Die barocke Benediktinerabtei
Der Ort Einsiedeln ist berühmt wegen seiner barocken Klosterkirche. Es ist der bedeutendste Barockbau der Schweiz und die Schwarze Madonna ist Ziel vieler Wallfahrten. Der heilige Meinrad soll im Jahre 835 an der Stelle, an der heute die Gnadenkapelle der Klosterkirche steht, eine kleine Kapelle und eine Klause errichtet haben. Aus dieser Einsiedelei entstand der Ortsname Einsiedeln. Meinrad wurde 861 von Dieben erschlagen. An der Stelle der Klause entstand im Jahre 934 die Benediktinerabtei. Das barocke Kloster wurde ab 1674 erbaut und 1735 fertiggestellt. Wunderbare Fresken und Stuckarbeiten beeindrucken, wobei das Deckenfresko das grösste der Schweiz ist. Im 14. Jahrhundert begann die Marienwallfahrt und brachte Tausende von Pilgern zum Kloster. Einsiedeln ist auch Etappenziel des berühmten Jakobsweges.
Die Kapelle.
Die ehemalige „Meinradskapelle“ veränderten die Mönche zur „Marienkapelle“ mit der Schwarzen Madonna. Diese Gnadenkapelle ist im klassizistischem Stil aus schwarzem Marmor errichtet worden und hebt sich so vom barocken Interieur der Kirche ab. Die Madonna war ursprünglich nicht schwarz, sie wurde durch Kerzenruss, Weihrauch und Öllämpchen allmählich dunkel. Bei einer Restauration überarbeitete man sie wieder fleischfarben und hell, aber die Bevölkerung war enttäuscht, und so wurde sie wieder mit schwarzer Farbe übermalt. Dem Gnadenbild verdankt Einsiedeln seinen internationalen Rang als Wallfahrtskirche.
Die Architektur der Kirche.
Bis zur Laterne der Kuppel erhebt sich der Raum auf 37 Meter. Den Architekten ist es gelungen, die einzelnen Übergänge so zu gestalten, dass die Kirche wie ein einziger Raum wirkt, sich aber aus jedem Blickwinkel anders darbietet und den Eindruck vieler Nebenräume und Nischen erweckt. Vom Hauptportal bis zum Hochaltarbild haben das Kirchenschiff und der Chor eine Länge von 99 Metern und mit dem oberen Chor ergibt sich so ein Gesamtraum von 113 Metern Länge.
Der Stuck.
Anmutige und lebendig wirkende Engelfiguren als Kinder und auch Erwachsene sind die verspielten Arbeiten berühmter Stuckateure, die sich, wie Aegid Quirin Asam z.B., an Bernini orientiert haben. Ernster wirken die Abbildungen von Bischöfen und Päpsten über und neben den Seitenaltären, die das Werk des berühmten Brüderpaares Carlo und Diego Carlone sind.
Die Fresken.
Das beeindruckendste sind wohl die Fresken, die mit eindringlicher Plastizität dem Betrachter das Leben Christi veranschaulichen. Hier schuf Cosmas Damian Asam ein faszinierendes Gesamtkunstwerk, das jeden berührt.
Die Chöre.
Der untere und der obere Chor stellen für die barocke Frömmigkeit einen himmlischen Festsaal mit üppigen Formen und Farben dar. Im unteren Chor hat der Mailänder Bildhauer Domenico Pozzi nach einem Entwurf der Torricelli- Brüder einen Altar aus kostbarem Marmor in eigenwilligen Pastelltönen geschaffen. Der obere Chor wartet mit prächtigem geschnitzten Chorgestühl auf, das Michael Hartmann 1675 im sogenannten Knorpelstil erschaffen hat.
Die Benediktiner.
„Ora et labora“ ist die berühmte Regel der Benediktiner. Sie zeigt, dass die Mönche sich selbst versorgen müssen und auch mit harter Arbeit für ihre Existenz verantwortlich sind.
Benediktinerabtei Einsiedeln
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