Brissago

Malerische Winkel, Gärten und Zigarren

Die Gemeinde Brissago hat ihren Bekanntheitsgrad vor allem durch einen außergewöhnlichen botanischen Garten auf einer Insel und darüber hinaus wegen der in einer Tabakfabrik mit Erfolgsgeschichte hergestellten weltberühmten Zigarren erreicht.
Brissago liegt nahe der Grenze zu Italien, in der Schwebe zwischen dem Ufer des Lago Maggiore und den steilen Berghängen. 1700 Pflanzenarten gedeihen auf der größten der einladenden Brissago-Inseln, die ein mildes Klima auszeichnet.
Am Nordufer des Lago Maggiore fasziniert Brissago Besucher als bezauberndes Städtchen, das mit Sehenswürdigkeiten nicht hinter dem Berg hält. Urlauber können sich hier vor allem auch an den kleinen Dingen erfreuen: einem Spaziergang durch enge Gassen, die hinunter an den See führen.
Zu entdecken sind in Brissago malerische Winkel, Gärten, in denen Zitronen, Orangen und Zedern wachsen – und unübersehbar – die Herrschaftshäuser, die Geschichten aus vergangenen Zeiten erzählen könnten und durch eine behutsame Sanierung „überleben“ durften.
Die moderne Gemeinde besteht aus mehreren Weilern. Das Rathaus – natürlich in der Ortsmitte – befindet sich auf einer Höhe von 197 Meter über dem Meeresspiegel und als der höchste Weiler hier liegt Bassuno in 1050 Metern Höhe. Aktuell hat die politische Gemeinde im Distrikt von Locarno knapp 1800 Einwohner. Die Einwohnerzahl blieb bisher immer unter der 2000er-Grenze.

Kurzer Blick ins Geschichtsbuch
Bereits 1289 wurde Brissago als Brixago in Dokumenten erwähnt. Im Jahr 1578 zum Beispiel hatte Brissago 1675 Einwohner. Die Gesamtzahl der Bürgerinnen und Bürger hat sich im Laufe der Jahrhunderte nicht sonderlich vergrößert. Brissago ist dadurch überschaubar und liebenswert geblieben.

Sehenswürdigkeiten
Aus dem 17. und 18. Jahrhundert sind mehrere schöne Patrizierhäuser erhalten: Nahe der Pfarrkirche steht am Seeufer die prächtige barocke Casa Branca, im 18. Jahrhundert als Stadtpalais der Kaufmannsfamilie Branca erbaut. Die Casa Borrani wiederum entstand aus einer Gruppe von Häusern des 17. Jahrhunderts unter Einbezug älterer Gebäudefragmente. Die Casa Bianchini ist ein vornehmer Herrensitz aus der Zeit um 1750.
Südlich, außerhalb des Ortskerns liegt die legendäre Zigarren- und Tabakfabrik. Blick zurück: In Brissago produziert seit dem 19. Jahrhundert eine Tabakfabrik, deren auffallend dünne Zigarren verdientermaßen in einer Reihe mit international geschätzten Qualitätsprodukten stehen. Von den Beschäftigten werden die „Brissago originale“ genannten Virginiazigarren hergestellt. Die Fabrik gehört seit 1999 zum Schweizer Tabakwarenkonzern Burger Söhne. Heute wird die historische Anlage auch als Kulturzentrum genutzt.
Wer nach Brissago kommt, schaut sich selbstverständlich die sehenswerten Kirchen an. Die katholische Pfarrkirche Santi Pietro e Paolo wurde im 16. Jahrhundert erbaut. Der Stil von „Peter und Paul“ entspricht der lombardischen Renaissance. Die Kirche Madonna di Ponte entstand ebenfalls zu dieser Zeit. Der Sakralbau ist eine über dem See thronende Renaissance-Kirche.
„Madonna di Ponte“ wurde auf dem Platz der alten mittelalterlichen Friedhofskirche erbaut. Die Kirche wurde von dem Brissagheser Architekten Giovanni Beretta entworfen und danach von dessen Sohn Pietro vollendet. Seit 1996 gibt es hier einen Gedenkstein für Ruggero und Berthe Leoncavallo. Der Komponist wurde zum Ehrenbürger in seiner Wahlheimat ernannt.
Das Oratorio im Ortsteil Porta, erbaut 1996 von Raffaele Cavadini, gilt als herausragendes Beispiel moderner Architektur im Tessin.
In Brissago gibt es auch einen Sacro Monte. Dieser „Heilige Berg“ war zu allen Zeiten ein beliebtes Ziel für Wallfahrten und Ausflüge. Der Ursprung des Sacro Monte ist auf das Jahr 1709 festgelegt, als der Baumeister Girolamo Tirinanzi aus Cadogno einen Weg über das Tal anlegt und auf dem Pfeiler des so genannten Monte Capriccio einen ersten Tabernakel zu Ehren der Madonna Addolorata aufstellt, der mit einer Lichtquelle zur ständigen Erinnerung aufgestockt wird.

Kunst und Kultur

Ruggero Leoncavallo
Ruggero Leoncavallo (1857–1919) war zwar ein neapolitanischer Opernkomponist, gilt aber als einer der berühmtesten „Söhne“ von Brissago. Der geniale Musiker baute 1903 hier ein Wohnhaus. Für seinen „Kulturstar“ richtete Brissago ein Museum mit Hinterlassenschaften Leoncavallos ein.
Mit dem Palazzo Branca-Baccalà, einem barocken Haus aus dem 17. Jahrhundert, wurde das dem berühmten Komponisten gebührende (Ausstellungs-)Gebäude gefunden. Der Garten des heutigen Museums lädt natürlich zu einem Spaziergang ein. Die Großzügigkeit des Platzes mit dem Brunnen vor dem Palast hinterlässt einen bleibenden Eindruck.
Tipp: Festspiele finden jährlich zu Ehren Leoncavallos in Brissago statt.
Museum Leoncavallo, Öffnungszeiten: März-Oktober, Mittwoch bis Samstag, 10 bis 12 und 16 bis 18 Uhr

Galleria Amici dell‘Arte
Die Kunstszene trifft sich in der Via Leoncavallo: Die Galleria Amici dell‘Arte zeigt hier Werke zeitgenössischer Künstler, Maler, Bildhauer oder komplette Sammlungen. Als Galerist will die Gruppe der „Freunde der Kunst“ Werke aus einheimischen Ateliers und Werkstätten vorstellen sowie das Kunsthandwerk fördern und deshalb der Öffentlichkeit zugänglich machen.
Öffnungszeiten der Galerie:
Dienstag bis Freitag 15 bis 17.30 Uhr Samstag 10 bis 11.30 Uhr oder nach Vereinbarung

Kunst unter freiem Himmel
Brissago bietet Kunst unter freiem Himmel. Auf einem Rundgang lernt man Skulpturen aus Stein und Metall kennen und erreicht den Brunnen „Dialoge“. Weiter geht es zu moderner Kunst – sicherlich unvergessliche Begegnungen vor dem Hintergrund der Promenade, der Zollfreitreppe, dem Kirchplatz und der Renaissancekirche sowie der Kapelle, die San Carlo Borromeo gewidmet ist.

Claudio Baccalà
Zur Legende zu Lebzeiten wurde Claudio Baccalà. Ohne jemals eine Kunstakademie besucht zu haben, ist sein Schaffen im eigenen Atelier – einem Rustiko neben seinem Berghaus – von bewundernswerter Intensität. Baccalà widmet sich kreativ dem wechselnden Schauspiel der Natur, während der See Brissago umspült.

Freizeit und Sport
Der Strand von Brissago wird von den Wellen des Lago Maggiore umspült und ist nahe der Tabakfabrik gelegen. Wo könnte man besser relaxen? Wer hier ankommt, nutzt den großen Parkplatz. Auf dem Areal fehlt nichts: Schwimmbad, Restaurant, Baby Club, Eisdiele oder vielleicht auch die Cocktail Bar muss man hier nicht lange suchen.
Entspannung im Liegestuhl unterm Sonnenschirm kann man stundenlang genießen. Darüber hinaus werden Schwimmkurse und sportliche Aktivitäten unter Profi-Anleitung angeboten.

Botanischer Garten
Der Garten – angelegt ab 1885 durch die Baronin Antoinette de Saint Léger – wurde durch den Folgebesitzer der Inseln, den Kaufhausmillionär Max Emden, ab 1927 ausgebaut und zeigt heute seine ganze subtropische Pracht. In seiner neoklassischen Villa sind heute ein Restaurant und die Verwaltung des botanischen Gartens des Kantons Tessin untergebracht. Die Brissago-Inseln genießen das mildeste Klima der Schweiz. Die mächtigen Eukalyptusbäume, die der Besucher bewundert, und die Sumpfzypressen im Norden der Insel wurden bereits um 1900 gepflanzt. Tipp: Prächtig sind die Rhododendren- und Azaleenwälder zu ihrer Blüte im Frühling.

Ausflüge
Ein Besuch der vorgelagerten Inseln von Brissago ist sozusagen ein Pflichtprogramm und per Schiff bequem möglich.
Saisonzeiten: von März bis Oktober 9 bis 18 Uhr, Infos + 41 (0)91 791 43 61, www.isolebrissago.ch
Zu jeder Jahreszeit gelangt man von Brissago Ascona oder Locarno in die Täler Centovalli und Vallemaggia, ins Val Verzasca mit all ihren Seitentälern, in den Gambarogno, zum Monte Tamaro und von dort zum Monte Lema, ins Bellinzonese und natürlich auch ins nahe Italien, in den Piemont und in die Lombardei.

Baden
Der Lido von Brissago lädt zu einem entspannten Badeurlaub am Lago Maggiore ein. Aktive Leute nutzen die guten Wandermöglichkeiten und brechen zur Besteigung des 2188 Meter hohen Hausbergs Gridone auf.

Anreise
Nach Brissago führt die Nationalstraße 13 via Locarno und Ascona. Von Süden kommt man mit dem Auto über Italien via Verbania, Cannero, Cannobio hierher.
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist Brissago von Locarno gut zu erreichen. Ab Brissago können die Gäste in den Saisonzeiten dank der Linie 8 der FART die einzelnen Gemeindeteile an den Hängen sowie Ronco bequem erreichen.

Ausgehen
An der Uferstraße fällt die Entscheidung schwer, welches Restaurant oder Café man am besten besuchen soll. Immer einen Besuch wert sind die nahe gelegenen kleinen Grotti und Trattorien, weil sie in ihrem besonderen Ambiente ursprüngliche regionale Küche auf einem hohen Niveau bieten. Probieren sollte man in und rund um Brissago die Tessiner Kuchen- und Gebäckspezialitäten.

Übernachten
Die meisten Gäste in Brissago haben eine Ferienwohnung angemietet. Übernachtungen sind in den gastfreundlichen einfachen, aber sauberen Albergos möglich, wo man mit etwas Glück auch ganz spontan noch ein Bett finden kann. Darüber hinaus bieten Hotels am Ort gehobenen Komfort.

Tourismusbüro
Um ihre Gastfreundlichkeit noch zu unterstreichen, hat die Gemeinde von Brissago eine Abteilung mit dem Schwerpunkt Bewertung und Promotion des Tourismus gegründet. Den unterschiedlichen geografischen Aspekten der Gegend – von den Ufern des Sees bis zu den wunderschönen Wiesen und Wäldern rund um den Ghiridone – wird bei neuen Projekten inzwischen ganz gezielt Rechnung getragen. Ansprechpartner ist der freundliche Service im Tourismusbüro.

Ente Turistico Lago Maggiore
Via Leoncavallo 25
CH-6614 Brissago
Tel. +41 (0)91 791 00 91
Fax +41 (0)91 785 19 41
info@ascona-locarno.com
www.ascona-locarno.com

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