Das Land um den Auerberg
Mit 1.055 Metern über dem Meer ist er die höchste Erhebung in der vom Lech durchzogenen Voralpenlandschaft. Berühmt ist die Aussicht vom Gipfel des Schwäbischen Rigi, wie sein Beiname (nach dem Schweizer Vorbild) lautet. Schon im 19. Jahrhundert kamen die königlichen Hoheiten aus Hohenschwangau in ihren Kutschen angereist, um das Alpenpanorama zu genießen: Hier weitet sich der Blick und schweift über die vom Eiszeitgletscher gerundeten Hügel und Seen, über Felder und Wälder zu dem festen Massiv der Alpen: Von der Benediktenwand über die Zugspitze bis zum Grünten im Oberallgäu präsentieren sie sich in den wechselnden Stimmungen des Lichts.
Auerbergland – die reiche Kulturlandschaft um den Auerberg
Im Gipfelbereich des Auerbergs lag die älteste römische Siedlung in Bayern, – „einer Akropolis gleich“ wie Strabo, der griechisch-römische Geograph um 15 n. Chr. befand. Die weiträumige Wallanlage rings um die Siedlung ist noch gut erkennbar. Zu Füßen des Auerbergs entlang des Lechs verlief die Via Claudia Augusta. Sie verband das Kernland des Imperium Romanum mit der Donau und beförderte Soldaten und Waren. An die Kaiserstraße, die über 30 km durchs Auerbergland zog, erinnern Kopien von Meilensteinen am Straßenrand. Die Kirche St. Georg auf dem Gipfel des Auerbergs ist romanischen Ursprungs, wie ihr Turm bezeugt. Sie wurde in der Gotik und im Barock umgebaut und erweitert. Seitdem war sie eine weithin beliebte Wallfahrtskirche. Jedes Jahr, am letzten Sonntag des April, ist sie Ort einer Pferdewallfahrt, des Georgiritts, zu dem viele prächtig geschmückte Pferde und Tausende von Zuschauern kommen.
Weltkulturerbe Wieskirche
Berühmter, ja weltberühmt, ist die Wallfahrtskirche „zum gegeißelten Heiland auf der Wies“ von Dominikus Zimmermann im Osten des Auerberglands. Als einer der Höhepunkte der Barockarchitektur wurde sie ins Weltkulturerbe aufgenommen. Die ausgereifte Raum- und Lichtästhetik der Wieskirche zieht täglich ein internationales Publikum an.
Sakrale Kunst im Auerbergland
Am anderen Ende des Auerberglands, im Nordwesten, finden wir in klarer Form die stattliche romanische Basilika von Altenstadt, den einzigen gut erhaltenen romanischen Kirchenbau in Oberbayern. Aber auch das Welfenmünster in Steingaden, die Barockkapelle des berühmten Baumeisters Johann Jacob Herkomer in Sameister (der hier geboren ist), die großräumige und lichte Dorfkirche St. Nikolaus in Bernbeuren, die Wallfahrtskirche St. Anna in Burggen und die Martinskirche in Sachsenried, die „kleine Wies“, gelten als Schmuckstück ein dieser Kulturlandschaft. Die lange kunstfertige Tradition des Kirchenbaus und das künstlerische Schaffen in dieser Region haben unter vielen anderen die berühmten Bildhauer Roman Boos (der in der Münchner Residenz tätig war), den Lautenbauer Caspar Tieffenbrugger (der am französischen Königshof reüssierte) –beide aus Roßhaupten – und den Geigenbauer Hermann Joseph Stoß vom Auerberg hervorgebracht.
Auerbergland – der Zusammenschluss von 14 Gemeinden rund um den Auerberg
Diese haben kulturell, ökologisch, touristisch und wirtschaftlich zu gemeinsamer Stärke gefunden. Ihre vorbildliche Kooperation wurde 2003 mit dem Europäischen Dorferneuerungspreis (1. Platz) ausgezeichnet; auch die Austragung der 7. Tage der Bayerischen Dorfkultur wurde ins Auerbergland vergeben. Ein außergewöhnliches Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist der Museumsverbund Auerbergland mit mittlerweile zehn Museen. Mit ihren unterschiedlichen Schwerpunkten bieten sie dem Besucher ein abwechslungsreiches Programm.
Auerbergland e.V.
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