Achenkirch

Achenkirch Liebliche Gemeinde zwischen Achenpass und -see

Weit erstreckt sich das Gemeindegebiet vom nördlich gelegenen Achenpass bis hin zum gleichnamigen See. Das Achental ist eine Senke zwischen Karwendel- und Rofangebirge und war schon immer eine bequeme Verbindung zwischen dem nördlichen Alpenvorland und dem Inntal gewesen. Nach dem langgezogenen Ortsteil Achenwald entdeckt der Reisende den eigentlichen Ort Achenkirch, der sich bis direkt zum Achensee erstreckt.

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Die Gemeinde gehört zum Tiroler Bezirk Schwaz und auf etwa 930 m ü.M. leben ca. 2.150 Einwohner.

Kurzer Blick ins Geschichtsbuch

Eine erste urkundliche Erwähnung geht auf eine Urkunde aus dem Jahr 1112 zurück, in der die Herren von Schlitters das Gebiet um den Achensee mit einer Kirche der Abtei St. Georgenberg-Fiecht bei Schwaz als Schenkung überliessen. Der Name Achental taucht erstmalig in einem Fischereibuch auf, in dem Kaiser Maximlian I. den Begriff verwendete. Seit 1848 gehört die Gemeinde zum Landgericht Schwaz.

Im 15. Jh. hatte der Achensee eine besondere Bedeutung für den kaiserlichen Hof. Der Wildreichtum um den See und der Fischreichtum im See lockten die Feudalherren zu Jagd und Fischfang und Belustigungen auf dem See. Rennschiffe nach italienischem Vorbild wurden an den Achensee gebracht und Erzherzog Ferdinand II. liess sogar eine venezianische Galeere bauen.

Die Bevölkerung rund um den Achensee lebte in dieser Zeit von der Landwirtschaft, vom Holzhandel und dem Transportwesen, war doch die Straße über den Achenpass ein wichtiger Handelsweg nach Bayern. Im 19. Jh. verlor der Warentransfer an Bedeutung, jedoch wurde zu dieser Zeit der Tourismus als neues wirtschaftliches Standbein entdeckt. So nahm 1887 das erste Dampfschiff „Franz Joseph“ auf dem Achensee seinen Dienst auf und 1889 wurde mit der Eröffnung der Achenseebahn der Weg für den Fremdenverkehr geebnet.

Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche zum Hl. Johannes dem Täufer
Eine Pfarrei in Achenkirch wird bereit im Jahr 1120 erwähnt, doch die ständige Präsenz eines Pfarrers geht auf das Jahr 1494 zurück. Im Jahr 1520 wurde die Pfarrkirche zum Hl. Johannes des Täufers errichtet. Aus diesem gotischen Bau sind noch heute zwei Portale in der heutigen Pfarrkirche zu sehen. Diese wurde im Jahr 1750 von Jakob Singer, einem österreichisch-schweizerischen

Baumeister, erbaut. Besonders sehenswert sind das Altarbild, das den Namenspatron zeigt sowie die Beichtstühle und die 12 Apostelbilder im Chor. Außerdem sind einige Statuen interessant, so u.a. die des Hl. Johannes Nepomuk im Kirchenschiff sowie am Hochaltar die Heiligen Georg, Vinzenz und Florian sowie Kaiser Heinrich II., die aus dem Jahr 1891 stammen.

In der Weihnachtszeit entdeckt der Besucher die „Bretter-Krippe“ von Andreas Crepaz aus dem Jahr 1928 und während der Fastenzeit die „Fastenkrippe“. In der Karwoche ist das „Heilige Grab“ von Franz Diechtl aus dem Jahr 1838 zu bewundern.

Annakirchl
Auf einem kleinen Hügel, gleich gegenüber der Pfarrkirche, entdeckt der Reisende eine kleine Kirche – das Annakirchlein. Im 17.Jh. von Christoph Unterberger, dem Hofbesitzer des einstmals größten Urhofes im Achental, erbaut, ist sie der Hl. Anna und dem Christophorus geweiht. Das Kirchlein ist ein beliebtes Ausflugsziel und zeigt Altarbilder aus der Mitte des 18. Jh. und die in bäuerlicher Art geschnitzten Figuren der 12 Apostel. Heute ist die heimelige Atmosphäre de Annakircherls für Hochzeiten sehr begehrt.

Kapellen
Auf dem Weg durch die Gemeinde Achenkirch begegnet man überall kleinen Kapellen. Meist gehörten sie zu den Urhöfen im Tal und wurden von den Eigentümern oder Gastwirten erbaut. Die gut erhaltenen Kapellen stammen aus dem 18. bis 20. Jh. und sind mit ihrer teilweise recht hochwertigen Ausstattung einen kleinen Abstecher Wert.

Scholastika
Am Nordufer des Achensees, dort wo einst ein Saumpfad am See entlang führte, entstand im Jahr 1495 ein Zollhaus. Der Salzhandel, der von den Salinen in Hall in Tirol nach München betrieben wurde liess im südlichsten Ortsteil Achenkirchs ein Zollhaus entstehen, aus dem später ein Gasthaus und im Jahr 1880 ein Grand Hotel im neogotischen Stil mit Erkern und Türmchen entstand. Nach einem Großbrand 1913 wird heute ein restaurierter Teil für Reisegruppen und Veranstaltungen bewirtschaftet.

Scholastika verfügt über eine Schiffsanlegestelle, die von der Achensee-Schifffahrt angesteuert wird und eine malerische Seepromenade.

Kultur

Heimatmuseum im alten Sixenhof
Einen eindrucksvollen Blick in die Vergangenheit ermöglicht der Besuch im Heimatmuseum in Achenkirch. In einem traditionellen Einhof entdeckt der Besucher viel Wissenswertes über die Lebensweise und das Handwerk im Achental, dessen Bewohner vorwiegend in der Landwirtschaft tätig waren.

Verteilt auf drei Etagen dokumentiert das Museum mit unzähligen Exponaten aus Handwerk, Jagd und Fischerei sowie dem Feuerwehrwesen, der Achenseeschifffahrt und der Holzwirtschaft das Leben der Menschen.

Das Heimatmuseum ist vom 1. Mai bis 31. Oktober jeweils von 13 bis 17 Uhr geöffnet.

Tipp: Ein weihnachtlicher Ausflug nach Achenkirch findet mit dem Besuch der Bergweihnacht im alten Sixenhof einen stimmungsvollen Höhepunkt. Lebensgroße Figuren und lebende Tiere machen diese weihnachtliche Schau im jahrhundertealten Stall des Sixenhofes zur lebendigen Geschichtsstunde. Hier wird dem Besucher die alpenländische Version von der Geburt Christi erzählt.

In der alten Rauchküche des Sixenhofes genießt man dann ein süßes, dunkles Brot mit eingebackenem Dörrobst und erlebt so die Heimatverbundenheit kulinarisch.

Über die Öffnungszeiten in der Weihnachtszeit informiert die Webseite des Heimatmuseums: www.sixenhof.at

Berühmte Persönlichkeiten der Gemeinde

Anton Dominik Aschbacher (1782-1814), von dem man ein Denkmal inmitten Achenkirchs findet, stammt aus einer Zolleinnehmerdynastie und genoss eine fundierte Schul- und Universitätsausbildung. Bereits im Alter von knapp 20 Jahren war er Verteidigungskommandant des gesamten Achentals. Im Jahr 1809 kommandierte er in der 3. Bergiselschlacht das Zentrum der Tiroler. 1812 trat er in die österreichische Armee ein und rückte 1814 in Frankreich ein. In seiner Funktion als Spitalinspektor und Lazarettkomissär im französischen Langres erlag er im selben Jahr einer Vergiftung.

Alois Wörndle (1874-1965), als Sohn eines Forstarbeiters im Achental geboren, wurde nach Schule und Gymnasium Finanzbeamter, der sich aber früh den Käfern seiner Heimat widmete. Mit einem hervorragenden Ruf als Entomologe und der Veröffentlichung seiner Schriften „Käfer von Nordtirol“ war er weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt und wurde 1952 Ehrenmitglied der Universität Innsbruck.

Sport und Freizeit im Sommer

Rund um den Achensee und sein gleichnamiges Tal mit den Bergen rings umher, finden sich für jede Sportart und alle Freizeitaktivitäten rund um das Jahr vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten.

Die Wälder im Achental bieten Wanderern und Fahrradfahrern beste Bedingungen auf ausgeschilderten Wegen. Mountainbikefahrer und Kletterer kommen in den Bergen auf ihre Kosten. Der überall frei zugängliche Achensee wird von kristallklaren Gebirgsbächen gespeist und bietet Wassersportlern ein wahres Eldorado. Daneben sind Nordic Walking, Reiten, Tennisspielen und viele andere Sportarten möglich. Einer der beiden Golfplätze am Achensee liegt direkt auf einem reizvollen Hochplateau inmitten Achenkirchs. Die 9-Loch-Golfanlage des Posthotel Alpengolf ist besonders für Anfänger geeignet.

Sport und Freizeit im Winter

Während der Wintermonate, wenn die Landschaft sich in prächtiges Weiß hüllt, gleicht die Achenseeregion einem Wintertraum. Schneebedeckte Gipfel, die sich vom Blau des Himmels abheben laden zum Skifahren, Rodeln oder Snowboarden ein. Das Skigebiet der Hochalmlifte Christlum wartet mit traumhaften Skipisten und einem einmaligen Panorama auf. Hier fühlen sich Genussfahrer ebenso wohl wie Sportbegeisterte, Anfänger oder Fortgeschrittene. 10 Lifte stehen den Skisportlern auf den beschneiten Pisten zur Verfügung. Auch eine Rodelbahn sorgt für ungetrübte Winterfreuden.

Im Tal laden 60 km gepflegte Loipen die Langläufer, die klassisch oder im Skatingstil unterwegs sind ein, ihrem Sport zu frönen. Daneben sorgen Pferdekutschfahrten durch die verschneiten Täler, Winterwanderungen auf zum Teil geräumten Wegen und Schneeschuhtouren für reichlich Abwechslung im Winterurlaub.

Verkehrswege

Achenkirch liegt nördlich der A12 Innsbruck-Kiefersfelden an der B 181, die weiter nördlich auf die B307 Richtung Lenggries/Bad Tölz und Tegernsee stößt und liegt damit etwa eine Fahrstunde auf halber Strecke zwischen München und Innsbruck. Von Achental zweigt eine Straße nach Steinberg am Rofan ab.

Orts- und Infrastruktur

Weltoffen wohnen
Von wirtschaftlicher Bedeutung ist neben der Holzgewinnung in der Region Achenkirch die Landwirtschaft. Vor allem der Tourismus am Achensee und das Skigebiet der Hochalmlifte Christlum sorgt für eine positive wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinde und Arbeitsplätze.

Schulen
Mit Kinderkrippe, -hort und Kindergarten ist man um die Jugend bemüht, die in den Folgejahren die Volksschule direkt am Ort besuchen kann.

Wirtschaft und Ausbildung
Die Holz- und Landwirtschaft – beides florierende Wirtschaftszweige – tragen ebenso zu einer guten arbeitsplatzmäßigen Infrastruktur bei, wie zahlreiche Gewerbebetriebe und der Tourismus. In diesen Sparten steht auch eine Vielzahl von Ausbildungsplätzen zur Verfügung, die den Heranwachsenden am Ort eine berufliche Perspektive bieten.

Altersgerecht wohnen
Den älteren Bewohnern der Gemeinde stehen neben dem Sozial- und Gesundheitssprengel Achental, eine Einrichtung zur Verfügung, die Hilfestellungen im Alltag und bei der häuslichen Pflege verspricht. Mit einem modern eingerichteten Wohn- und Pflegeheim bietet man etwa 30 älteren Menschen aus Achenkirch und der Region ein Sozialzentrum, das sich zu einem Treffpunkt für Jung und Alt entwickelt hat.

Gemeinde Achenkirch
Gemeindeamt
Rathaus 387
A-6215 Achenkirch
Tel. +43 (0)5246 6247
Fax +43 (0)5246 6869
info@achenkirch.tirol.gv.at
www.achenkirch.tirol.gv.at

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