Appenzeller Volkskunde-Museum

Lebendiges Brauchtum

Das Appenzeller Volkskunde-Museum im malerischen Hügelland widmet sich in erster Linie der heimischen Sennen-Kultur sowie der Textil-Heimindustrie, die untrennbar mit der Region verbunden ist. Es präsentiert auf beeindruckende Weise gelebte Tradition und lebendiges Brauchtum. Der Besucher erhält Einblicke in die bäuerliche Lebensart des Appenzellerlandes, nicht etwa museal verstaubt, sondern anschaulich und greifbar, dargeboten in moderner Museumspädagogik, leicht verständlich und sprechend im wahrsten Sinne des Wortes. In den Räumlichkeiten kann u. a. unter fachkundiger Anleitung der Naturjodel, das Talerschwingen oder das Selber-Käsen erlernt werden, was noch heute alles im Appenzellerland gepflegt wird. Ein echtes einmaliges Erlebnis!

Alpkäserei
Im Eingangsgeschoss wird die sennische Kultur in ihrer handwerklichen und kunsthandwerklichen Vielfalt dokumentiert, veranschaulicht mit Gerätschaft und Gefäßen, die bei der Alpkäserei zum Einsatz kommen. Im Zentrum steht eine urchige über 400-jährige Alphütte. Was liegt näher als hier wie anno dazumal Käse herzustellen? Schauen Sie dem Käser live über die Schultern. Dem regionaltypischen Schmuck für Tier und Mensch ist eine reichhaltige Ausstellung gewidmet. Dem Betrachter wird bewusst, welch hoch entwickeltes Können dazu gehört, um aus einem Stück Leder ein schmückendes Halsband, einen wertvollen Schellenriemen werden zu lassen. Auch Tracht und Trachtenschmuck werden im Museum ins rechte Licht gerückt.

Bauernmalerei
Die Bauernmalerei findet im hellen Obergeschoss eine passende Ausstellungsfläche. Die fantastische Sammlung wahrer Meisterwerke gibt einen umfassenden Überblick über die traditionelle Malerei seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Ein herausragendes Beispiel dieser Kunst sind die sog. „Gaiser Wände“, im Renaissancestil bemalte Holzbohlenwände, die, datiert auf das Jahr 1598, aus einer bäuerlichen Stube in Gais AR stammen. Des Weiteren werden auch geschnitzte Alpaufzüge verschiedener Schnitzer gezeigt.

Textilabteilung
Die Region St. Gallen sowie Appenzell Außerrhoden war Jahrhunderte lang geprägt von hoch entwickelter Stickkunst und Textilindustrie. Das Museum gibt Einblick in diesen Erwerbszweig, der neben dem landwirtschaftlichen Erwerb die große Mehrheit der Bevölkerung ernähren musste. Der Plattstichwebstuhl, eine appenzellische Spezialität, ermöglichte es, gleichzeitig (parallel) zu weben und zu sticken. Von April bis November kann der Museumsbesucher jeden Nachmittag einer Vorführung beiwohnen, im Winter jeden Sonntag. Die ausgestellte Handstickmaschine stammt aus dem Jahre 1905 und ist voll funktionsfähig. Auch hier kann man zu festgelegten Zeiten einer Stickerin über die Schulter schauen. Bei fachkundigen Führungen durchs Haus erlebt der Besucher eine spannende Zeitreise.

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag/ Feiertage: 10.00 – 17.00 Uhr, (Montag geschlossen). Sommersaison (1. April bis 31. Oktober) Vorführungen von Sticken oder Weben: jeden Nachmittag, Käsen in der Alphütte: Mittwoch- u. Samstagnachmittag, Wintersaison (1. November bis 31. März), Vorführungen von Sticken oder Weben: Samstag- u. Sonntagnachmittag, Käsen in der Alphütte: Samstagnachmittag; Hinweis: Das ganze Museum (3-stöckig) ist rollstuhlgängig.

Wechselnde Sonderausstellungen
Das Appenzeller Volkskunde-Museum ist nur 10 Autominuten von St. Gallen entfernt, ein Besuch lässt sich vortrefflich mit einem Ausflug zu dieser sehenswerten Stadt verbinden. Es lohnt sich!

Appenzeller Volkskunde-Museum

Stein Dorf, CH-9063 Stein AR
Tel. +41 (0)71 368 50 56
Fax +41 (0) 71 368 50 55
www.appenzeller-museum.ch
info@appenzeller-museum.ch

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