Herrsching

Die bayerische Versuchung zwischen München und den Alpen

Herrsching (547 m ü. M., ca. 10.400 Einwohner) mit seinen Ortsteilen Breitbrunn und Widdersberg liegt im wunderschönen Starnberger Landkreis, unweit der Landeshauptstadt München, die bequem mit der S-Bahn erreicht werden kann. In „Herrsching“ lässt es sich gut leben, wohnen und arbeiten. Das ehemalige Fischerdorf Herrsching am Ammersee ist eingebettet in das Fünf-Seen-Land, bekannt nach Starnberger-, Ammer-, Wörth-, Pilsen- und Weßlinger See.

Die Ammersee-Metropole
In Herrsching erwartet den Feriengast die längste durchgehend begehbare Uferpromenade an einem der schönsten Binnengewässer Deutschlands. Die malerische Voralpenlandschaft mit ihren ausgedehnten Wäldern macht Herrsching zu einem beliebten Ferien- und Naherholungsort. Zum bekannten Starnberger See sind es nur ca. 20 Kilometer. Nicht zu vergessen ist das Kloster Andechs, ein beliebtes Ausflugsziel, welches bequem zu Fuß oder auch mit dem Bus von Herrsching aus zu erreichen ist.

Das „Kurparkschlössl“ im Herrschinger Kurpark an der Uferpromenade ist eines der Wahrzeichen der Gemeinde. Der Kurpark bietet für Flora und Fauna eine Vielzahl von Lebensräumen am Bach- und Seeufer, auf den Wiesen und unter den alten Bäumen. Entlang der Uferpromenade sind zahlreiche Verweilmöglichkeiten zu finden: Picknickoasen, Spielplätze, Eiscafés, Biergärten, Minigolfplatz und vieles mehr. An der Uferpromenade kann man die schönsten Sonnenuntergänge genießen, ob im Biergarten, am Rosenpavillon oder einfach auf den Sitzstufen. Von der Dampferanlegestelle aus starten die Ausflugsfahrten mit dem Schiff nach Dießen, Inning oder Breitbrunn.

Kurzer Blick ins Geschichtsbuch
„Im ganzen Seengebiet“, so schrieb Karl Stieler vor gut 100 Jahren, „ist dieser Winkel vielleicht die vollendetste Idylle.“ Gemeint hatte er damit den Ort Herrsching am Ammersee, welcher in der Vergangenheit im Volksmund auch „Bauernsee“ genannt wurde. Herrsching, erstmalig in einer Schenkungsurkunde des Uradels der Huosier an das Kloster Schlehdorf 776 erwähnt, ist der bedeutendste Ausflugsort am Ostufer des Ammersees. In neuerer Zeit wurden bei der Erweiterung des Friedhofs die Grundmauern einer vermutlich aus dem 7. Jahrhundert stammenden Kapelle entdeckt. Lange Zeit vor Christi Geburt war die Moränenlandschaft von den Kelten, später auch von den Römern, besiedelt. Bis tief ins 19. Jahrhundert hinein lebte Herrsching vom Fischfang und von der Landwirtschaft. Wegen der vielen Fasttage im Mittelalter war Fisch ein Hauptnahrungsmittel und somit eine der wichtigsten Erwerbsquellen.

Archäologischer Park
Die Gemeinde ließ 1996 die Steinkirche auf den alten Fundamenten rekonstruieren. Im Innern wurde ein kleines Museum eingerichtet, wo Originale und Kopien der Ausgrabungen besichtigt werden können. Öffnungszeiten: von Mai bis September Sonntag von 11.00 bis 12.30 Uhr und nach Vereinbarung; Anmeldung Tourist-Information Herrsching, Tel. 08152 5227.

Veranstaltungen
Der Gewerbeverband Herrsching organisiert zahlreiche Veranstaltungen, z. B. den „Marktsonntag“, „Feuer und Flamme“, den „Herrschinger Winterzauber“ und die „Lange Einkaufsnacht“. Ganz besondere Besuchermagnete sind auch das jährlich stattfindende Herrschinger Schlossgartenfest am letzten Juli-Wochenende sowie der Herrschinger Christkindlmarkt.

Sehenswürdigkeiten

Kurparkschlösschen
Das Kurparkschlösschen, Wahrzeichen des Ortes, ließ der Maler Ludwig Scheuermann 1888 in einem großzügigen Areal direkt am See erbauen. Zusammen mit dem Park gibt es den zahlreichen Veranstaltungen einen ganz besonderen Rahmen. Spaziergänger, Radler, Sportler und Erholungssuchende finden hier ein einzigartiges Terrain. Im Kurparkschlösschen befindet sich das Trauzimmer, das auch für Empfänge und Ausstellungen genutzt wird, ebenso wie das Kaminzimmer und der Ausstellungsraum. Hochzeitspaare schätzen die zauberhafte Kulisse der Parkanlagen am See für ihr Fotoshooting.

Kirchen in Herrsching

St. Martins-Kirche
Die barocke St.-Martins-Kirche (urkundlich erwähnt 1065) ist ein Wahrzeichen von Herrsching, gelegen vor den Moränenhügeln. Sie gehörte zum Kloster Benediktbeuern. Der aus gotischer Zeit stammende Bau wurde im 18. Jahrhundert stark überarbeitet. Der Hochaltar und die beiden Seitenaltäre stammen ebenfalls aus dem 18. Jahrhundert. Die unter der Empore angebrachte Grabplatte aus Rotmarmor mit dem Wappen der Hundtsperger deutet auf den Herrschinger Ortsadel hin. Auf dem Friedhof rund um die Kirche befinden sich alte handgeschmiedete Grabkreuze.

St.-Nikolaus-Kirche
Die alte St.-Nikolaus-Kirche wird 1216 erstmals genannt. Nikolaus, der Patron der Fischer, Seefahrer und Reisenden, fand große Verehrung als Schutzherr am Ammersee. Erst seit 1922 ist Herrsching eine selbständige Pfarrei. Wertvolle Ausstattungsstücke zieren die alte Nikolauskirche. Der Hochaltar stammt aus der Luidl- Werkstatt. Da die alte Kirche durch die steigende Einwohnerzahl zu klein geworden war, wurde ein größeres Gotteshaus angebaut. Die neue St.- Nikolaus-Kirche wurde am 17. Juni 1990 feierlich eingeweiht. Hervorzuheben ist das Fresko um das Wandeck des Altarraums von Professor Georg Bernhard. Der dargestellte Regenbogen nach der Sintflut versinnbildlicht die Verbundenheit Gottes mit den Menschen. Der steinerne Kreuzweg wurde von dem Herrschinger Künstler Hans Kreuz geschaffen.

Ev. Erlöserkirche
Die Evangelisch-Lutherische Erlöserkirche mit freistehendem Glockenturm wurde 1955 von Professor Roderich Fick erbaut. Bernhard Bleeker entwarf Altar, Kanzel und Taufstein. Ein großer Gewinn für die Kirche ist das Altarkreuz, ebenfalls aus der Werkstatt von Bleeker.

Widdersberg

Oberhalb des Pilsensees, auf dem Rücken der Seitenmoräne, findet man ein wenig versteckt und abseits der großen Verbindungsstraßen das Dorf Widdersberg. An einem kleinen Weiher gelegen, zieht sich der Ort, inzwischen durch zahlreiche Neubauten gewachsen, durch den Wald bis an den See hinunter. In mühevoller Gemeinschaftsarbeit konnte in Widdersberg anstelle des alten Backhauses wieder eine neues „Backhäusl“ errichtet werden. Seitdem trifft sich der Freundeskreis „Backhäusl Widdersberg“ regelmäßig zum Brot backen.

Kirche St. Michael Widdersberg
Über ihre Gründung fehlen zuverlässige Angaben. Fest steht jedoch, dass es schon vor 1458 in Widdersberg einen Pfarrer gab. Das Kirchen- und Pfarrschutzrecht hatten die Andechser Grafen, „die Edlen von Widdersperg“, die zwei Widderhörner in ihrem Wappen führten. Im Jahre 1458 kam Widdersberg zum Kloster Andechs. 1521 begann Abt Johannes von Schrattenbach die Restaurierung der Kirche, die erst 70 Jahre später unter Abt David Aichler vollendet wurde. Aus dieser Zeit stammt auch die Mauer des Kirchenfriedhofs. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde St. Michael mit Wessobrunner Stuck barockisiert.

Breitbrunn

Der „Königsberg“ über Breitbrunn bietet einen grandiosen Blick über den gesamten See, bei Föhn auch bis zu den Alpen, und schenkt einen wahrlich königlichen Aufenthalt. Ein Pavillon auf dem Königsberg lädt dazu ein, die unbeschreibliche Aussicht zu genießen.

Hl.-Geist-Kirche
Am Sonntag, den 24. Oktober 1971, spendete der Vater der Kirche von Augsburg, Bischof Dr. Joseph Stimpfle, der neu erbauten Kirche „Zum Heiligen Geist“ in Breitbrunn am Ammersee die heilige Weihe.

St. Johannes der Täufer
Die alte katholische Kirche St. Johannes der Täufer liegt auf der Anhöhe über dem Dorf. Reizvoll sind die hölzerne Empore, die Darstellung der Taufe Christi und die zwölf Apostel.

Freizeit und Kultur

Rund 100 Vereine formen eine lebendige Kunst-, Kultur- und Sportszene. U. a. bietet auch das Kurparkschlösschen einen würdigen Rahmen für Vorträge, Konzerte, Lesungen und Kunstausstellungen. Verschiedene Aufführungen werden regelmäßig vom Ammerseer Bauerntheater auf die Bühne gebracht.

Lesen, Bilden und Entspannen können sich alle Leseratten in der Gemeindebücherei Herrsching und Breitbrunn (Tel. 08152 37485). In Herrsching und in Breitbrunn legen von Ende März bis Mitte Oktober die Schiffe der Bayerischen Seenschifffahrt an und laden zu unvergesslichen Ausflugsfahrten ein. Herrsching ist auch Namensgeber für den Raddampfer „Herrsching“, mit 54 m Länge und einer Kapazität von etwa 400 Passagieren ist es das größte Schiff am Ammersee.

Herrschinger Schlossgartenfest
Das beliebte Herrschinger Schlossgartenfest findet jedes Jahr am letzten Wochenende im Juli statt und erfreut sich bei den Besuchern aus Nah und Fern großer Beliebtheit. Standkonzert, Festumzug, Fischerstechen, Sautrogrennen, Rock und Pop im Kurpark tragen zu einem abwechslungsreichen Programm bei.

Promenadenmärkte
Alljährlich findet vor traumhafter Kulisse direkt an der Seepromenade der Nachtmarkt statt und verzaubert das Publikum. Am Abend sorgt ein großes Showprogramm mit Großfeuerwerk auf dem See, Samba- und Feuernacht, musikalischen Darbietungen auf der Bühne am See u. v. m. für abwechslungsreiche Unterhaltung. Zu Ostern, Pfingsten und im Herbst finden jährlich die beliebten Promenadenmärkte statt, bei denen Handwerker und Künstler ihre Waren anbieten.

Willkommenstag
Der Willkommenstag findet jedes Jahr im Mai in der Christian-Morgenstern- Volksschule statt. An mehr als 40 Ständen können sich alle interessierten Besucher über Herrschinger Vereine und Institutionen informieren.

Sport und Badespaß
Die idyllische Lage am See spielt selbstverständlich für Wassersportarten wie Segeln, Rudern, Schwimmen, Kitesurfen und Surfen eine tragende Rolle. Des Weiteren locken Handball und Volleyball mit zahlreichen Veranstaltungen ein sportbegeistertes Publikum an. Für Walking, Jogging, Minigolf und Tennis bietet Herrsching zudem viele Möglichkeiten. Da der See entlang der ganzen Bucht zugänglich ist, finden Wasserratten viele Bademöglichkeiten. Zum Strandbad „Seewinkel“ hat jedermann freien Zutritt. Es zählt zu den charmantesten Badeplätzen, die der See zu bieten hat.

Wandern
Ein bequemer Fußweg durch das Kiental führt hinauf auf den sog. „heiligen Berg“, zum Kloster Andechs, dem man unbedingt einen Besuch abstatten sollte. Zum versunkenen Dorf Ramsee führen naturbelassene Wald- und Feldwege, die mit schönen Aussichtspunkten auf Ammersee und Alpenkette gewürzt sind. Ein Gedenkstein weist darauf hin, dass 1864 das letzte Gebäude, die Dorfkirche, abgerissen wurde. Die abwechslungsreiche Strecke kann auch mit anderen Wegen verknüpft werden. Verschiedene Einkehrmöglichkeiten laden zu einer Unterbrechung ein.

Nordic Walking
Walkern und Wanderern stehen 280 km beschilderte Wege zur Verfügung, die auf ihren verschiedenen Routen Ammersee, Pilsensee und Starnberger See miteinander verbinden. Die Tourismusbüros verfügen über detaillierte Beschreibungen der Strecken.

Radfahren
Auf überwiegend ruhigen Wegen kann man mit dem Fahrrad den Ammersee umrunden. Man startet in Herrsching und weiter geht es über Dießen, Utting, Schondorf und Stegen nach Inning. Über Ellwang und Rausch gelangt man nach knapp 50 km wieder zurück zum Ausgangspunkt.

Tourist-Information

Bahnhofsplatz 3
D-82211 Herrsching
Tel. +49 (0)8152 5227
Fax +49 (0)8152 40519
herrsching@sta5.de
www.sta5.de

Gemeinde Herrsching

Bahnhofstraße 12
D-82211 Herrsching a. Ammersee
Tel. +49 (0)8152 3740
Fax +49 (0)8152 5218
info@herrsching.de
www.herrsching.de

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