Berg

Die königliche Gemeinde

Hoch über dem Starnberger See liegt die Gemeinde Berg. Bekannt wurde der Ort am 13. Juni 1886, als man die sterblichen Überreste von König Ludwig II. und seinem Arzt aus dem See geborgen hatte. Heute erinnert ein Kreuz im See an die mutmaßliche Unglücksstelle. 10 Jahre später errichtete man am Ufer eine Votivkapelle. Das bekannte Bauern- und Fischerdorf wurde 1975 durch die Zusammenlegung der ehemals selbstständigen Gemeinden Bachhausen, Berg und Höhenrain zur Gemeinde Berg.

Heute bietet der aufstrebende Fremdenverkehrsort 8.200 Einwohnern einen Ort, um gut zu leben. Die Gemeinde besteht aus 14 Ortsteilen: Aufhausen, Aufkirchen, Allmannshausen, Assenhausen, Bachhausen, Berg, Farchach, Harkirchen, Höhenrain, Kempfenhausen, Leoni, Martinsholzen, Mörlbach und Sibichhausen. Neben den königlichen Sehenswürdigkeiten gibt es zahlreiche Stätten, die der Gast gesehen haben sollte.

Kurzer Blick ins Geschichtsbuch
Auf eine germanische Ansiedlung deuten prähistorische Funde hin, wobei der Ort 822 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Im 15. Jh. zog es bereits Münchener Patrizierfamilien an den Starnberger See, die zur Bildung der Berger Hofmark führte. Im 17. Jh. erwarb Kurfürst Ferdinand Maria ein Grundstück am See und damit begann der Einfluss der Wittelsbacher auf die Gemeinde. Das Schloss Berg ist noch heute im Besitz der Familie. In der ehemaligen Sommerresidenz von König Ludwig II. waren u.a. die russische und österreichische Kaiserin oft zu Gast.

Sehenswürdigkeiten

Die Kirchen im Gemeindegebiet
Auf das Jahr 1500 geht die Fertigstellung der alles überragenden Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt in Aufkirchen zurück. Dieser spätgotische Bau hat sich in seinem Aussehen während der vergangenen Jahrhunderte kaum verändert. Der bekannte Wallfahrtsort, den Pilger im 16. Jh. zahlreich besuchten, um die Mutter Gottes zu verehren, gehörte bis zur Säkularisation 1803 dem Augustinerorden. 1896 zog der Orden der Unbeschuhten Karmeliterinnen ein, die bis heute in Aufkirchen ansässig sind.

Wunderschöne Stuckarbeiten sind in der St. Valentinskirche in Allmannshausen zu finden. Das 1651 errichtete Gotteshaus ist ein Saalbau mit Korbbogengewölbe. Geschmückt ist die Kirche mit einer Reihe von Votivtafeln aus dem 17. bis 19. Jh. Über Jahrhunderte diente die Kirche am Valentinstag den Flößern aus Wolfratshausen als Wallfahrtsort.

Im Jahr 1315 wurde die Kirche, die den Schutzheiligen St. Martin und St. Nikolaus geweiht ist, in Farchach erstmals erwähnt. Die heutige Form erhielt sie im 18. Jh. In der im Zopfstil errichteten Kirche schützt ein kräftiges Eisengitter vor ungebetenen Gästen, Besucher haben aber die Möglichkeit, sich mit einem Blick durch die Guckfenster in der Eingangstüre von der wertvollen Ausstattung des Gotteshauses zu überzeugen.

Neben diesen Kirchen sind die Herz- Jesu-Kirche in Höhenrain, die Stephanskirche in Mörlbach mit ihrem berühmten Schnitzaltar sowie die Johanneskirche in Berg, die zu den ältesten Sakralbauten im Fünfseenland gehört, sehenswerte Gotteshäuser, zu denen sich ein Abstecher lohnt.

Schloss Berg
Im Jahr 1676 vom Kurfürsten Ferdinand Maria erbaut, wurde das Schloss in seiner wechselvollen Geschichte von König Ludwig II. als Sommerresidenz genutzt. Nach seiner Entmündigung im Jahr 1886 wurde er nach Schloss Berg gebracht. Von einem Spaziergang mit seinem Arzt, Professor von Gudden, kehrten beide nicht mehr zurück.

Votivkapelle
Dort, wo am 13. Juni 1886 die Leiche von König Ludwig II. aus dem Starnberger See geborgen wurde, ließ Prinzregent Luitpold am 10. Todestag des Königs eine Kapelle errichten. Diese ist im neuromanischen Stil erbaut. Jedes Jahr treffen sich „Königstreue“ und „Monarchiefreunde“ am Todestag zu einem Gedenkgottesdienst in dieser Kapelle.

Christian-Jutz-Volkssternwarte
Abseits von störenden Lichtquellen wurde 1992 auf einer Anhöhe in der Gemeinde Berg eine Volkssternwarte eingerichtet. Eine 3-m-Kuppel mit einem 14-Zoll Spiegelteleskop sowie Rolldachhütten, die einen Refraktor und Teleskope beherbergen, bieten den Astronomiefreunden ungetrübte Einblicke ins Universum. Die Sternwarte liegt bei der Lindenallee in Berg. Öffentliche Beobachtungsabende sind bei klarem Himmel jeweils Dienstag und Freitag.

Bismarckturm in Leoni
In Leoni findet sich ein außergewöhnliches Bauwerk: Ein Ehrendenkmal in Bayern für den preußischen Politiker Bismarck. Durch die Verhandlungstaktik des Politikers schloss sich Bayern als letzter süddeutscher Staat dem Deutschen Reich an. Aus Dankbarkeit errichtete die „Gesellschaft zur Ehrung seiner Durchlaucht des Fürsten von Bismarck“ im Jahr 1896 das Denkmal.

Kulturspaziergang Berg
Tafeln mit lesenswerten Texten und Bildern entdeckt der aufmerksame Besucher im Gemeindegebiet. Informationen zu zahlreichen kulturellen Höhepunkten findet man hier und kann 500 Jahre Kulturgeschichte unterhaltsam miterleben.

Freizeit- und Sport

Ob Wassersport, Reiten, Wandern oder Radeln – die sanften Hügel, der Starnberger See, Wälder und Weiden laden ein, um entspannte Stunden in der Natur zu verbringen. Eine Wanderung vom Dampfersteg in Leoni führt direkt am Starnberger See entlang zum Bismarckturm und parallel dazu über Assenhausen zurück. Die etwa 5,5 km lange Strecke legt man in etwa einer Stunde zurück und genießt dabei wunderschöne Ausblicke auf den See.

Wer den Starnberger See einmal ganz unverfälscht erleben möchte, sollte sich auf das Fahrrad schwingen und den gut ausgeschilderten Wegen folgen. Dies sind 49 km, die sich vom Naturerlebnis her lohnen. Kleiner Tipp: Da der Radwanderer an allen Anlegestellen der Starnberger Seenschifffahrt vorbei kommt, kann er die Tour abkürzen und mit dem Schiff nach Berg zurückkehren. Der Dampfersteg in Berg bietet sich auch für eine Schiffsrundfahrt an.

Den Starnberger See von der Seeseite her kennenlernen ist durch zahlreiche Bootsvermietungen möglich. Der Bootsverleih in Berg verfügt über Elektro-, Ruder- und Tretboote sowie Kajaks. Für ein erfrischendes Bad an heißen Sommertagen empfiehlt sich der Besuch des Badeplatzes in Unterallmannshausen.

Gemeinde Berg

Verwaltung, Ratsgasse 1
D-82335 Berg
Tel. +49 (0)8151 50 80
Fax +49 (0)8151 508 88
info@gemeinde-berg.de
www.gemeinde-berg.de

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