Luino

Die Stadt der Händler

Die charmante Stadt Luino liegt nur wenige Kilometer von der Schweizer Grenze entfernt an den sanften Hängen der Hügel, die den Lago Maggiore umgeben. Mit rund 14.500 Einwohnern ist sie die größte Stadt am Ostufer des Sees. Sie ist berühmt für ihren großen Markt, der jeden Mittwoch stattfindet. Luino ist mit seinen Gärten und Parks eine typische Seeufer-Stadt. Die Promenade am Hafen stammt noch aus napoleonischer Zeit.

Kurzer Blick ins Geschichtsbuch
Luino hat antike Wurzeln und wurde im Mittelalter von mächtigen Familien umkämpft. Die Gemeinde verteidigte jedoch stets ihre Freiheit und Autonomie. „Luvino“ ist der alte römische Name dieser Region, „Luino“ leitet sich wahrscheinlich von „Lüina“ ab, was im lokalen Dialekt Schlammlawine oder Erdrutsch bedeutet.
Das historische Zentrum ist die Heimat der Kaufleute. Hier befinden sich einige stolze Villen, teilweise mit Arkadenhöfen, die von renommierten Architekten wie Carlo Felice Soave entworfen wurden.
Luino ist Geburtsort einiger angesehener Schriftsteller wie Vittorio Sereni und Piero Chiara, die eine prominente Rolle in der zeitgenössischen Literatur spielen. Ihre Inspiration fanden sie in den zahlreichen Cafés, der Schönheit der Region und in der Mentalität der Bevölkerung. Ihre Worte beschreiben besser als jeder Fremdenführer den Geist der Gegend.

Hafen und Wirtschaft
Der alte Hafen liegt an der Piazza Libertà und weist Terrassenformen aus dem 16. Jahrhundert auf, die dem wachsenden Verkehr im Ort Herr werden sollten.
Mit den Kaufleuten kam der Reichtum, der sich auch in den Bauwerken widerspiegelt. Die Landschaft wurde gestaltet, imposante Bäume gepflanzt und Gärten geschaffen, in denen man wandelte.
Mit der Eisenbahn kam 1882 der touristische Wirtschaftszweig hinzu, denn das Schienennetz ist mit der Gotthardbahn verbunden. Aber auch für die Kaufleute und Textilfabriken bedeutete die Eisenbahn eine große Chance.

Der Wochenmarkt
Der Wochenmarkt findet jeden Mittwoch zu den folgenden Zeiten statt: Im Winter von 8.30 bis 16.30 Uhr, im Sommer sowie zwei Wochen vor und eine Woche nach Weihnachten von 8.30 bis 17 Uhr.
Bereits im Jahr 1475 versuchte Giovanni Rusca einen Markt zu etablieren, scheiterte jedoch am Willen der Obrigkeit. Zwischen 1535 und 1541 erhielt Giacomo Mandelli für seine Verdienste um das Heilige Römische Reich die Erlaubnis, einen wöchentlich wechselnden Markt in Luino und Maccagno zu halten. Einige Jahre später nahm die Grafschaft Rusca aus Luino Kontakt mit dem Grafen Giacomo Mandelli auf, der seine guten Beziehungen zu Kaiser Karl V. nutzen sollte, um den Rusca das gleiche Privileg zu verschaffen. Am 5. September 1541 verfügte der Kaiser, dass Luino einen Markt mit Vieh, Getreide und weiteren Produkten halten durfte. Der Markt befindet sich heute im gesamten Zentrum der Stadt und verfügt über rund 374 Stände. Er ist ein beliebtes Reiseziel für Touristen aus Österreich, Deutschland, Holland und natürlich auch der Schweiz. Während der Öffnungszeiten finden Sonderfahrten über den Lago Maggiore statt, um auch die Besucher vom gegenüberliegenden Seeufer auf den Markt zu bringen. Während früher vor allem ein Tauschhandel zwischen den Bauern stattfand, kann der Interessierte heute die verschiedensten Waren erhalten. Die größte Entwicklung erlebte der Markt mit dem Bau der Eisenbahn.

Sehenswürdigkeiten

Parco Fonteviva
Es war der Park der Feudalherren, ein Treffpunkt zur Unterhaltung. Er wurde um 1760 mit einem Netz aus Wegen und Lauben angelegt. Der Architekt Carlo Felice Soave überarbeitete sie später im neoklassizistischen Stil. Camillo Trotti gibt der Anlage schließlich im Jahr 1856 einen „englischen“ Stil.
Palazzo Crivelli (heute Rathaus und Bank)
Der Palazzo ist das große Vermächtnis des Projekts, mit dem die Crivelli den bestehenden Palast der Marliani bis zur Kapelle San Giuseppe erweitern wollten. Architekt war Carlo Felice Soave. Der Teil des Gebäudes, in dem sich das Rathaus befindet, ist im ursprünglichen Zustand erhalten. Der rechte Flügel und heutige Sitz der Bank wurde angehoben.
Chiesa del Carmine
Gegründet im Jahr 1477 vom seligen Jacopino aus Luino, befinden sich in der Kirche Bögen, Gewölbe und Fresken der lokalen Handwerkskunst, die zwischen der Spätgotik und Frührenaissance entstanden sind. Das Portal trägt das Emblem der Rusca, der ehemaligen Feudalherren von Luino. Kanzel und Beichtstühle stammen etwa aus dem Jahr 1687. In der Nähe der Kirche befindet sich auch ein ehemaliges Kloster.
Palazzo Verbania
Eröffnet im Jahr 1904 als Kursaal, gilt das Gebäude als Vorreiter für eine Erneuerung des örtlichen Bauwesens, denn es spiegelt den damaligen Zeitgeist der Gesellschaft in Luino wider. Bereits im Jahr 1927 wurde es unter Beibehaltung der wesentlichen Elemente renoviert und ist heute ein Ausstellungszentrum.

Via Cavallotti
Hier war das lebhafte Viertel der „Händler“, das sich deutlich von dem der verwaltenden Obrigkeit abhob (der heutigen Via Manzoni).
Chiesa Prepositurale
Carlo Borromeo befahl um 1575 den Bau der Kirche, die möglicherweise durch Pellegrino Tibaldi entworfen wurde. Sie ersetzt die Kirche San Pietro, die zu weit von den bewohnten Gebieten entfernt lag.
Chiesa San Pietro
Die erste Kirche Luinos weist Elemente aus der Frühromanik und der Romanik auf. Später wurde der Turm mit zweibogigen Fenstern versehen. In der Kapelle befinden sich wunderschöne Fresken.
Via Manzoni
Hier trifft man auf das Erbe der vornehmen mittelalterlichen Gesellschaft von Luino mit den stattlichen Residenzen und Gärten.

Wandern

Luino zu Fuß erkunden
Der Sentiero Belvedere

Der Sentiero Belvedere ist ein leichter Fußweg von rund vier Kilometern Länge. Zu bewältigen sind etwa 200 Höhenmeter. Man wird immer wieder belohnt durch wunderschöne Ausblicke. Los geht es auf der Piazza S. Francesco, dann biegt man in die Via Beato Iacopino ab und folgt darauf der Via Carnella und der Via Belvedere. Hier war für lange Zeit der Zugang zu Luino aus der Schweiz. Stattliche Villen und monumentale Bäume säumen den Weg. Ein Wegweiser führt weiter, man läuft zwischen Birken und Eichen und erreicht den Gipfel des kleinen Berges. Von hier öffnet sich ein wunderschöner Blick auf den Lago Maggiore bis hinein in die Schweiz. Unterhalb des Berges liegen die historischen Gärten, die sich am Seeufer entlang ziehen. Nach der Ortschaft Gaggio geht es durch einen Wald von Kastanienbäumen hinunter nach Colmegna. Entlang der Küstenstraße mit den Badestränden in Colmegna und nahe der Villa Solera geht es zurück nach Luino. Wer nicht mehr laufen möchte, kann auch die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen.

Ausflüge ins Grüne
Zwei Wege führen nördlich der Stadt hinaus ins Grüne. Die weite Lichtung der Paù ist mit Wegen befestigt und kann auch zu Pferd erkundet werden. Hier befinden sich Moore und Feuchtgebiete, die der Gegend ihren Namen gaben. Weiter bergauf liegt der Weg „La Bedea“, der durch die Ortsteile Bonga und Longhirolo führt. Hier lebte die Bevölkerung früher allein von den Früchten der Kastanienwälder, der Viehzucht und der kargen Landwirtschaft, die in den terrassenförmigen Hängen möglich war.

Comune di Luino
Piazza C. Serbelloni 1
I-21016 Luino (VA)
Tel. +39 (0)332 54 35 11
Fax +39 (0)332 54 35 16
info@comune.luino.va.it
www.comune.luino.va.it

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