Zeugen vergangener Zeiten
Unmittelbar an der Stadtmauer befindet sich die im 15. Jahrhundert erbaute Eselmühle. Heute befindet sich in dem Bauwerk das Wangener Stadtmuseum, das Museum für „Mechanische Musikinstrumente“ und das Käsereimuseum. Über dem rekonstruierten Wehrgang der Stadtmauer gelangen die Museumsbesucher zudem in weitere Museen und durch den Pulverturm in das Badstuben-Museum, in dem eine einst verschüttete, in jüngerer Zeit freigelegte mittelalterliche Badstube zu bewundern ist.
Die Mühle kam 1554 in den Besitz des städtischen Spitals, dieses ließ wohl 1568 die Mühle neu erbauen. Ein Stein an der Giebelseite des Gebäudes überliefert dieses Datum. Nachdem sich kein Pächter mehr fand, wurde die Mühle 1824 verkauft und ging in den Besitz des Müllers Benedikt Halder über. Der Mühlenbetrieb wurde 1937 eingestellt. 1969 überließ die Besitzerin Maria Neff, deren Bronzeskulptur heute den Eingang zum Stadtmuseum ziert, die Mühle der Stadt Wangen.
In den Jahren 1969 – 1974 wurde die Mühle nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten renoviert und zur Aufnahme des Stadtmuseums eingerichtet, welches die Eselmühle heute noch beherbergt. Im Erdgeschoss finden sich Zeugnisse, Gerätschaften und Werkzeuge, die zum Betrieb der Mühle und zum Mühlengewerbe notwendig waren. Auch die Wohnstube, Küche und Keller des Müllers sind zu besichtigen. Das zum Betrieb der Mühle nötige Wasser wurde vom Hammerweiher, am Schießstattweiher entlang, hergeleitet. Bis heute wird so das oberschlächtige Wasserrad, das sich neben dem Eingang der Mühle befindet, angetrieben. Mitte 2012 bekam die Mühle ein neues Wasserrad.