Ein Kleinod unter Denkmalschutz
Könnten sie sprechen, würden sie uns ihre ganz eigenen Geschichten erzählen: vom herrlichen Adelsleben über niederträchtige Plünderungen bis hin zu zerstörerischen Bränden. All das haben die vielen historischen Gebäude in der Wangener Altstadt erlebt, ja überlebt.
Das Erkennen des hohen Wertes der alten Stadtanlage und die Zielsetzung, deren Erscheinungsbild zu bewahren, hat seit Beginn der 1970er Jahre und damit gerade noch rechtzeitig die Bausünden einer nivellierenden Einheitsarchitektur in der Kernstadt verhindert. Seit Mitte der 1970er Jahre laufen die Bemühungen für den Erhalt der denkmalgeschützten Altstadt. Als eine der schönsten unter den süddeutschen Altstädten ist Wangen aufgrund seines geschlossenen Gesamtcharakters, aber auch durch die zahllosen authentischen und sachverständig gepflegten Details zu einem liebenswerten Kleinod mit touristischer Anziehungskraft geworden.
„Stadt der schönen Brunnen“
Die ehemals freie Reichsstadt ist schön in die sanfte Hügellandschaft eingebettet. Türme und Tore, mittelalterliche Gassen mit Patrizier- und Handwerkerhäusern, weitläufige Plätze und stille Winkel machen die denkmalgeschützte Altstadt zu einem Gesamtkunstwerk. Die prachtvolle Herrenstraße mit dem imposanten Marientor zählt zu den schönsten Straßenzügen Süddeutschlands. Wangens Wohlstand rührte u.a. von der Leinenweberei her, später dann von der Milch- und Käseindustrie.
An vielen Ecken plätschert und sprudelt es, denn gleich 27 Brunnen zieren die Altstadt. Deshalb wird Wangen auch die „Stadt der schönen Brunnen“ genannt. Besonders sehenswert sind außerdem die romanisch-gotische Stadtkirche St. Martin, das Rathaus mit seiner barocken Fassade, das Kornhaus, die historische Badstube und die Museumslandschaft in der Eselmühle.