ein Tal, drei Welten
Wer den St. Gotthard im Herzen Europas angelegt hat, schenkte den Menschen der Leventina drei zauberhafte Welten. Deshalb sollte das ganze Tal im Rhythmus der natürlichen Zeitabläufe genossen werden. Die Neugier wird geweckt! Wer das Tal von Süden her angeht, gelangt in wenig mehr als einer halben Stunde und nach 800 Metern Höhenunterschied vom blühenden Frühling in den tiefen Winter. Drei Welten und drei Klimazonen, die eine unterschiedliche Pflanzenwelt begünstigen: von den Palmen und Weinbergen bis zu den dichten Nadelwäldern. Das touristische Angebot ist ein buntes Kaleidoskop. Ob zu Fuß, hoch zu Pferd oder mit dem Mountainbike, den Naturliebhabern steht ein Wegenetz von 650 km im Grünen zur Verfügung. Sie können auf einer der steilsten Standseilbahnen der Welt oder mit modernen Luftseilbahnen ausgedehnte Skipisten, gastliche Berghütten, prachtvolle Bergseen oder duftende Almweiden erreichen. Unterwegs genießen sie die atemberaubende Rundsicht, folgen in den kleinen Museen den Spuren der Kultur oder bewundern die Meisterwerke der Romanik. Bedeutungsvolle Geschichte und jahrhundertealte Traditionen, aber auch Spitzentechnologie auf den Baustellen des längsten Eisenbahntunnels der Welt werden geboten. Streben nach Zukunftsbewältigung, aber auch ein Gebiet, das unverfälschte Nahrungsmittel wie Käse, Wein, Wurstwaren, Pilze und Kastanien hervorbringt. Natur und Sport, Geschichte und Kultur, Gastronomie und fruchtbarer Boden: drei Welten, aber eine einzige, stets authentische Gastfreundschaft.

Kultur
Die Leventina ist seit Gedenken ein privilegiertes Transittal, das Nord und Süd miteinander verbindet. Es zeugt von glorioser Vergangenheit, hat die vielen Kämpfe und politischen Wechsel, die dieses Tal schlussendlich geprägt haben, bestens überstanden, z. B. die Schlacht Sassi Grossi in Giornico, die im Jahre 1478 die Leventiner und Eidgenossen Schulter an Schulter gegen die Mailänder kämpfen ließ. Die vielen Episoden um den Besitz des Gotthardpasses oder Kunst aus der Römerzeit, viele sehr alte Gebäude mit wertvollen Gegenständen und Zeugen der Vergangenheit, die im ganzen Gebiet zu finden sind und einen unschätzbaren Wert darstellen: Damit bietet sich die Leventina geradezu für eine Entdeckungsreise an.

Museen
Museo Nazionale del San Gottardo, St. Gotthard-Passhöhe
Mit modernsten Mitteln zeigt Ihnen das nationale St. Gotthard-Museum den langen, beschwerlichen Kampf des Menschen mit einer ihm feindlichen Natur, sein Ringen um die Freiheit und deren Erhaltung und sein Bestreben, diesen für ihn so wichtigen Handels- und Verkehrsweg ständig zu verbessern und auszubauen. Geöffnet von Juni bis Oktober: 09.00-18.00.
Tel. 091 869 15 25, www.passosangottardo.ch
Forte Ospizio, St. Gotthard-Passhöhe
Als Teil der Gotthardfestungen 1894 bis 1947 durch eine verstärke gemischte Festungsartillerie-Kompanie bemannt. Das Museum zeigt Waffen, Ausrüstung, Uniformen aus der damaligen Zeit. Geöffnet von Juni bis Oktober: 09.00-12.00 und 13.00-18.00 (2012 geschlossen), Tel. +41 (0)91 869 15 25, www.passosangottardo.ch
Forte Airolo, Airolo (Fondo Bosco)
Das Fort Airolo wurde in den Jahren 1886 bis 1890 erbaut und galt bis zum Ersten Weltkrieg als die modernste Festung Europas. Sie hatte mit ihrer Feuerkraft den Zweck, die Gotthard-Eisenbahn als wichtigste Nord-Süd-Verbindung, die Straße der Leventina und das Bedrettotal zu schützen. Obschon das Fort Airolo seine militärische Bedeutung verloren hat, wird das Werk wegen der beim Bau angewandten Technik immer noch bewundert.
Geführte Besichtigungen vom 1. Juni bis 31. Oktober, jeden Samstag um 13.30 und 15.00 Uhr. Für Gruppen ab 10 Personen sind Besichtigungen auf Anfrage ganzjährlich möglich, Tel. +41 (0)91 881 10 30 – Tel. +41 (0)79 785 91 12, www.fort.ch

Dazio Grande, Rodi-Fiesso
Das ehemalige Zollhaus Dazio Grande ist ein wuchtiger, alter Bau aus der Mitte des 16. Jahrhunderts, der sich am Eingang zur Piottino-Schlucht erhebt. Er war der Urner Warenzoll und zugleich eine Sust, eine Pferdstation, ein Gasthaus sowie eine Herberge. 1989 hat die gleichnamige Stiftung mit den Restaurationsarbeiten begonnen. Das Gasthaus hat so neuen Glanz erlangt; es ist heute ein Restaurant mit Übernachtungsmöglichkeit und verfügt auch über Sitzungs- und Seminarräumlichkeiten. Im Innern befinden sich die während der Arbeiten wiederentdeckten Fundstücke sowie einige ethnografische Elemente. Ganzes Jahr geöffnet. Tel. +41(0)91 874 60 66, www.daziogrande.ch
Casa Stanga, Giornico (Ethnografisches Museum des Leventinatales)
Dieses wertvolle Gebäude, im Mittelalter Raststätte für die Reisenden auf der Gotthardroute, wurde 1589 mit den Familienwappen berühmter Gäste bemalt. Heute ist dort das Museo di Leventina untergebracht. Es zeigt Handwerkzeuge, landwirtschaftliche und häusliche Gerätschaften, Trachten und Münzen aus früheren Zeiten in einem auf die Vergangenheit abgestimmten Umfeld. Geöffnet ab April bis Oktober, jeweils Dienstag bis Sonntag, von 14.00 bis 17.00, Juli und August: Mittwoch bis Samstag von 14.00 bis 17.00 (2012 geschlossen), Tel. +41 (0)91 864 25 22, www.museodileventina.ch
La Congiunta, Giornico
Der moderne Bau (1992) ist ein Werk des Architekten Peter Märkli und liegt am nördlichen Eingang des Dorfes zwischen dem Fluss Tessin und der Eisenbahn. Im Innern sind Reliefs und Skulpturen von 1950 bis 1991 des Künstlers Hans Josephsohn (Zürich) ausgestellt. Die Schlüssel erhält man im Restaurant Giornico. Tel. +41 (0)91 864 22 15

Gastronomie
Die Gastwirtschaften der Leventina bieten mit einheimischen Produkten ein interessantes Angebot: Erstklassige Weine (rote, weiße oder rosé), kräftige und gepflegte Käse der Alpen sowie die reiche und schmackhafte Auswahl an Wurstwaren aus eigener Produktion wie Salami, Mortadella, Coppa, Rohschinken usw., Kastanien, Honig, Grappa und Nocino gehören ebenso zu den vielen Produkten aus diesem Tal.
Ein reiches Angebot an guten Restaurants, Wirtschaften und Grotti, die eine schmackhafte Küche anbieten, macht das Tal noch interessanter. Typische Mahlzeiten, die an die einheimischen Produkte und Traditionen gebunden sind, wie auch meisterhafte Kochkunst ist anzutreffen. Wer kennt sie nicht, die einzigartigen Grotti und rustikalen Lokale. Man findet sie etwas abseits der Straßen, meistens an stillen Orten unter Kastanienbäumen. Sie verfügen über eine eigenständige Küche und einen geräumigen Vorplatz mit Tischen und Bänken, meistens aus Granit. Hier isst und trinkt man in der erfrischenden Kühle unter den Schatten spendenden Bäumen Produkte und Gerichte der heimischen Küche: Wurstwaren aus eigener Produktion, die Gemüsesuppe Minestrone, verschiedene Hart- und Weichkäse; zum Dessert Brotkuchen. Den Wein, nämlich Merlot oder Nostrano, vermischt mit Gazzosa (eine Limonade), trinkt man hier aus dem Boccalino (typisches Trinkkrüglein).

Sport, Freizeit und Familienaktivitäten
Die Leventina hat Verschiedenes zu bieten: ihre Beschaulichkeit und ihre Einzigartigkeit, rasche Verbindungsmöglichkeiten sowie den Reichtum ihrer Landschaft und der Natur. Auf jeden Fall ist die Leventina ein Tal, in dem sich die Menschen wohl fühlen. Die zahlreichen riesigen Bergwälder, welche die Luft mit Sauerstoff anreichern, sorgen für eine ideale Umgebung, um Freizeit- und Sportaktivitäten zu entfalten. Im Sommer überwiegen Sonne, Wasser, Grün und Licht; im Winter bezaubern verschiedene Blau- und Weißtöne. Das Wanderwegenetz ist riesig und viele Naturparks laden zu unvergesslichen Spaziergängen ein. Nicht zuletzt bietet das Tal der Leventina unzählige Freizeitmöglichkeiten für die Familie: Gotthardmuseen, Zöllnerhaus Dazio Grande in Rodi-Fiesso, volkskundliches Museum in Giornico, das speziell die Geschichte, die Tradition und die Gewohnheiten der Vergangenheit zeigt, das Infocentro AlpTransit informiert über den Tunnelbau des längsten Eisenbahntunnels der Welt und die Gotthardschaukäserei in Airolo, wo man sogar den eigenen Käse herstellen darf.

Der Sankt Gotthard
Die Geschichte des Passes
Der Pass ist seit jeher eine wichtige Verbindung zwischen den europäischen Kulturregionen des Nordens und des Südens. Schon vor Tausenden von Jahren wurde diese Verbindung von Jägern und Sammlern benutzt. Die strategische Lage des Passes als zentraler Alpendurchgang machte es aus, dass sehr schnell ein wichtiger wirtschaftlicher, politischer und militärischer Aufschwung entstand. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts begann man mit dem Bau des Urnerloches. Der Durchgang mit Saumtieren, Kurieren auf Pferden, Händlern, Soldaten und Pilgern wurde beträchtlich einfacher. Ein reger Handel entwickelte sich und längs des Gotthardweges entstanden Zollhäuser, Herbergen und Rastplätze. Im Jahre 1830 wurde die Tremola gebaut und von diesem Moment an lösten Kutschen die Saumtiere ab. Der Handelsverkehr nahm wieder bedeutungsvoll zu, denn ein Pferdegespann konnte mehr als 3-mal so viel wie ein Saumesel transportieren. Die alte Tremolastraße mit den unzähligen Kurven wird während des Sommers für Autos, Fahrräder, Motorräder und alte Kutschen, die täglich zwischen Andermatt und Airolo fahren, geöffnet. Weitere Verbindungen wurden geschaffen: der Bau des ersten Eisenbahntunnels mit der Einweihung im Jahre 1882 und 1980 der Autobahntunnel. Die Wichtigkeit und die Magie des Passes Sankt Gotthard sind immer noch vorhanden. Wer über den Pass fährt, kann nicht einfach am alten Rastplatz vorbeifahren. Ein Halt lohnt sich, um dem renovierten Passrastplatz einen Besuch abzustatten, denn nun ist hier auch der Sitz des Nationalmuseums des Sankt Gotthards integriert. Auf dem Gotthardpass gibt es verschiedene Kultur- und Forschungsräume, Ateliers, Begegnungszentren und Museen. Es erfüllt also als historisches Zentrum in dieser besonderen Landschaft eine wesentliche literarische, kulturelle und künstlerische Rolle.

St.-Gotthard-Hospiz
Das St.-Gotthard-Hospiz liegt auf 2100 m ü. M. auf dem Gotthardpass. Zu den ältesten Kulturzeugnissen auf dem Gotthard gehört die präromanische – vermutlich karolingische – Kapelle, auf deren Grundmauern zwei weitere Gebäude errichtet wurden. Das letzte stammt aus dem Jahr 1687 und gab der Kapelle ihre heutige Form. Seit dem 13. Jahrhundert wurden die Voraussetzungen für den regelmäßigen Warentransport über den Gotthard geschaffen. Die erste schriftliche Quelle über das St.-Gotthard- Hospiz geht auf das Jahr 1237 zurück. Das Hospiz erhielt seine heutige Form im Jahr 1623. Ursprünglich bestand es aus vier Räumen auf zwei Stockwerken und wurde im Laufe der Zeit erweitert. Von 1683 bis 1841 kümmerten sich Kapuzinermönche um die Bewirtschaftung des Gebäudes und um die Beherbergung der Reisenden, daher der Name Kapuzinerhospiz. Über den Gotthard führt weiterhin ein intensiver Straßen- und Bahnverkehr, dessen Symbol das Hospiz geblieben ist. Die europäische Bedeutung des Bauwerks ist auf dem Gotthardpass allgegenwärtig. Es ist der Treffpunkt der Reisenden auf dem Weg nach Süden und nach Norden. Die imposante natürliche Landschaft und seine Geschichte haben den Gotthardpass zu einem bevorzugten Ort der Begegnung und des Austauschs gemacht. Als erste wichtige und unerwartete Auszeichnung wurde dem alten Hospiz das Europäische Kulturerbe-Siegel für seine außerordentliche Rolle in der Geschichte und der europäischen Kultur von historischen Stätten verliehen. Das alte Hospiz hat seinen ursprünglichen Glanz wiedererlangt und auf diese Weise einen dominierenden Platz auf dem Pass eingenommen. Es präsentiert sich dem Gast als Beherbergungsbetrieb und Treffpunkt. Auskünfte: www.passosangottardo.ch

Das Bedrettotal
Das Bedrettotal reicht vom Nufenenpass (2478 m ü. M.) ostwärts bis zur Stalvedro-Schlucht unterhalb Airolo. Die prachtvolle Landschaft lädt im Sommer wie auch im Winter mit einer beachtlichen Anzahl von Wanderwegen und Skipisten zu zahlreichen Freizeitvergnügen ein. Vom Nufenenpass aus in Richtung Osten bildet die charakteristische südliche Kette des Gotthardmassivs die linke Talseite mit den hohen Berggipfeln des Pizzo Pesciora, Pizzo Rotondo und Pizzo Lucendro. Während der schönen Jahreszeit kann man vom Bedrettotal über den Naretpass, durch das Pecciatal das Valle Sambuco erreichen. Wenn man über den Pass San Giacomo zum Toggiatal wandert, ist man dann auch schon in Italien. Während des Sommers ist es durch die Nufenenpassstraße mit dem Wallis verbunden. Im Winter bietet sich eine traumhafte Wintergegend an. Skiwanderer finden in diesem Tal ein interessantes Winterwandernetz und zahlreiche Schneeschuh-Trails, die das starke Gefühl in der unberührten Natur zwischen Gletschern und steilen Rinnen wecken (www.bedretto.ch).

Wanderwege
Ein dichtes Wanderwegenetz durchzieht die Leventina. In diesem Zusammenhang kann man die Wege „Sentiero Alto del Tremorgio” und „Strada degli Alpi” im Bedrettotal erwähnen. Der Ausgangspunkt beider Wege ist Pesciüm. Beide Wege verlaufen vorwiegend eben und erlauben dem Wanderer eine Sicht auf weite Alpenpanoramen. Sehr berühmt ist des Weiteren die „Strada Alta”, eine Wanderung, auf der in drei Tagesetappen das ganze Tal auf seiner linken Flanke von Airolo bis Biasca durchwandert wird.
Sehr interessant sind auch die Wanderwege, auf denen die zahlreichen Bergseen im Gebiet der Leventina erreicht werden können. Erwähnenswert sind sicher die Seen des Pioratals und der Tremorgio-See (auch mit der Luftseilbahn erreichbar) in der Nähe von Rodi-Fiesso. Zudem sind die Seen von Ravina und Prato erwähnenswert, die von Pesciüm aus erreicht werden können, der See des Corno Gries im Bedrettotal und die Seen von Orsino und Orsirora im Gotthard-Gebiet. Interessant sind auch die kleinen Seen von Chiera am Fuß des Pizzo Pettine. Dort gibt es interessante Rundwanderwege. Im Gotthard-Gebiet kann man z. B. vom Hospiz aus zu den kleinen Seen von Orsirora wandern und dann am Ufer des Lucendro-Sees entlang zum Ausgangspunkt zurückkehren. Eine andere Rundwanderung beginnt bei Chironico, führt zuerst nach Chiesso (Ces), Doro und Cala und wieder hinunter zum Ausgangspunkt.
Auf diesem Weg kann man verschiedene typische Maiensässe der Leventina bewundern. Besonders attraktiv sind die Wanderungen im Gebiet des Campolungo, im oberen Bedrettotal, in Richtung des Campo Tencia, der Wanderweg Nara und der Wanderweg Predèlp, nicht zu vergessen die zahlreichen Wege, die zu den verschiedenen Hütten führen. Ebenfalls erwähnenswert ist, dass man von der Leventina aus über das öffentliche Wanderwegenetz ins Bleniotal, ins Maggiatal, ins Verzascatal, ins Formazzatal (Italien), nach Graubünden, ins Wallis und in den Kanton Uri gelangen kann.

Die Monte Piottino-Schlucht
Der historische Weg
Einen halben Kilometer talwärts von Rodi, wo die steilen Felswände des Bosco D’Öss und des Monte Piottino sich einander nahezu berühren und so das Tal zu verschließen scheinen, beginnt die eindrückliche Reihe der nackten Flanken der Schlucht. Die Piottino-Schlucht trennt mit den beidseitigen 100 Meter und noch höheren senkrechten Felswänden die Obere Leventina von der Mittleren Leventina. Die Piottino-Schlucht ist zusammen mit der Schöllenen und der Via Mala einer der eindrucksvollsten Verkehrswege der Schweiz. Während Jahrhunderten blieb dieser Engpass ein Hindernis – der Saumverkehr über den Gotthard umging anfänglich diese Stelle auf der rechten Talseite. Um 1560 konnte der erste Weg durch die Schlucht eröffnet werden. Das mächtige Gebäude nahe am oberen Eingang zur Schlucht, Dazio Grande genannt, spielte von 1561 bis 1837 eine wichtige Rolle. Es war Zollstelle im Saumverkehr und zugleich eine bei den Reisenden und Kaufleuten weit herum bekannte Herberge. (www.promedialeventina.ch).

Das Piora-Gebiet
Ritom und Val Piora
In dieses kleine, herrliche Tal gelangt man ab Piotta mit der Ritom-Standseilbahn (eine der steilsten ihrer Art in der Welt) oder mit dem Auto bis zur Staumauer des Ritomsees. Das Pioratal ist ein Bergtal von etwa 8 km Länge und liegt auf einer Höhe zwischen 1800 und 2000 m ü. M. Gut zwanzig kleinere und größere Bergseen bereichern die Bergwelt. Die größten sind Ritom (Stausee), Tom und Cadagno. Auf den üppigen Alpweiden wachsen Pflanzen von einmaliger botanischer Art als Teil einer interessanten regionalen Flora und Fauna. Von Mitte Juni bis Anfang August gleicht das Tal einem riesigen Berggarten, der in unzähligen Farbtönen leuchtet und wohltuende Düfte verbreitet. Die Weiden, herrlich und weitläufig, bekannt unter dem Namen Alpe Piora, bedecken zum größten Teil das Tal. Das Pioratal ist auch Ausgangspunkt für zahlreiche eindrückliche Bergwanderungen (www.ritom.ch).

Wandervorschläge
Naturlehrpfad Lago Ritom
Der Naturlehrpfad vom Lago Ritom startet von der gleichnamigen Staumauer (linken Seite des Sees) und geht weiter durch den Pinet Wald, zwischen Arven und Lärchen. In 3 Laufstunden ist es möglich die Cadagnohütte zu erreichen und zum Ausgangspunkt (Ritom Staumauer) zurückzukehren, indem man auf der rechten Seite des Sees entlang geht. Diese Seite, die sonnige Seite, zeigt sich im Gegensatz zur anderen Seite vollkommen nackt. Zwischen den beiden Seiten gibt es einen Höhenunterschied von ca. 300 Metern. Es ist auch die schützende Wirkung des Frühlingsfrosts auf der schattigen Seite zu beachten. Der Rundweg ist ein ökologischer Weg, der es auch ermöglicht ein paar geschichtliche Fakten kennen zu lernen.
Orsino-Orsirora-Valletta (St. Gotthard Gebiet)
Umwanderung der Seen Orsino-Orsirora und Laghetti della Valletta (Dauer ca. 4,5 Std.). Folgt man auf dem Hospiz dem Wegweiser Richtung Lago di Lucendro, biegt man zuerst in die alte Passstraße und später in den Verbindungsweg ein, der zum Staudamm führt. Riesige von den Gletschern geformte Felsbrocken verleihen dieser Umgebung eine eindrucksvolle Pracht.
Auf guten Wegen überwindet man einen kleinen Pass und erreicht den Bergsee Orsino unter dem gleichnamigen Gipfel.
Vom nächsten Bergrücken aus führt der Weg hoch über dem unteren Lago di Orsirora entlang und man erreicht bald darauf den oberen dieser Seen. Gewinnt man einem felsigen Grat folgend weiter an Höhe, gelangt man zu einer kleinen Hochebene und wenig später zum Passo di Orsirora, der den westlichen Teil des Urseren Tals überragt. Wieder auf der Tessiner Seite kommt man wenig später an den Laghetti della Valletta vorbei, und nach einem letzten Bergrücken hat man endlich freie Sicht auf den Pizzo di Lucendro, einen der meistbestiegenen Gipfel der Region. Der Weg führt dann inmitten von Wiesen schnell ins Tal hinunter zum Lago di Lucendro und dann weiter zum Hospiz zurück.
Die Strada degli Alpi
Zwischen Airolo-Pesciüm und Ronco, auf einer fast konstanten Höhe von 1700 bis 1800 m ü. M., ist der Wanderweg “Strada degli Alpi” im Bedrettotal wegen seiner wilden Natur, der Farbenvielfalt und der Stille besonders eindrücklich. Die Wanderung dauert etwa 4 Stunden (5 von Airolo). Der Rückweg kann hingegen über den Talweg unternommen werden. Er beginnt südlich von Ronco und führt über Ossasco nach Airolo; ungefähre Wanderzeit 2 Std. 45 Min. Für den Rückweg bietet sich alternativ das Postauto an (www.airolo.ch).
Dazio Grande – Piottino-Schlucht
Der Dazio Grande ist ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen in einer einzigartigen Landschaft, die es zu entdecken gilt. In kurzer Zeit können Punkte erreicht werden, von wo die reichhaltige Flora und Fauna ungestört beobachtet werden kann. Faszinierend und aufschlussreich ist die Rundwanderung durch die Schlucht und zurück über den früheren Saumweg am rechten Talhang (Dazio Grande – Dazio Vecchio – Piottino-Schlucht – Dazio Grande, Wanderzeit: ca. 2 Stunden)

Die Strada Alta
Die Strada Alta steigt vorerst von 1141 m bei Airolo bis auf 1419 m bei Altanca, um schließlich vor Biasca von 950 m bei Conzanengo bis auf 300 m bei Pollegio abzusinken. Auf diesen rund 45 km Höhenwanderungen erlebt man einen großen Teil des Überganges von der Bergregion in die südlichen Gefilde des Tessins. Es ist auch einmalig, an der Südabdachung unserer Alpen so lange hoch über dem Talboden wandern zu können. In der oberen Leventina begegnen wir schmucken Hangsiedlungen, in denen noch die dunkelbraunen Leventina-Holzhäuser vorherrschen. Weithin leuchten die blendend weißen, vielfach abseits stehenden Kirchen in der Landschaft. Harzduftende Bergwälder leiten über in die Sonnenhänge der mittleren Leventina, wo bereits das Tessiner-Steinhaus häufig vertreten ist. Die Dörfer sind enger gebaut und vermitteln vermehrt den erwarteten südländischen Charakter, Föhren-, Birken- und Buschwälder haben den Bergwald abgelöst und der genussreiche Weg durchquert die obersten Kastanienhaine. Hoch über dem uralten Bergsturzgebiet der Biaschina ist man unmerklich in die untere Leventina übergetreten. Laubgehölze und offene Wiesenhänge mit typischen Bergdörfern wechseln sich ab und man nutzt die herrliche Höhenwanderung bis zu den vordersten Monti des Tales. Der Abstieg zur Talebene im duftenden Kastanien- und Akazienwald beschließt die unvergessliche Wanderung
Höhenweg nach Tremorgio
Der Weg verläuft von Pesciüm nach Fiesso. Er bietet eine geradezu ideale Gelegenheit, um mit dem Leben auf den Alpen Bekanntschaft zu schließen. Der Weg schlängelt sich durch anmutige Weiden mit der charakteristischen Vegetation der Alpen, mit Nadelbäumen bestandenen Lichtungen, dichtem Wald und romantischen kleinen Tälern im engen Kontakt mit der bäuerlichen Zivilisation. Ein Ausflugsziel, das von Familien bevorzugt wird.
Wanderweg Gottardo
Zum 125-Jahr-Jubiläum der Gotthard-bahn wurde am 28. Juni 2007 zwischen Erstfeld und Biasca der Gottardo-Wanderweg eröffnet. An gut 50 Originalschauplätzen – vor eindrücklichen Bauten, vor Naturschauspielen oder vor Meisterwerken der Technik – informieren großzügig gestaltete Tafeln über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Gotthard-Gebietes, über den Gottardo-Wanderweg, die Gotthard-Bahn sowie über Natur und Kultur in der Leventina und dem Reusstal.Neben den beeindruckenden Bauwerken der Technik führt der Wanderweg an weiteren Sehenswürdigkeiten vorbei wie z. B. der barocken Kirche in Wassen, typischen Urner Bauern-häusern, romanischen Kirchen, dem Museum Hans Josephson in Giornico sowie den InfoCentren der AlpTransit AG in Erstfeld oder Pollegio. Auskünfte: www.gottardo-sentiero.ch
Leventina Turismo
Via Stazione 22
CH-6780 Airolo
Tel. +41 (0)91 869 15 33
Fax +41 (0)91 869 26 42
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