der versteinerten Lebewesen vom Monte San Giorgio sind Meeressaurier, die in der mittleren Trias, d. h. vor 230 bis 245 Millionen Jahren, gelebt haben.

Fossilienmuseum
Das neue Fossilienmuseum wird 2012 dem Publikum vorgestellt. Eine interessante Renovierung im Dorfkern von Meride, die mit großem Feingefühl vom bekannten Architekten Mario Botta geplant wurde, wird eine wertvolle Sammlung von Fossilien beherbergen. Die dort gezeigten Fundstücke wurden in über 100 Jahren Bergbautätigkeit auf dem Monte San Giorgio von den Forschern an den Tag gebracht. Nach der Auszeichnung des Monte San Giorgio als TRANSNATIONALES Weltnaturerbe im Jahr 2003/2010 kann der Berg heute dank des neuen Museums und des interessanten Ausstellungskonzepts die Besucher mit seinen einzigartigen Schätzen in Staunen versetzen. Am Monte San Giorgio gibt es viele Projekte, welche sich in Zusammenarbeit mit der italienischen und schweizerischen Seite entwickeln.

Geopaläontologischer Naturlehrpfad
Seit Sommer 2011 stellt ein neuer Naturlehrpfad die komplexe geopaläontologische Geschichte des Monte San Giorgio (UNESCO Weltnaturerbe) dar. Auf der Schweizer Seite gibt es einen 12,3 km langen Rundweg mit Zugängen in Brusino Arsizio, Riva San Vitale und Meride. Der Naturpfad auf der italienischen Seite bildet einen Anschluss zum Schweizer Wanderweg und ist ab Besano, Porto Ceresio und Viggiù zugänglich. Lehrtafeln schildern die außerordentlichen Eigenschaften dieses Gebietes und begleiten die Besucher bei der Entdeckung der Fossilienschichten, die zur weltweiten Bedeutung dieses Berges beigetragen haben, und der Ereignisse, die in 350 Millionen Jahren zur Entstehung dieses Berges geführt haben.

Archäologische Ausgrabungen im Castello – Tremona
Die Besonderheit dieser archäologischen Ausgrabungsstätte ist die Tatsache, dass es sich um ein normales Dorf handelt, das im Neolithikum, höchstwahrscheinlich sogar früher besiedelt war. Besichtigung mit Guide auf Anfrage. An diesem Ort wird am Projekt PARCO ARCHEOLOGICO gearbeitet, welcher dem Besucher erlauben wird, den Wert der einzigen zugänglichen Stelle im Tessin, im Detail zu verstehen.

Valle di Muggio

Das Valle di Muggio ist das südlichste Bergtal der Schweiz, ein wildes Tal, an dessen Steilhängen winzige Dörfer kleben inmitten von Kastanienwäldern. Das Auge ruht auf prachtvollen Palazzi im italienischen Renaissancestil, erbaut vom Geld, das sich Einheimische einst als qualifizierte Künstler und Handwerker in Rom oder St. Petersburg verdient haben. Bis heute haben sie sich damit hier in der Heimat ein Denkmal geschaffen.

Die historische Mühle von Bruzella
Ein eindrucksvoller Saumpfad führt zur restaurierten historischen Mühle von Bruzella an der rauschenden Breggia, wo man auch sein eigenes Polentamehl mahlen lassen kann. Die Mühle geht auf das 13. Jahrhundert zurück, wurde aber in späteren Zeiten mehrmals umgebaut und technisch verbessert. 1983 wurde die alte verlassene Mühle vom Museo etnografico della Valle di Muggio erworben und vollständig restauriert. Sie ist heute Bestandteil eines Museums, das sich in der Landschaft ausdehnt und dessen Objekte, dazu gehören auch nevere (Schneekeller), roccoli (Vogelfanganlagen), graa (Dörrhäuser für Edelkastanien), Brücken, Kohlenmeiler, …, durch Wanderungen zu entdecken sind. Die Mühle wird von einem vertikal angebrachten Wasserrad angetrieben. Sie diente früher, so wie die Ghitello-Mühle und andere, für die Versorgung der Bevölkerung und wurde noch bis 1960 benützt. Es wurde vor allem Mais gemahlen. Seit 1986 ist die Mühle wieder in Betrieb und es werden zwei Maissorten gemahlen: die traditionelle gelbe Sorte und das Rosso del Ticino von Pro Specie Rara.

Besichtigung der Mühle von Bruzella: Tel. +41 (0)91 684 16 54. Die Mühle ist in Betrieb: April bis Oktober, Donnerstag, 1. und 3. Sonntag 14.00-16.30

Im Muggiotal am Fluss klapperten einst 14 dieser Mühlen, wo Getreide, Mais und Kastanien gemahlen wurden. Wer dazu mehr erfahren will, besucht Casa Cantoni in Cabbio das Informationszentrum des Museo etnografico della Valle di Muggio.

Wandern im Muggiotal
Für einen Tagesausflug bietet sich der zweistündige Aufstieg zum Monte Bisbino (1325 m ü. M.) an, entweder ab Sagno oder ab Bruzella. Oder der ebenso lange Aufstieg von Cabbio zur Alpe Bonello, wo eine prachtvolle nevera zu besichtigen ist, und weiter, aber nur für schwindelfreie Wanderer geeignet, zum Sasso Gordona (1410 m ü.M.) – auf italienischem Hoheitsgebiet (Pass oder ID mitnehmen). Weitere Informationen und Angebote: www.mendrisiottoturismo.ch und www.mevm.ch

Erbonne
Die Schönheit dieses wunderschönen Dorfes liegt in seiner Abgeschiedenheit. Es liegt zwar in Italien, ist aber eigentlich besser von der Schweiz aus zu erreichen. So bildete Erbonne einst eine gemeinsame Kirchgemeinde mit Scudellate. Früher gehörte der Ort zur Helvetischen Republik und war eine Alm von Muggio.

Tagestour: Unterwegs in den Hügeln des Mendrisiotto
Eine große Tagestour führt von Muggio aus nach Roncapiano (ca. 1 Stunde). Von dort aus steiler Aufstieg zum Monte Generoso (ca. 3 ½ Stunden). Wer noch genügend Kondition hat, wandert von dort entlang der Bahntrasse ins Tal. Wer es bequemer haben möchte, nimmt für den Rückweg die Zahnradbahn nach Capolago und von dort aus das Postauto zurück. Variante: Rundwanderung mit Abstieg nach Italien und über Erbonne zurück (alles in allem ca. 6 bis 7 Stunden).

Valmara
Der Name wird vom gleichnamigen Wildbach hergeleitet. Das Tal beginnt am Ufer des Lago di Lugano bei Bissone, Melano und Maroggia und führt mit einer sanften Steigung bis Arogno und Rovio, zwei sehenswerte und sonnige Dörfer. Die Valmara-Schlucht mit ihren sprudelnden Felsquellen ist für jeden ein absolutes Muss. Beim Lido in Maroggia fließt dann das wilde Wasser endlich in den ruhigen See. Wanderer schätzen die Region als Ausgangspunkt für anspruchsvolle Touren zum Monte Generoso.
Ein Kulturpfad schildert auf 5 Etappen die Kostbarkeiten und Besonderheiten dieser Gegend. www.mendrisiottoturismo.ch

Mottatal
Das Mottatal liegt im Flachland des Mendrisiotto und ist beliebt für seine Energie spendende Ausstrahlung.

Naturpark Pre Murin
Der Naturpark erstreckt sich zwischen Ligornetto und Besazio. Wald und Wiesen, Sumpfgebiete und Bäche, Obstbäume und Weinstöcke geben dem Naturpark seinen vielfältigen Reiz.

Penz Hügel
Der Penz Hügel erstreckt sich auf dem Gebiet von Chiasso, Seseglio und Pedrinate. Ein großes Freizeitangebot mit zwei Aussichtspunkten erwartet den Besucher.
Melano, das ehemalige Hafen- und Fischerstädtchen, liegt am Fuße des Monte Generoso. Von hier aus sollte man einen Abstecher zum Wasserfall Sovaglia unternehmen. Schön ist auch der Aufstieg zum Castelletto.
Beeindruckend ist der Wasserfall Sovaglia in Rovio Der Aufstieg auf den Monte S. Agata wird mit einer herrlichen Aussicht belohnt.
Am Monte San Giorgio auf einem interessanten Weg von Serpiano nach Meride erfährt der Wanderer viel Wissenswertes über Fossilien und Steinöl und den damit zusammenhängenden Wirtschaftszweig, der sich in der Region San Giorgio entwickelt hat.

Museen

Kaffeemuseum in Balerna
Im Kaffeemuseum neben der Fabrik Chicco d’Oro erfährt der Besucher alles über Geschichte und Verarbeitung dieser wertvollen Bohne.

Museo Vincenzo Vela in Ligornetto
Die Villa Vela, Sitz des gleichnamigen Museums, wurde der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Jahre 1891 von dem Maler Spartaco Vela (1854 – 1895) zusammen mit den darin enthaltenen Sammlungen hinterlassen. Vincenzo Vela, sein Vater, einer der bedeutendsten europäischen Bildhauer des 19. Jahrhunderts, wurde 1820 in dem kleinen Dorf Ligornetto geboren und starb hier im Jahre 1891. Museo Vincenzo Vela ist nach dem Schweizerischen Landesmuseum in Zürich das zweitgrößte eidgenössische Museum und das erste im Kanton Tessin. Die Villa liegt in einem weitläufigen Park, der ebenfalls für Besucher zugänglich ist. Neben der einzigartigen Gipsfigurensammlung von Vincenzo Vela beherbergt das Museum u. a. Entwürfe des Bildhauers aus Terrakotta und Gips sowie seine Gemäldesammlung, die Familienbibliothek, eine Zusammenstellung von Zeichnungen und eine beeindruckende Sammlung zeitgenössischer Photographien. Außerdem verwahrt das Museum den Nachlass des Malers Spartaco Vela sowie des älteren Bruders von Vincenzo, Lorenzo Vela (1812 – 1897). Darüber hinaus ist hier eine umfangreiche Privatsammlung von Gemälden lombardischer und piemontesischer Maler aus dem 19. Jahrhundert untergebracht.
Öffnungszeiten: März – Mai: 10 – 17 Uhr, Juni – September: 10 – 18 Uhr, Oktober – Dezember: 10 – 17 Uhr, Montag (außer an Feiertagen) geschlossen; Tel. 0041 91 640 70 44; www.museo-vela.ch

Museum Monte San Giorgio
Das kleine Museum in Meride lädt dazu ein, die geologischen und naturkundlichen Besonderheiten des Monte San Giorgio kennen zu lernen. Er birgt Fossilien, die für die Forschung von großer Bedeutung sind. Die versteinerte Tierwelt besteht hauptsächlich aus Fischen, Wirbellosen und vorwiegend Salzwasser-Reptilien, die bis zu sechs Meter lang waren (Eintritt frei; www.montesangiorgio.ch). Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 8 bis 18 Uhr

Kantonale Gemäldegalerie Giovanni Züst in Rancate
Die Kantonale Pinakothek Züst im ehemaligen Pfarrhaus beherbergt zweihundert Bilder von Tessiner Künstlern. Darunter befindet sich ein wertvoller Serodine.
Die saisonal wechselnden Öffungszeiten sind vor Ort zu klären (Tel.: +41 91 816 47 91).

m.a.x. Museum Chiasso
Das Museum zeigt zeitgenössisches Grafikdesign des einflussreichen Designers Max Huber und gibt jungen Designern die Chance ihre Werke auszustellen. Das Museum befindet sich in der Nähe des wieder auflebenden Cinema Teatro. So wird eine Synergie zwischen den Gebäuden gebildet, und so ist in der Grenzstadt ein neues und wichtiges Zentrum mit weltorientierten ausstellungstechnischen und künstlerischen Inhalten entstanden.
Besucher haben die Gelegenheit, neben temporären Ausstellungen auch eine permanente Ausstellung mit den jederzeit lebendigen grafischen und malerischen Kreationen von Max Huber (Baar, 1919 – Mendrisio, 1992) zu bewundern. Der Deutschschweizer ist eine Hauptfigur auf dem Gebiet der Grafik, der Konstruktion und des Designs. Er kehrte jeden Abend von seinem Studio in Mailand nach Hause in seinem beliebten Chiasso zurück.
Öffnungszeiten: Mittwoch – Donnerstag 10 – 12 Uhr und 15 – 18 Uhr

Landwirtschaftsmuseum
Ein Besuch im Museum der Bauernzivilisation des Mendrisiotto lohnt sich auf jeden Fall. Mit Archiven und zahlreichen Exponaten ist im Laufe von dreißig Jahren ein wichtiges Dokumentationszentrum entstanden. Sonderausstellungen führen zu interessanten Themenbereichen.
Öffnungszeiten: Dienstag, Donnerstag, Freitag bis Sonntag und an Feiertagen von 14 Uhr bis 17 Uhr.

Sehenswürdigkeiten

Kulturlehrpfad in Mendrisio
Um die Besucher auf der Entdeckung der kleinen und großen Schätze in der Stadtmitte zu begleiten, wurden Lehrtafeln aufgestellt, welche die historischen Besonderheiten der Ortschaft schildern. Der Kulturpfad führt von Via Turconi hin zu den alten Weinkellereien und ist für alle zugänglich. Audio-Führungen sind in vier Sprachen erhältlich. Streckenlänge: 3,4 km – 1h50 ca. Die Lehrinseln sind: Bahnhof SBB /Fox Town/ Piazzale alla Valle /area Accademia/ Corso Bello/ Piazza del Ponte/ area Santa Maria/ area San Giovanni/area Cantine.

Touristische Bahn Valmorea
Der Dampfzug verbindet den Bahnhof von Mendrisio mit den Bahnhöfen von Valmorea e Malnate. Steigen Sie in einen der Wagen ein, die im Sommer die Fahrgäste von Mendrisio über die italienische Grenze bis hin nach Valmorea und Malnate bringen, und genießen Sie die reizvolle Aussicht und das Flair alter Zeiten. www.clubsangottardo.ch

Feste, Festivals und sonstige Events

Das Eselrennen Palio in Mendrisio
Ein faszinierendes Erlebnis ist alljährlich das Eselrennen „Palio degli asini“ in Mendrisio auf der Grasfläche des alten Servitenklosters an den Toren der mittelalterlichen Stadt. Unterhaltsame Wettspiele, festlich geschmückte Straßen mit wehenden Fahnen und nicht zuletzt das reichhaltige kulinarische Angebot machen diese Veranstaltung zu einem Besuchermagnet weit über die Region hinaus (www. paliodimendrisio.ch).

Jazz Festival Chiasso
Das Jazz Festival in Chiasso im Februar gilt als Klassiker für alle Liebhaber dieses Musikgenres. Weltberühmte Künstler bieten hier ein abwechslungsreiches Programm und locken nicht nur die Jazz-Liebhaber an (www.jazzfestivalchiasso.ch).

Nebiopoli Fasching
In Chiasso stehen die so genannten “närrischen” Tage ganz im Zeichen von Spaß und Musik. Höhepunkt der Veranstaltungen ist der fabelhafte Maskenzug Nebiopoli (www.nebiopoli.ch).

Maribur
Maribur ist alljährlich im März und April Schauplatz von Puppentheatergruppen aus der ganzen Welt, die in den Höfen von Stabio und Ligornetto auftreten (www.maribur.ch).

Die Passion von Coldrerio
In den Tagen vor Ostern hat dieses Schauspiel bereits seit 60 Jahren in Coldrerio Tradition. Auf dem Hügel des Ciosseto wird die Kreuzigung durch eine mimische Darstellung inszeniert. (Bei schlechtem Wetter wird – immer um 21.00 Uhr im Mehrzwecksaal oder in der Jugendfreizeitstätte von Coldrerio – der DVD Film vorgeführt.)

Prozession Gründonnerstag
Die Prozession des Gründonnerstags (im Volksmund „Funziun di Giüdee“) hat eine gewisse Ähnlichkeit mit den mittelalterlichen Darstellungen. Es beginnt am Nachmittag mit der Festnahme Jesu durch die Judäer und dauert bis zum Sonnenuntergang. Dargestellt werden alle Judäer und Römer (etwa 200 Laiendarsteller), die eine Rolle im großen Drama gespielt haben. Die Künstler tragen wertvolle Kostüme, die im Jahre 1898 von der Scala in Mailand erworben wurden (www.mendrisio.ch/psm).

Karfreitagsprozession
Bei der Prozession des Karfreitags werden bemalte und beleuchtete Laternen getragen sowie geschnitzte und vergoldete Kreuze und Symbole der Passion. Die Musikkapelle begleitet den Zug, bei dem das Bildnis Jesu und die Statue der Jungfrau der sieben Leiden in einem triumphalen Auftritt mitgeführt werden. Die Statue der Jungfrau ist von Lichtern umgeben und schwebt scheinbar hoch und leidvoll über der Menge im herrlichen Szenario der Gässchen der historischen Altstadt. Der Zug aus über 600 Teilnehmern ähnelt einem leuchtenden Fluss.

La Bottega de Ul Suu in Cadrega, Stabio
Am Vorabend der Sommersonnenwende im Juni findet mit diesem Festival ein bedeutendes kulturelles Ereignis statt. Die hochkarätigen Darbietungen, zusammengesetzt aus Tradition und Moderne, aus Sprache, Dialekte und Klang, sind Ausdruck von Weltoffenheit und geben Beispiel für ein wertvolles Kunst- und Kulturprojekt. Mitreißende Nächte im Zeichen der Tradition erwarten den Besucher (www.bottega-ulsuuincadrega.ch).

Festate
Ebenfalls im Juni steht Chiasso ganz im Zeichen einer Veranstaltung, bei der die Rolle als Grenzstadt in den Mittelpunkt rückt. Dazu wurde ein Fest ins Leben gerufen, das die Grenze nicht wie eine Barriere, sondern wie einen Durchgang erscheinen lässt. Gegenseitige Achtung, Frieden und toleranter Umgang miteinander werden dabei propagiert. Populäre Konzerte sowie des “Oasi”, dem Markt der humanitären Vereinigungen und der im Tessin ansässigen Ausländergemeinschaften, haben dieses Fest möglich gemacht (www.chiassocultura.ch).

Estival Jazz
Estival Jazz gilt als eines der wichtigsten Festivals in Europa. Konzerte von sehr hohem Niveau können hier kostenlos besucht werden. Seit einigen Jahren macht Estival Jazz auch in Mendrisio Station. In der Regel gastiert es am ersten Juliwochenende (www.estivaljazz.ch).

Die Milchstraße
Musik, Literatur, Film, bildende Kunst, Astronomie und Umweltschutz – DIE MILCHSTRASSE nimmt ihren Namen vom gleichnamigen Film von Luis Buñuel, in dem die anachronistische Reise von zwei Pilgern in Santiago de Compostela erzählt wird, ein Weg mit verschiedenen Stationen, die nur zu Fuß erreicht werden können. Hier erlebt der Besucher eine echte musikalische Pilgerstraße mit Ausflügen in die Gebiete Theater, Literatur, Kino, Tanz, Philosophie. Der Pilger von heute wird dazu verleitet, die Region aus einer ungewöhnlichen Perspektive neu zu entdecken.
DIE MILCHSTRASSE ist wie eine Melodie von Klängen, Wörtern, Schritten, Pfaden, Architekturen, Landschaften … sie wird für jeden zu einer besonderen Begegnung (www.teatrodeltempo.ch).

Festival der Erzählung “Geschichten von hier und anderswo”
Das Festival der Erzählung rückt Höfe und Plätze als Treffpunkt von Personen unterschiedlicher Altersgruppen und Abstammungen in den Mittelpunkt. Es umfasst ein breites Spektrum an künstlerischen Elementen, die in ihren Darbietungen auch das Publikum mit einbeziehen (www.festivaldinarrazione.ch).

Kulinarische Feste in der Region

Mangialonga
Dieser Eno-gastronomische Spaziergang am 1. Mai (Monte San Giorgio – Abfahrt von Rancate) berührt elf Orte zum Entdecken der Spezialitäten und Produkte des Mendrisiottos. Am Start/Ziel der Mangialonga wird eine Markt-Halle organisiert. Hier sind die während des Ausflugs angebotenen Produkte käuflich. Die Markthalle ist für jedermann zugänglich (www.mangialonga.ch).

Winzerfest
Am letzten Septemberwochenende steht Mendrisio ganz unter dem Zeichen des traditionellen Winzerfestes. Die Höfe der Altstadt verwandeln sich in “Grotti”, die von Musikkapellen und Chören belebt werden. Einheimische Spezialitäten und Weine bilden den kulinarischen Höhepunkt (www.sagradelluva.ch).

Fischfest und St.-Martin-Fest sind weitere Highlights im Veranstaltungskalender.

Gastronomie-Festivals

Festival der Weinlese auf dem Monte San Giorgio
Gastwirte und Weinhersteller der beiden grenzüberschreitenden Verbände laden beim Gastronomie-Festival Mitte August bis Mitte September auf dem Monte San Giorgio dazu ein.

Rassegna Gastronomica del Mendrisiotto e Basso Ceresio
Hier treffen sich im Oktober die Liebhaber der guten Küche und geben sich ein Stelldichein. Die teilnehmenden Restaurants wetteifern mit lokalen, saisonalen Spezialitäten um die Gunst der Gourmets.

Rassegna del Piatto Nostrano della Valle di Muggio
Dieses traditionelle Festival Mitte November bis Anfang Dezember richtet sich an die Gastwirte des Valle di Muggio. Zahlreiche Restaurants und Osterie, Grotti, Trattorie und Bauernhöfe geben dem Besucher die Gelegenheit, schmackhafte Gerichte, zubereitet aus traditionellen heimischen Zutaten, zu probieren und die Spezialitäten in gemütlichem Ambiente zu genießen.

Freizeit und Sport
Das Mendrisiotto und Basso Ceresio ist ein ideales Erholungsgebiet, in dem noch viel zu entdecken ist. Auf Ausflügen und Wanderungen erschließt sich eine malerische Gegend. Daneben können zahlreiche Wassersportarten ausgeübt werden: Schwimmen, Segeln, Windsurfen, Wasserskifahren. Ein See und drei Schwimmbäder in Bissone, Chiasso und Mendrisio laden zum Wassersport ein.
Wer gerne Tennis spielt, hat auf den Plätzen in Besazio, Brusino, Mendrisio, Morbio Inferiore, Riva San Vitale, Salorino und Seseglio Gelegenheit, diesen weißen Sport auszuüben.
Zwei Reitschulen – in Novazzano und Stabio – bieten geübten Reitern die Möglichkeit, romantische Ausflüge zu unternehmen und dabei typische Dörfer inmitten unberührter Natur kennen zu lernen.

Spaziergänge und Wanderungen
Von Maroggia führen reizvolle Ausflüge zur Madonna della Cintura, zur Madonna del Castelletto in Melano und zu den Dörfern Arogno und Rovio.
Von Arzo aus ist in eineinhalb Wegstunden der Gipfel des Poncione d’Arzo (1015 m) zu erreichen. Über Tremona und Meride führt ein malerischer Weg in die Gegend von Serpiano.
Von Brusino Arsizio aus geht es nach dem Aufstieg auf die Alp von Brusino weiter nach Serpiano und auf den Monte San Giorgio und erreicht herrliche Aussichtspunkte, die lebendige Eindrücke hinterlassen. Wer es bequemer möchte: Eine Seilbahn führt von Brusino nach Serpiano.
Ein steiler Abstieg führt von Caneggio ins Tal über eine verwunschene Brücke über die Breggia, vorbei an der zerfallenen Mühle auf einem genauso steilen Aufstieg nach Campora. Von dort gehts weiter bis Casima, abermals steil runter über eine zweite alte Brücke zur Mulino di Bruzella, und von dort über den Höhenweg zurück nach Caneggio.

Mit dem Mountainbike
Für Biker ist der Giro del Mendrisiotto eine einfache Tour durch das hügelige Voralpengebiet. Ab Men-drisio führt der größtenteils flache Wanderweg über Genestrerio entlang der italienischen Grenze nach Gaggiolo. Durch die Weinberge geht es hinauf nach San Pietro. Unterhalb Clivio fährt man über die Grenze nach Italien auf der Straße nach Saltrio und wieder in die Schweiz nach Arzo und hinauf nach Tremona. Eine rasante Abfahrt über den Saumweg nach Rancate ist der Lohn der Anstrengung. Auf einer Nebenstraße kommt man wieder zum Ausgangspunkt zurück.
Warum nicht mit dem Fahrrad auch einmal auf Sightseeing gehen. Beeindruckende architektonische Kunstwerke lassen sich auf einer Radtour verbinden. So liegt z. B. nördlich von Riva San Vitale die Casa Bianchi, 1973 von Mario Botta erbaut. Unterwegs sollte man einen Blick in die Kirche Santa Croce werfen. Ganz in der Nähe, am Dorfeingang von Ligornetto, steht in den Rebbergen ein gestreifter länglicher Kubus, den auch Botta 1976 konzipiert hat. Casa Rotonda in Stabio ist ein weiteres Bauwerk dieses Architekten. Man fährt hinauf nach Morbio Inferiore und Morbio Superiore, wo die Scuola Media und die Casa Pusterla zu bewundern sind.

Kuren
Im Thermalbad von Stabio werden Kuren angeboten für Patienten, die an Rheuma, Arthritis oder Hautkrankheiten leiden. Der schöne Kurpark ist eine Oase der Ruhe und Entspannung. Speziell die Gegend von Serpiano eignet sich besonders für einen Aufenthalt von Erholungsbedürftigen und älteren Menschen.

Badespaß
In Serpiano befindet sich ein Hallenbad.
Im Schwimmbad von Bissone können die meisten Wassersportarten ausgeübt werden.
Die Lidos in Riva San Vitale, Capolago, Bissone, Melano und Maroggia sowie der Acqua Park in Balerna mit seiner Badelandschaft und Wellnessoase (California Acquapark Tel. +41 (0) 91 695 70 00) laden zur Erholung ein.

Kulinarisches

Weinanbau
Mit einer Weinbaufläche von ca. 360 Hektar ist diese Region das wichtigste Weinbaugebiet im Kanton Tessin. Die Winzer und Weine aus dieser Region haben im Laufe der Jahre wichtige internationale Auszeichnungen erhalten. Über 28 Weinkellereien verarbeiten 40 % der gesamten Tessiner Trauben und organisieren Weinverkostungen. Die Weinkeller in Mendrisio bewahren noch heute ihre charakteristischen Merkmale. Dabei handelt es sich um kleine Häuschen, die durch Balkone, Terrassen, Bogengänge, Verzierungen und Fresken geschmückt sind. Der älteste Stein ist in die Fassade des Kellers der Serviten eingemauert und trägt die Jahreszahl 1724.
Etwas anders gestaltet ist eine Gruppe von Kellern in Salorino aus dem Jahre 1848, die sich auszeichnet durch kompakte, gleichmäßige Formen, basierend auf einem einheitlichen Bauplan. Sie stehen entlang einer Straße mit starkem Gefälle.

Edelkastanie in der Valle di Muggio
Die Edelkastanie war im Tessin über Jahrhunderte das wichtigste Grundnahrungsmittel. Während der Ernte im Oktober finden noch heute zahlreiche „ Sagra della Castagna“ (Kastanienfeste) statt. An Marktständen findet man die Kastanie in unterschiedlichster Form: geröstete Marroni, Marmelade, Honig, Torten, Eis u. v. m.

Ein Schlemmerrezept mit Kastanien: Vermicelles mit Sahne
1 kg Kastanien, 2 dl Milch, 1 Vanilleschote, 1 Prise Salz, 50 g Butter, 80 g Zucker. Schneiden Sie die Kastanien kreuzweise auf der gewölbten Seite ein, geben Sie sie auf ein Backblech in den heißen Ofen oder in kochendes Wasser. Nach einigen Minuten springen sie auf und Sie können die äußere harte Schale und die innere Haut leicht entfernen. Geben Sie die geschälten Kastanien in einen Topf, knapp mit Wasser bedecken, ca. 45 Minuten kochen. Dann gießen Sie die Milch dazu, geben das Mark der Vanilleschote (oder Vanillezucker) dazu und lassen unter Rühren einkochen. Passieren Sie die Kastanien durch ein Sieb, geben Sie Zucker und Butter dazu, solang die Masse noch heiß ist. Das erkaltete Pürree wird durch eine Kartoffelpresse gedrückt, wobei sich die charakteristischen „Würmchen“ bilden. Mit geschlagener Sahne garnieren.

Grotto
Die typische einheimische Küche ist noch besonders im „Grotto“ erhalten geblieben. Ursprünglich war das Grotto ein Keller zur Lagerung von Wein, Wurstwaren und anderen Lebensmitteln. Heute wird im Tessin der Begriff in erster Linie für eine Gaststätte gebraucht, die in einer Gegend liegt, in der Wein angebaut wird. Zum „Grotto“ gehört im Freien die Boccia-Bahn sowie Tische und Bänke aus Stein unter uralten Bäumen, der ideale Platz, um mit Salami und Formaggini (Käse) aus dem Muggiotal und einem guten Glas Wein den Tag genießen zu können. Bei kühler Witterung steht der große Kamin im Grotto im Mittelpunkt. Über dem Feuer wird die echte Polenta (ein Maisgericht) zubereitet. In den Grotti wird alte Tradition gepflegt. Hier findet man noch die typischen Gerichte einer ländlichen Region: Mortadella und Zampone, Minestrone und Kürbissuppe, Busecca (eine schmackhafte Gemüsesuppe mit Kutteln). Im Grotto am Seeufer kommen vorwiegend Fischspezialitäten auf den Tisch: Bei der Forelle „in carpione“ handelt es sich um gebratenen Fisch, kalt serviert, mariniert mit Essigsoße, Zwiebeln und Gewürzen. Guten Appetit!

Formaggini
Die Formaggini sind ein typisches Produkt des Valle di Muggio. Die kleinen Frischkäse werden aus Ziegenmilch, Kuhmilch oder aus einer Mischung beider Milchsorten hergestellt und haben ein ganz besonderes Aroma. Je nach Geschmack kann man sie frisch oder reif kosten. Durch zwei Verarbeitungstechniken werden formaggini alti a pasta acida (Frischkäslein aus saurem Teig) oder formaggini bassi a pasta dolce (aus süßem Teig) hergestellt. Das Zincarlin, ein Slow Foodprodukt, stellt ein weiteres typisches Produkt dar. Es besteht aus saurem Teig, dem Kräuter und Pfeffer zugegeben worden sind.

Berühmte Gäste
Das Gebäude Turconi in Loverciano in Castel San Pietro aus dem 18. Jahrhundert beherbergte viele berühmte Persönlichkeiten wie z. B. Giuseppe Verdi.
Der Barockbaumeister Carlo Fontana lebte und wirkte zeitweilig in Rancate.
Zwei Bürgerhäuser in Vacallo erinnern an den Aufenthalt der Musiker Puccini und Leoncavallo.
Der Tessiner Dichter Francesco Chiesa und der Maler Pietro Chiesa stammen aus Sagno.

Ente Turistico del Mendrisiotto e Basso Ceresio
Via Lavizzari 2,
CH-6850 Mendrisio
Tel. +41 (0)91 641 30 50
Fax +41 (0)91 641 30 59
info@mendrisiottoturismo.ch
www.mendrisiottoturismo.ch

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