Drei Jahre, nachdem Hermann Hesse im Sommer 1904 nach Gaienhofen übersiedelte, um hier mit seiner Frau Mia Hesse ein einfaches, naturverbundenes Leben auf dem Land zu führen, ließ er sich – das erste und einzige Mal in seinem Leben als Bauherr in Erscheinung tretend – in Gaienhofen ein stattliches Landhaus im Reformstil errichten, das die Familie Hesse schließlich bis September 1912 bewohnte. Nach wechselvollen Jahren mit drohendem Abriss konnten 2003 sowohl das Hesse-Haus als auch das umgebende Gelände dank des neuen, engagierten Privateigentümers vor dem Niedergang bewahrt werden: Nach aufwändiger denkmalgerechter Sanierung, die mit dem Denkmalpreis des Landes Baden–Württemberg 2005 ausgezeichnet wurde, präsentieren sich heute Haus und Garten wieder in ursprünglicher Schönheit und Authentizität.

Die idyllische Landhaus-Villa mit ihren ebenso idyllischen Gärten ist für Besucher nach jahrzehntelanger Schließung im Rahmen von Führungen – einmal monatlich regelmäßig, ansonsten individuelle Gruppen nach Voranmeldung – wieder zugänglich: Das Haus, der Garten – übrigens der einzige, den Hesse in seinem Leben von Grund auf selbst konzipierte und anlegte -, die Geschichte von Hesses erster Frau Mia und die Zeit der Lebensreform sind Themen der Führungen.

Knarrende Dielen, leuchtende Wandfarben, Hesses Bibliotheksräume, wogende Blumenbeete im wiederhergestellten Garten sowie persönliche Führung durch die Eigentümer machen diesen Ort zu einem besonderen Tipp für die Höri. Übrigens: Rund um den von Hesse dereinst selbst angelegten Garten werden – ebenfalls nur nach Voranmeldung – verschiedene Rahmenexkursionen wie Kräuterwanderungen oder Bauerngartenführungen angeboten.
Hermann-Hesse-Haus
Hermann-Hesse-Weg 2, D-78343 Gaienhofen,
Tel. +49 (0)7735 440 653
foerderverein@hermann-hesse-haus.de,
www.hermann-hesse-haus.de

